Controller magazin 6/02 - Ulrich Dorprigter
Wir verfoigei
keine
Wir Ihtegrieren das
Risikomanagement in alle
relevanten Strategie-/
SteuerungsAund
Kontroliprozesse
Wir erfüllen nur
die gesetzlichen
Anforperungen
14%
20%
Wir nCktzen das Risiko–
management zur Optimierung
der Chancen-rRisikopositionen
Wir nehmen die Einführung
des Risikomanagements
proaktiv auf
und
/Oegrei fen
es als Chance
Abb. 3: Strategien zur Einßhrung des
Risil<omanagementsystems
Risikomanagement in alle relevanten
Strategie-, Steuerungs- und Kontrol l –
prozesse integriert. Addiert man hierzu
die Nennung zu den Fragen „Wir nehmen
die Einführung des Risikomanagement
proakt iv auf und begreifen es als Chan–
ce" sowie „Wi r nu t zen das Risiko–
management zur Opt imierung unserer
Chancen-Risikopositionen" sehen und
betreiben 69 %der antwortenden Unter–
nehmen Risikomanagement als Teil der
Unternehmenspol i t ik. Mi t anderen Wor–
ten:
für fast 1 / 3 der Un t e rnehmen ist
Ri s i komanagement ni cht (oder bes ser :
no c h nicht?) Bes tandte i l der Unter–
nehmenspo l i t i k
(Abb. 3).
Die Antwor ten zu dieser Frage war in
Abhängigkei t von der Branche, der Un–
ternehmensgröße, der Rechtsform und
der hierarchischen Stellung der Antwor–
tenden
tei lweise sehr
unterschiedl ich.
Unterdurchschni tt l ich, näml ich mi t nur
22 %, ist in öffentlichen Organisationen
Risikomanagement Teil der Unterneh–
menspol i t ik. Dieser Prozentsatz korre–
spondiert mi t dem Risikoprofil öffentli–
cher Unternehmen (Abb. 2). Vielleicht
erklärt sich dieser niedrige Prozentsatz
mi t der Tatsache, dass in solchen Unter–
nehmen „Ri s i konachso r ge " du r ch
Rechnungsprüfungsbehörden bzw. Revi–
sionsabtei lungen betrieben wi rd. Über–
durchschni tt l ich liegen die Werte für Ver–
sicherungen, Ver- und Entsorgungsunter–
nehmen und für Unternehmen aus dem
Bereich Forschung und Lehre (> 80 %).
Überdurchschnittl ich hoch liegt dieser
Antei l auch bei den Aktiengesellschaften
(87 %) und bei den Unternehmen mi t
mehr als 5.000 Mi tarbei tern (ebenfalls
87 %). Dass Risikomanagement nicht
nur für große Unternehmen wicht ig ist,
zeigen die Antwor ten aus Unternehmen
mi t weniger als 100 Mi tarbei tern:
In
80 %
di eser Un t e rnehmen ist Risiko–
ma n a g eme n t Bestandtei l der Unter–
nehmenspo l i t ik .
Interessant ist auch die Beantwortung
der Frage nach der Einführungsstrategie,
wenn man die Antwor ten nach der hier–
archischen Stellung der Antwor tenden
auswertet.
Personen der 1. Führungs–
e b e n e s ind zu
85
%
der Auffassung,
da s s das Ri s i komanagement Bestand–
teil der Unt ernehmenspo l i t ik ist. Ant–
wor t ende der
2.
und 3 . Führung s ebene
s ind aber nur zu 61 bzw. zu
57 %
der
g l e i chen Me inung .
Wer ist zuständig für das Risiko–
management?
Wenn Risikomanagementprozesse in den
relevanten Strategie-, Steuerungs- und
Kontrollprozesse integriert ablaufen sol–
len, müssen auch die für diese Prozesse
Verantwortl ichen, näml ich die Mitarbei–
ter des Controller-Service, für die Risiko–
managementprozesse zuständig sein. Die
Antwor ten zu dieser Frage zeigen, dass
in
der Praxis in 6 0 % der Un t e rnehmen
der Controller-Service für die Risiko–
ma n a g eme n t p r o z e s s e zu s t änd i g
ist
(Abb. 4). Daneben haben aber auch Ar–
beitskreise und Workshops eine große
Bedeutung (32 bzw. 26 %, Mehrfach–
nennungen waren möglich). Interessante
Aspekte zeigt auch die Branchenanalyse.
Bei Ver- und Entsorgungsunternehmen
lag die Zuständigkeit des Controller-Ser–
vice für die Risikomanagementprozesse
mi t 90 % sehr hoch. In öffentlichen Orga–
nisationen hatte die Revision mi t 44 %
eine überdurchschnittliche Bedeutung. Im
Bereich der Lehre und Forschung sind im
Wesentlichen Arbeitskreise und Work–
shops für die Risikomanagementprozesse
zuständig (jeweils 67 %). In Versicherun–
gen hat Risikomanagement schon seit
jeher einen hohen Stellenwert. Dies zeigt
sich auch bei der Beantwortung der Fra–
ge nach der organisatorischen Einord–
nung;
in
25 %
der Unt e rnehmen exi–
st ieren für das Ri s ikomanagement ei–
g ene Abte i lungen.
I nwi ewe i t kann Ri s i komanagemen t
durch Tools unterstützt werden? Risiko–
managementprozesse werden überwie–
gend mi t Standardtools unterstützt . Zu
diesem Ergebnis kommt man, wenn man
die Antwor ten zu der Frage nach den
e i ng e s e t z t en IT-Tools analysiert .
70 %
der Unternehmen setzen Standardtools
ein, nur 7 % spezielle Software, 10 % der
Unternehmen arbeiten mi t integrierter
Software.
In der Vers i cherungsbranche
ist der Integrat ionsgrad von IT-Tools
am höchsten, dies gi lt auch für den Ein–
satz spezieller Risikomanagementsoft–
ware (jeweils 17 %). Überdurchschnitt–
lich hoch ist der Einsatz integrierter und
Risikomanagementtools auch in der In–
dustrie sowie im Dienstleistungsbereich
(jeweils 20 %). Unternehmen, die mi t
diesen Tools arbe i t en , gehören i m
Wesentlichen zu den Großunternehmen
(>5 . 000 Mitarbeiter, Antei l von 31 %)
und sind Aktiengesellschaften (Anteil von
28 %).
Abschließend stellt sich die Frage, zu
we l chen Konsequenzen das Risiko–
management führt. Gefragt wurde nach
den Maßnahmenstrategien zur Risiko–
bewäl t igung. Identifizierte Risiken wer–
den im Durchschni tt
- zu 12 % vermieden,
- zu 32 % vermindert ,
- zu 22 % überwälzt und
- zu 35 % selbst getragen.
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