Controller magazin 6/02 - Stephan Brückl
Die Variable 4 „Konkurrenz der Kollegen"
wi rd angeregt oder reduziert (die Rich–
tung der Wi rkung spielt an dieser Steile
ja noch keine Rolle), so dass auch hier
eine 2 vergeben wi rd.
Die Variable 5 „Aufstiegsgeschwindig–
keit" wi rd jedoch nur schwach beein–
flusst, es gibt entsprechend eine 1.
So wi rd Zeile für Zeile zumeist in zwei
getrenntem Gruppen diskutiert.
Das Ergebnis der Einschätzungen bei
diesen doch sehr „weichen" Variablen
überrascht. In den über 15 Versuchen
mi t un t er sch i ed l i chs t en Cont rol ler -
Gruppen ergab sich jeweils ungefähr das
selbe folgende Muster:
MATRIX C
WIRKUNG UON |_ AU-F-*•
1 2
3
•T
s
1
T'.achl.
KOMPETENZ
X
o 2
2
1
2
SOZIALE- KOMPETENZ
0
X
2
1
1
3
SELBSTVERTRAUEN
•
1
X
2 2
•T KONBURRENZ AND. MN
0
0
1
X
2
5
nufstiegsgeschwindqkei
•
0
2
B X
Demnach haben die verschiedenen „Stell–
hebel" fachliche und soziale Kompetenz
sowie Selbstvertrauen ähnl ich starke
Wi rkungen.
Betrachtet man die direkten Einflüsse
auf die Aufstiegsgeschwindigkeit „Varia–
ble 5", so ist der Faktor Selbstvertrauen
der fachlichen und sozialen Kompetenz
sogar überiegen. Demnach müsste eine
individuel le Aufstiegsstrategie alle drei
Parameter berücksichtigen. Doch was
wi rd in der Praxis wohl favorisiert, was
wi rd wohl eher vernachlässigt? Und das,
obwohl dem Selbstvertrauen der stärk–
ste unmi t telbare Einfluss zugesprochen
wi rd. Erste Ansatzpunkte für die (hier)
individuel le Strategieentwicklung wer–
den dami t deudich.
Auf der anderen Seite interagieren diese
drei Faktoren untereinander Betrachten
wi r das Selbstvertrauen, so zeigt sich,
dass es nicht nur starke Wi rkungen hat,
sondern auch von allen anderen Fakto–
ren beeinflusst wi rd (Spalte 3). Aufgrund
der Rückwirkungen ändert sich das Ge–
samtbi ld, was Konsequenzen auch für
die Strategiefindung hat. Ohne Hilfsmittel
ist es schwer, den Überbl ick zu be–
kommen.
5. Die kybernetische 4-Felder-Matrix:
die Rollenverteilung
Das Instrument , welches hier weiterhi lft,
ist die Rollenverteilung. Die Rollenvertei–
lung kann als eine Ar t kybernerische 4-
Felder-Matrix gesehen werden, wobei die
Stärke der ausgehenden Wi rkungen die
X - ,
diejenige der eingehenden Wirkun–
gen die y-Achse bildet.
Die Akt ivi tät oder Wi rkmächt igkei t einer
Variable erhäl t man, wenn man die
Wi rkungspunkte je Zeile addiert:
1. fachliche Kompetenz
5
2. soziale Kompetenz
4
3. Selbstvertrauen
5
4. Konkurrenz der Kollegen
3
5. Aufstiegsgeschwindigkeit
5
Die Passivität / Abhängigkei t oder
Beeinflusbarkeit einer Variable erhält
man, wenn man die Wi rkungspunkte
je Spalte addiert:
1. fachliche Kompetenz
0
2. soziale Kompetenz
1
3. Selbstvertrauen
7
4. Konkurrenz der Kollegen
8
5. Aufstiegsgeschwindigkeit
6
Es wi rd deut l ich, dass gerade bei der
Abhängigkei t erhebliche Unterschiede
bestehen, was bzgl. der Mi twi rkung der
einzelnen Variablen im dynamischen
Gesamtgeschehen erhebl iche Konse–
quenzen hat.
Die Rollenverteilung fasst beide Dimen–
sionen zusammen. Eine Variable, die
kaum Wirkungen hat noch Wi rkungen
MatrixA
empfängt, findet sich unten links. Sie
wi rd als puffernd bezeichnet und spielt
oft nur am Rande des Systemgeschehens
mi t . Je mehr Wi rkungspunkte eine Varia–
ble hat, desto stärker wandert sie nach
oben in den Bereich aktiv. Hier, in den
Feldern oben links, liegen die Steuerungs–
hebel des Systems: in unserem Fall die
fachliche und soziale Kompetenz.
Je mehr Wi rkungspunkte eine Variable
empfängt, desto weiter wandert sie nach
rechts in den passiven Bereich. Die Auf–
s t i egsgeschwi nd i gke i t und das
Konkurrenzverhal ten l iegen in diesen
Sektoren.
Variablen, die sowohl viele Effekte haben
als auch vielen Einflüssen unteri iegen,
finden sich oben rechts und werden als
kritisch bezeichnet: das Selbstvertrauen
findet sich hier in diesem Sektor.
Die Rollenverteilung liefert dami t zugleich
Einschätzungen bzgl . der potent iel len
Dynami k und der Steuerbarkei t des
Systems, je stärker sich der gesamte
Variablensatz von links unten nach rechts
oben verschiebt, desto dynamischer
können sich Veränderungen im System
ausbrei ten. In unserem Fall liegt der
Schwerpunkt ungefähr in der Mi t te (beim
Wert 20 auf der 45 Grad-Achse), das
System könnte somi t starke Verände–
rungen in relativ kurzer Zeit erfahren (bei
der Frage nach den Wi rkungen wi rd
zumeist ein Betrachtungszeitraum von
einem Jahr zugrunde gelegt, der jedoch
je nach Zielsetzung deut l ich abweichen
kann).
2
Sustennodell: ca2
( UARIABLENLISTE)
Gesamtzahl
vergebener
Punkte:
1
- 23
K-Wert
Abweichung
3.
von <n-l>^:
= +43 , 8X
Höchster
2-
Sunnenwert:
= 7
C
AktlvsuTipie
1,67
1,33
©
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0,751
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