Seite 48 - CONTROLLER_Magazin_2003_02

Basic HTML-Version

CM Controller magazin 2/03 - Eberhard Steiner
Abweichungswert d
niedrig
hoch
positiv
negativ
positiv
negativ
Funktionsteilgewicht A
niedrig
tolerierbar
tolerierbar
prüfen
tolerierbar
hoch
tolerierbar
prüfen
kritisch
kritisch
Abb. 7: Bedeutung von
Abweichungen
Obere Grenze der Toleranzzone:
f(A)=( 1 -A)e"''^; 0<A< 1; k>0
Untere Grenze der Toleranzzone:
g(A)=(A-1 )e'''^; 0<A< 1; h>0
k, h = Parameter zur Festlegung der Toleranzzone.
Funktlonsteilgewlcht %
Abbildung 8: Abweichungsdiagramm
mit
Toleranzzone
IVlit zunehmendem Funktionsteilgewicht
Averjijngt sich dieToleranzzone. Dadurch
wird berücksichtigt, dass mit steigender
Bedeutung (repräsentiert durch das
Funktionsteilgewicht) der Komponente
auch die Bedeutung einer Abweichung
zunimmt. Ist der Parameter j größer als
der Parameter k, so trägt dies der Er–
kenntnis Rechnung, dass positive Ab–
weichungen kritischer zu sehen sind als
negative. Beide Parameter können jedoch
auch gleich groß sein (k = h). Das in der
Abbi ldung
8
wi ede rgegebene Ab–
weichungs-Diagramm zeigt eine Toleranz–
zone mit k = 20 und h = 10.
Das Diagramm zeigt, dass insbesondere
die Komponenten 3 . 1 . 2 , 3 . 1 . 3 , 3 . 3 und 7
auf Kostensenkungsmöglichkeiten ge–
prüft werden müssen. Komponente 3.2
und 3 . 4 sind auf Wer tsteigerungs–
potenziale zu untersuchen. Alle anderen
Komponenten sind zunächst tolerierbar
e) Definition einer Tol eranzzone für
unkr i t i sche Delta
Um dem Grundsatz der Wesentlichkeit
gerecht zu werden, bezieht man in die
Kostensenkungsmaßnahmen nun nur
noch jene Komponenten ein, die außer–
halb der definierten Toleranzzone liegen.
Dabei darf aber nicht zu schematisch
vorgegangen werden. Es muss nämlich
verhindert werden, dass bei vielen klei–
nen Abweichungen die Überschreitung
unkritisch erscheint und alle Komponen–
ten innerhalb der Toleranzzone liegen,
diese scheinbar tolerierbaren Abweichun–
gen kumuliert jedoch eine kritische Ab–
weichung 1. Ordnung bewirken. Es ist
nötig, einen Indikator für die Erfüllung
dieser Restriktionen zu definieren. Dieser
Indikator wird als Erfüllungsmaß (E) defi–
niert. Er setzt die Größe der Toleranzzone
in ein Verhäl tni s zur Summe der
tolerierbaren Abweichungen.
Er fül lungsmaß
für die Restrik–
t ion
1
. Ordnung
Durch Integration der f(A)-Funktion und
Multiplikation des Ergebnisses mit den
Gesamt z i e l kos t en erhäl t man ein
Toleranzbudget. Die Summe der positi–
ven tolerierbaren Abweichungen wird
nun durch das Toleranzbudget dividiert.
Ist die Maßzahl E kleiner als 1.0, gilt die
Abweichung als unkritisch. In ähnlicher
Weise können auch negative Abweichun–
gen durch Integration der g(A)-Kurve Ord–
nung überprüft werden.
Liegt der Wert des Erfüllungsmaßes E*
über 1.0, so bedeutet dies, dass die
Kostenallokation durch die gewählte un–
kritische Zone nur schlecht erfasst wird.
In diesem Fall muss untersucht werden,
ob nicht weitere Komponenten in die
Kostenüberprüfung einbezogen werden
müssen, unabhängig davon, ob sie inner-
156