Seite 42 - 2002-06

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Co n t r o l l e r
magazin 6/02 - Michael Pradel
Zuordnung CM-Themen-Tableau
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S
A
K
CONTROLLING BEI FLUGHÄFEN
mit Hilfe einer prozessorientierten Kosten-
und Leistungsrechnung
von Michael
Pradel,
Hamburg
Ausgangslage und Zielsetzung
Die Situation der Flughäfen ist einerseits
gekennzeichnet durch ein starkes Markt–
wachstum in einem zunehmend wett–
bewerbsorientierten Markt . Diesem dy–
nami schen Umf e l d s tehen Unter –
nehmensstrukturen gegenüber, die doch
sehr durch die Zugehörigkeit zum öffent–
lichen Sektor geprägt sind. Insbesondere
fehlende oder doch in vielen Fällen zu–
mindest nur rudimentär entwickel te
Steuerungsinstrumente kennzeichnen
die defizitäre Struktur der Flughäfen. Dies
gi lt insbesondere für die Kosten- und
Leistungsrechnung, deren Elemente in
vielen Fällen auf Kostenarten-und Kosten–
stel lenstrukturen beschränkt sind. In ei–
nigen Fällen liegen noch nicht einmal
diese Strukturelemente vor
Flughäfen bieten unterschiedl i chste
Di ens t l e i s tungen an, deren Erfolgs–
beiträge so ohne weiteres nicht ersicht–
lich sind. Um unternehmerisches Han–
deln hinsichtlich der Ergebnisauswirkung
sichtbar zu machen, wi rd es unbedingt
notwendig, die Output-Sicht in die Be–
t rachtung einzubeziehen. Neben dem
Kerngeschäft der reinen Flugabwicklung
spielen u. a. auch Vermietungen, Ver–
pachtungen oder andere Serviceleistun–
gen eine zunehmende Rolle.
Vorgehensmodell
Die folgenden Ausführungen basieren auf
einem Projekt, dessen Gegenstand die
Einführung einer Kosten- und Leistungs-
Di p l . -Kfm. Mi chae l Prade l ,
Pradel Managemen t Consu l t i ng ,
Mob i l : 0174 9485043
rechnung (KLR) bei einem mi ttelgroßen
Flughafen war. Bedingung war es, die zu
erstellende KLR mi t der DATEV-Software
abzubi lden. Die folgende Darstel lung
zeigt das Vorgehen.
Ziel war es, einen Steuerungsmechanis–
mus zu f inden, der eine outputorient ierte
Steuerung erlaubt. Dazu wurden imer–
sten Ansatz die Steuerungskomponenten
herausgearbei tet . Darauf aufbauend
muste die KLR so entwickelt werden, dass
eine fundierte Datenbasis entsteht, um
den Steuerungsbedarf zu decken. Bei der
Bi ldung der Kostenarten wurden die Auf–
wandskonten der Finanzbuchhal tung
neu ausgerichtet, so dass sie die Basis für
die im Kostenartencontrol l ing benötig–
ten Informat ionen bi lden konnten.
1
. Phase
2. Phase
Bi ldung der Strul<turelemente einer KLR, die sich
mit DATEV realisieren läßt
• Bestimmung der Produkte
• Festlegung der Kostenstellen
• Strukturierung der Kostenarten und Zuordnung zu
den|
Kostenstellen
• Einführung einer prozessorientierten Planung
• Einführung tiefergreifender
Verantwortungsstrukturen
Aufbau der Kostenträgerrechnung (Deckungsbeitrags–
rechnung) und Bestimmung der Verrechnungslogik
• Welche Spalten sollen auf den Kostenträgern
abgebildet werden?
• Welche Verrechnungs- bzw. Umlageverfahren sind
notwendig?
Ausbau des Verrechnungssystems zu einer
prozeßorientierten KLR
• Verrechnung durch Aufschreibung und Bezugsgrößen
• Einführung einer Teilkostenverrechnung (z. B.
leistungsmengeninduziert(lmi) und
leistungsmengenneutral (Imn))
^
Ausbau des KLR-baslerten Control l ing
• ggf. Detaillierung der Steuerungsobjekte
(entscheidungsabhängig)
• Einführung einer detaillierten Mehrjahresplanung in
der
KLR
Festlegung der Aggregationsstufen
• Produktgruppen- und Produktbereichsrechnungen
• Kostenartensalden
• Erstellung Chefübersichten
I
Auswahl der KLR-Software
• Prüfung des für Phase 2 erforderiichen
Funktionsumfangs
• Prüfung der Anwenderfreundlichkeit
' Kostenvergleich der Anbieter
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