Seite 92 - 2002-06

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Controller magazin 6/02 - Alfred Biels Literaturforum
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Basel II - Perspektivenwechsel
Tietmeyer, Hans u. Rolfens, Bernd (Hrsg.): Basel II - Das neue Aufsichtsrecht und seine Folgen
Wiesbaden: Gabler Verlag 2002 -161 Seiten - gebunden - € 44,90
Autoren und Konzeption
Der vorliegende zweite Band der ecfs-Schriftenreihe (european center for financial Services) greift den Themenkomplex der Reformierung des
Baseler Eigenkapitalakkords auf und beleuchtet die Baseler Vorschlage aus verschiedenen Blickwinkeln. Die im Rahmen dieser Veröffentlichung
publizierten Beiträge basieren auf den Vorträgen der Referenten - ausgewiesene Experten aus Wissenschaft und Praxis - des 5. Duisburger
Banken-Symposiums.
Inhaltsüberblick
Das Baseler 3-Säulen-Konzept - Banken im Wettbewerb - Basel II und die zukünftigen Kreditpreise - Das Aufgabenpaket der Kreditinstitute zur
praktischen Umsetzung von Basel II - Die Bedeutung von operativen Risiken für Eigenkapitalunterlegung und Risikomanagement - Erfahrungen
beim Aufbau einer modernen und aufsichtsadäquaten Kreditrisikosteuerung am Beispiel - Revolution im Kreditgewerbe und in der Bankenaufsicht.
Anmerkungen
Der Sammelband verdeutlicht eindrücklich, dass Basel II nicht nur die Unternehmen, sondern auch die Kreditinstitute und auch die
Aufsichtsbehörden vor eine enorme Herausforderung stellt. Mehrere Autoren sprechen vom Paradigmenwechsel und davon, dass ein massives
Umdenken und Höchstleistungen in der Anpassung und in der Umsetzung erforderlich seien. Eindringlich wird dargelegt, dass es auf dem Weg
zu einem betriebswirtschaftlich fundierten und aufsichtsrechtlich konformen Risikomanagement eine Reihe von bedeutsamen Aufgaben
umzusetzen gilt. Neben der Implementierung geeigneter Instrumentarien und Methoden zur Messung von Kreditrisiken wird die Schaffung eines
Regelkreises zur Steuerung als wesentliche Aufgabe herausgearbeitet. Von besonderem Interesse ist die Feststellung, dass die Hauptmotivation
für die angelaufenen Aktivitäten nicht allein die Vorbereitung auf Basel II sei. Vielmehr habe die Weiterentwicklung der Mess- und Steuerungs–
methoden für das Kreditrisiko deutlich gemacht, welches Potenzial in einer Modernisierung der „Kreditkultur" liege. Dieser Band ergänzt die
Diskussion um Basel
II
durch den Einbezug der Perspektive der Kreditinstitute und der Aufsichtsbehörden recht ergebnisreich und fügt das Thema
zusammen mit Fragen der Kreditsteuerung. Insofern erweist sich Basel II sowohl auf Seiten der Kreditgeber als auch der Kreditnehmer als eine
herausragende Aufgabe für das Controlling.
Corporate Governance
Nlppa / Petzold / Kürsten (Hrsg.): Corporate Governance
Berlin: Physica Verlag 2002 - 237 Seiten - € 34,95
Autoren und Konzeption
Der vorliegende Sammelband beruht auf einer Vortragsreihe an der TU Bergakademie Freiberg. Das Buch vermittelt einen Überblick über das
Thema Corporate Governance, wie er in der Regel nur durch zeitaufwändige Recherchen möglich ist.
Inhaltsüberblick
Konzeptionelle Grundlagen - Akteure im Spannungsfeld - Ausgewählte Instrumente.
Anmerkungen
Dieser Band verbindet die Vielfalt der Themen, unter denen derzeit der Begriff Corporate Governance diskutiert und verwendet wird. Im ersten Teil
des Sammelbandes werden einführend theoretische und international verschiedene Corporate Governance-Entwürfe überblicksartig dargestellt.
Im zweiten Teil wird die Interessenlage und Einflussnahme verschiedener Akteure betrachtet, die in spezifischer Weise am Unternehmen beteiligt
sind und deshalb ein besonderes Interesse am Unternehmen sowie seiner Steuerung und Kontrolle haben. Abschließend werden im dritten Teil des
Sammelbandes Ansatzpunkte für die Gestaltung einzelner Corporate-Governance-Instrumente aufgegriffen. Insofern umschreibt der Untertitel
„Herausforderungen und Lösungsansätze" treffend Inhalt und Zielsetzung dieser Veröffentlichung. Der Leser gewinnt einen Eindruck von der
Vielgestaltigkeit und Komplexität der Thematik, aber auch Kenntnis von der Verschiedenheit der Sichtweisen und Anforderungen. Das Buch bewegt
sich streckenweise betont im Grundsätzlichen und Abstrakten und weniger im „Operativen". Der Sammelband verschafft einen fundierten und
differenzierten Zugang zu einer Thematik mit einerseits wachsender Bedeutung und andererseits besonderer Klärungsbedürftigkeit.
Demmer, Christine: Wie sage ich's meinen Aktionären?
München: Verlag Moderne Industrie 2002 - 295 Seiten - € 24,90
Autorin und Konzeption
Christine Demmer ist Wirtschaftsjournalistin und seit einiger Zeit als Kommunikations- und Managementberaterin tätig. In diesem Buch
beschäftigt sie sich mit der Frage, wie Investoren optimal informiert werden können.
Inhaltsüberblick
Einleitung - Szenarien von A bis Z - Anhang.
Anmerkungen
Dieses Buch erscheint vor dem Hintergrund, dass die „neue deutsche Aktienkultur" Vorstände unter Druck setzt und das Prinzip „Vorstands-
Vertrauen gegen Gesellschafter-Vertrauen" strapaziert ist. Dieser Ratgeber bietet für vielfältige Anlässe einen Leitfaden für die Vermittlung
sachlich präziser und überzeugender Informationen. Die Gesprächsanlässe sind in alphabetischer Reihenfolge geordnet. Die lexikalische
Reihenfolge fördert die Übersichtlichkeit und ermöglicht es dem Leser, sich das jeweils am besten auf seinen Fall zutreffende „Drehbuch"
herauszusuchen und es auf seine spezifische Situation zuzuschneiden. Mit Hilfe eines natüriich nur modellhaften und idealtypischen Vorgangs
und Ablaufs kann eine geeignete Vorgehens- bzw. Umgehensweise entwickelt werden. Beispielsweise werden „Drehbücher" angeboten u. a. für
Änderung der Geschäftsstrategie, Technischer Störfall oder Rückgang des Gewinns. Angesichts der besonderen Bedeutung gesetzlicher
Vorschriften werden zahlreiche Kapitel ergänzt durch rechtliche Aspekte.