Seite 43 - CONTROLLER_Magazin_2003_03

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erneute Darstellung der Berechnung und
Deutungsmöglichkeiten verzichtet wer–
den. Erwähnt sei lediglich, dass auch hier
das ABC-Kennzeichen auf höheren Aus–
wertungsebenen dazu verwendet wer–
den kann, um andere Kennzahlen nach
den ABC-Kennzeichen aufgegliedert dar–
zustellen. Somit kann zum Beispiel auch
die durchschnittliche Qualitätskennzahl
der A-Lieferanten ermittelt werden.
L i eferantenf l uk tuat i on =
Anzah l h i nzugekommene r und
wegge f a l l ene r L i e f eran t en
Gesamt anzah l an L i e f eran t en
Gleichung 11:
Lieferantenfluktuation
(vgl. Reinelt, 2002, S. 20)
BELEGKENNZAHLEN
Kennzahl „Lieferantenabhängigkeit"
Kennzahl „Rahmenvertragsquote"
Die Abhängigkeit eines Lieferanten vom
eigenen Unternehmen wird durch das in
Gleichung 10 dargestellte Verhältnis zwi–
schen dem mit dem Lieferanten getätig–
ten Volumen und seinem gesamten Um–
satz berechnet.
Wird
diese Kennzahl zu
groß, so ist der Lieferant zwar sehr ko–
operativ bei Wijnschen und Vorgaben
aus dem eigenen Unternehmen, kann
bei einer Reduzierung des mit ihm ge–
tätigten Volumens jedoch schnell in wirt–
schaftliche Bedrängnis geraten.
L i e f eran t enabhäng i gke i t =
Kr ed i t o r envo l umen des L i e f eran t en
Gesamt umsa t z des L i e f eran t en
Gleichung 10:
Lieferantenabhängigkeit
Kennzahl „Lieferantenfluktuation"
Die mit der in Gleichung 11 ermittelte
Lieferantenfluktuation zeigt den Anteil
der im Berichtszeitraum hinzugekomme–
nen bzw. weggefallenen Lieferanten an
der Gesamtzahl der Lieferanten an. Diese
Kennzahl darf nicht zu groß werden, da
eine der Aufgaben des Einkaufs darin
besteht, langfristige Partnerschaften mit
den Lieferanten aufzubauen. Durch ei–
nen ständigen Wechsel von Lieferanten
werden die Fehler in der Prozess–
abwicklung zunehmen, da sich die Un–
ternehmens- und Lieferantenprozesse
aufeinander einspielen müssen.
Die Rahmenvertragsquote stellt das Ver–
hältnis zwischen Rahmenverträgen und
normalen Bestellungen dar und ist somit
ein wichtiger Indikator für die Aktivitäten
des strategischen Einkaufs. Zunächst wird
das über Bestellungen und Rahmenver–
träge im Berichtszeitraum vergebene Vo–
lumen ermittelt. Hierbei ist darauf zu ach–
ten, dass Abrufbestellungen aus Mengen–
kontrakten nicht zu den Bestellungen
gezählt werden, da ihr Volumen bereits in
einem der Rahmenverträge enthalten ist.
Die Rahmenvertragsquote wird wie in
Gleichung 12 dargestellt ermittelt.
Rahmenve r t r agsquo t e =
Rahmenve r t r ags vo l umen
Ge s amt e s E i nkau f svo l umen
Gleichung 12:
Rahmenvertragsquote
(vgl. Reinelt, 2002, S. 20)
Ziel des strategischen Einkaufs sollte es
sein, hier eine möglichst hohe Quote zu
erzielen, damit wenig einzelne Bestellun–
gen getätigt werden und viele Artikel aus
im Vorfeld verhandelten Volumina abge–
rufen werden. Durch die Verhandlung von
z. B. lahresvolumina können deudich bes–
sere Konditionen erzielt werden, als wenn
jeder kleine Bedarf einzeln verhandelt wird.
Voraussetzung für die Ermittiung dieser
Kennzahl ist, dass in dem verwendeten
Materialwirtschaftssystem Rahmenver–
träge erfasst werden können und diese
Funktionalität auch durchgängig von den
Einkäufern genutzt wird. Sobald Preis-
CM Controller magazin 3/03
0 Zahlungsziel in Tagen = —
100
-X^,
0 Zahlungsziel in Prozent =
——
t.:
Zahlungsziel in Tagen
X .
: Rechnungsbetrag
s-:
Skontobetrag
Gleichung 13: durchschnittliches
Zahlungsziel
249
V e r e i n b a r u n g e n nicht im Material –
wirtschaftssystem abgebildet werden, ist
die Aussage dieser Kennzahl verfälscht.
Als über Rahmenverträge abgewickelte
Volumen sollten außerdem Bestellungen
gezählt werden, die über automatisierte
Prozesse abgewickelt werden. Hierzu
zählen unter anderem Bestellungen aus
Katalog-Systemen oder Kanban-Bestel-
lungen, da hier die Volumen in der Regel
im Vorfeld mit den Lieferanten ausge–
handelt werden und nicht bei jeder ein–
zelnen Bestellung.
Zahlungsziel
Durch den Vergleich von Rechnungs–
datum und Zahlungsdatum kann das
Controlling-System für jede einzelne
Rechnung das tatsächlich beanspruchte
Zahlungsziel ermitteln. Durch Verdich–
tung bis auf Lieferantenebene kann das
durchschnittliche tatsächliche Zahlungs–
ziel ermittelt werden (vgl. Stau, 1999 ,
S. 47). Zur Verdichtung von Skontofrist
und Skontosatz sollte allerdings nicht
der einfache Durchschnitt verwendet
werden, sondern der um den Rechnungs–
betrag gewichtete Durchschnitt, wie er
in Gleichung 13 dargestellt ist.
Für die einheitliche Ermitdung dieser
Kennzahl muss festgelegt werden, wel–
che Daten für die Berechnung des
Zahlungsziels herangezogen werden. Aus
Sicht des Lieferanten bieten sich Rech–
nungsdatum und Wertstellungstermin
der Abbuchung an. Aus Unternehmens–
sicht ist es jedoch sinnvoller, statt des
Rechnungsda tums das Rechnungs–
eingangsdatum und stat t des Wert–
stellungstermins den Tag der Zahlungs–
anweisung zu verwenden.
Das Zahlungsziel kann dazu verwendet
werden, die tatsächlichen Konditionen mit
den mit dem Lieferanten vereinbarten
Konditionen abzugleichen, aber auch mit
eventuellen Konzernvorgaben oder Ziel–
vereinbarungen. Anhand der ermittelten