CM Controller magazin 2/03
LEISTUNGSBASIERTE
KOSTENVERRECHNUNG
in einem Rechenzentrum der Rentenversicherung
- ein Erfahrungsbericht
von Sigrid
Zeipert,
Leipzig
Dr. Sigrid Zeipert ist seit 1994 DV-Controller im
gemeinsamen Reciienzentrum von vier Landes–
versicherungsanstalten (LVA'en)
Aucli im öffentlichen Bereich steigt zu–
nehmend der Druck auf die Kosten und
das Bedürfnis nach betriebswirtschaft–
lichem Herangehen an die Prozesse. Im
Bereich der Rentenversicherung existiert
seit 1992 ein gemeinsames Rechenzen–
trum von 4 Landesversicherungsanstal–
ten - Rechenzentrum Leipzig e.V., kurz
RZL - , dessen Aufgabe und Zweck in
einer Satzung geregelt ist.
Der Zweck dieses Vereins besteht danach
in der
^ gemeinsamen Durchführung von DV-
Aufgaben der dem Verein ange-
hörendenRentenversicherungsträger
im Rahmen
auf tragung durch die Mitglieds–
anstalten.
Für die
Leistungen des Vereins - die DV-
Leistungen - entrichten die Mitglieder
ein kostendeckendes Entgelt,
welches
sich an der Inanspruchnahme von Lei–
stung orientiert. In der „kameralen" Haus–
haltsführung des Rechenzentrums bilden
die Vereinsbeiträge der Mitglieder die Ein–
nahmen des Vereins. Die
Leistungs–
inanspruchnahme
entsprechend der in
der Satzung getroffenen Festlegungen
impliziert die Größe des Mitglieds ent–
sprechend seiner Zahl der Versicherten,
Rentenfälle und Rentenzugänge.
Das Rechenzentrum fungiert somit in ei–
ner gewissen Zwitterstellung - einerseits
Haushaltsstrukturen und Einnahmen-/
Ausgaben-Denken in der Wirkung nach
außen und andererseits durchaus die
Funktion und Wirkung eines Betriebes
gewerblicher Art (BgA) in Form der DV-
Dienstleistung mit Produktionsstruktur
für mehrere Kunden auf dem „Markt" der
Rentenversicherung.
Für den Controller ergibt sich damit ein
weites und lohnendes Feld, welches
Gestaltungsspielräume zulässt.
Aus der
Vielfalt der Aufgaben soll hier dargestellt
werden, wie wir herangegangen sind, was
der gesetz–
lich vorge–
schriebenen
Aufgaben;
Un t e r s t ü t –
zung
der
Vereinsmit–
gl ieder zu
allen Fragen
der Planung,
E n t w i c k –
lung/Pf lege
und Durch–
führung von
DV-Verfah-
ren sowie
Beschaffung
von
DV-
A n l a g e n
und
-Pro–
g r a m m e n
bei entspre–
chender Be-
1 .
AUFGAB E
"Wozu sind wir da?"
DV-Dienst leistungscenter für
4
Landesversicherungsanstal ten
Rechenzent rum im Bereich der Rentenversicherung
2.
ZI ELSETZUNG
"Wo wol len wir hin?"
langfnstig das Über leben im Wet tbewerb um die DV sichern
Opt imum an Kundenzufriedenhei t bei den
4
LVA'en erreichen;
Kompetenz auf dem Gebiet der DV beweisen
3.
STRATEGI EN
Wege , auf denen die Ziele
zu erreichen sind
Leistungsfähige Technik einsetzen,
Sicherung eines Qual itatslevels für DV-Leistungen
effektive Programmierleistung (Menge , Zeit, Qual ität)
Kundenbearbei tung fördern und pflegen
Transparenz und Effizienz der Prozesse im Rechenzent rum erreichen
4. PRÄMI SSEN
Nebenbedingungen
Annahmen
gewachsene Strukturen in der Rentenversicherung
neue Über legungen zu Strukturen in der Rentenversicherung
eingetragener Verein; keine Gewinnerzielungsabsicht
Geset ze und Verordnungen; Vorschhften; politische Entscheidungen;
Sparsamkeitsdruck: Rechtfertigungsdruck
5.
MAßNAHMEN
erforderliche Maßnahmen zur
Real isierung der Strategien
Controlling einführen; Kosten- und Leistungsrechnung installieren
Leistungspotential ausschöpfen; Kosten senken
Wirtschaftl ichkeitsberechnungen und Nutzensanalysen durchführen
Neue DV-Geschaf tsfelder finden und erschl ießen
Formular. Ziele, Strategien, Prämissen und
Maßnahmen
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