CM Controller magazin 3/03
WELTWEITES
INTERNES
BENCHMARKING
in primären Servicebereichen
Dipl.-Kauffrau Elke Maren Thalke
Pocken , wi ssenscha f t l i che Mi t –
arbeiterin am Lehrstuhl für Betriebs–
w i r t s c h a f t s l e h r e , Wi r t s c h a f t s -
prüfungs- und Beratungswesen der
Bayer i schen Ju l i us-Max imi l i ans-
Universität Würzburg.
E-Mail:
Dipl .-Kaufmann Lars Hauk, ehema–
liger Student an der wirtschaftswis–
senschaft l ichen Fakultät der Uni –
versität Würzburg. Verfasser der
Diplomarbei t „Entwicklung eines
wel twei ten internen Benchmarking-
Konzeptes in pr imären Service–
bereichen am Beispiel der FAG
Kugelfischer Georg Schäfer AG" am
Lehrstuhl für Wirtschaftsprüfungs–
und Be r a t u n g swe s e n . E-Ma i l :
von Elke
Pocken
und Lars
Hauk,
Würzburg
Die Verfasser bedanken sich für die freundl iche Unterstützung und gute
Zusammenarbei t bei der FAG und insbesondere bei Herrn Dipl.-Ing. (FH)
Rainer Eidloth
1 EINLEITUNG
Eine verstärkte Internationalisierung und
Globalisierung der Wirtschaft, eine zu–
nehmende Transparenz derMärkte so–
wie eine steigende Dynamik der Kunden-
wijnsche stellen an Unternehmen hohe
Anforderungen, um am Markt zu be–
stehen. Hier gilt es, Methoden und Ver–
fahren zu entwickeln, die zu Spitzen–
leistungen führen und damit zum Unter–
nehmenserfolg beitragen. Dieser Aufgabe
hat sich auch die
FAG Kugelfischer
Georg Schäfer AG (FAG)
gestellt, indem
sie seit 1998
in zwei Unternehmens–
bereichen, der Produktion und dem
Vertrieb, einweltweites internes Bench–
marking
intensiv praktiziert. Da Ver-
besserungs- und Einsparungspotenziale
in diesen Bereichen limitiert sind, sollen
weitere Bereiche das Benchmarking-
Vorgehen im Unternehmen ergänzen.
Das Kerngeschäft der FAG, deren Ursprün–
ge sich bis in das (ahr 1872 datieren
lassen, liegt im Bereich der
Wälzlager–
technologie.
Um den Anforderungen der
Kunden und den unterschiedlichen Märk–
ten gerecht zu werden, wurde eine kun–
denorientierte Konzernstruktur gewählt.
die den Konzern divisional in einzelne
Unternehmensbere i che , sogenannt e
Business Units, unterteilt. Nicht im Be–
reich der Wälzlager, sondern in der Näh-
und Fördertechnik ist die Dürkopp Adler
AG tätig. Bei der
FAG Personaldienste
und Service GmbH
handelt es sich um
ein Dienstleistungsunternehmen und
eine Tochtergesellschaft der Holding. Zum
1. lanuar 2002 wurde ein Beherrschungs-
ver t rag mit der
INA Ve rmögens –
verwaltungsgesellschaft mbH (INA)
als
herrschende Gesellschaft abgeschlossen.
Nachdem FAG jahrelang weltweit den
zweitgrößten Umsatz am Wälzlager–
markt erwirtschaftete, fiel das Unterneh–
men 1996 auf den sechsten Platz zurück
und verbesserte sich erst 1999 wieder
auf den vierten Platz. Zur weiteren Ver–
besserung der Marktposition wurden von
der Unternehmensführung folgende
mittelfristige
Basisstrategien
definiert:
• ein Wachstum durch Innovation;
• eine Verbesserung der Konzern–
strukturen durch ein aktives Port–
foliomanagement;
• ein verstärkter Ausbau der inter–
nationalen Präsenz;
• eine konsequente Steigerung der
Produktivität.
Im Rahmen dieser Basisstrategien sollte
das seit 1998 weltweit intern betriebene
Benchmarking-Konzept auf die primären
Servicebereiche der FAG ausgeweitet
werden. Dabei sollten geeignete Bench-
marking-Objekte und -Partner innerhalb
des gesamten Konzerns identifiziert und
beschrieben sowie weltweit anwendbare
Maßstäbe hergeleitet werden. Des Weite–
ren sollte das Konzept so gestaltet wer–
den, dass es zum einen die Spezifika der
primären Servicebereiche integriert und
zum anderen mit den im Unternehmen
existierenden Konzepten korrespondiert,
um somit einen ganzheitlichen Bench-
marking-Ansatz imUnternehmen zu ge–
währleisten.
Der voriiegende Beitrag veranschaulicht
die Zweckmäßigkeit der Einführung
eines internen Benchmarking-Systems
und stellt anhand der FAG beispielhaft
die Vorgehensweise der Implemen–
tierung eines solchen Systems dar Ein–
führend werden hierzu zunächst die
theoret i schen Benchmarking-Grund-
lagen erörtert.
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