Controller magazin 6/02 - Dietram Schneider / Volker Seitz / Karl Dellner / Robert Schatz
zurückzuführen ist (z. B. technischer Fort–
schritt, Qualität des Humankapitals), b
br ingt als Steigungsmaß die Wachstums–
abhängigkeit der Produkt ivi tät zum Aus–
druck. Die in Bild
1
skizzierte Gerade
(„Produktivitätskurve") zeigt auf dieser
Basis das Zusammenspiel zwischen
Wachs t ums - und P r oduk t i v i t ä t s –
veränderung.
Umfang von Vertragsabschlüssen,
sonstige Outputmengen);
Errechnung der
Veränderungsrat en
für die Produkt ivi tät und das Ge–
schäftsvolumen (z. B. gegenüber Vor–
monat , Vorjahr);
Konstruktion der Produktivitätskurve
auf Basis der Veränderungsraten mit–
tels
Regre s s i onsana l ys e .
„ßas/s-
produktivität"
Mitische
Waclistumsscliwelie"
-6
Produktivitäts
-i
Veränderung
Wachstums–
veränderung
Bild 1:
Produktivitätskurve
2. Übertragung auf Unternehmen
Dieses aus der Volkswirtschaft bekannte
„Verdoorn' s Law"
bi ldet quasi den
Analyserahmen für die Übertragung auf
das Management und das Control l ing
von
Unternehmen.
Um
das Instrument
auf ein konkretes Unternehmen anzu–
wenden und eine
„Produktivitätskurve"
in der Praxis
zu konstruieren, ist folgen–
der Input erforderiich:
- Bes t immung des
Produkt i v i t ä t s –
indikators:
Kennzahl, mi t der die Pro–
dukt ivi tät gemessen werden soll bzw.
werden kann (z. B. Umsatz pro Mitar–
be i ter , Absa t z pro Mi t a r be i t e r ,
Outputmenge pro Fertigungsstunde);
- Be s t i mmung
des
V o l um e n -
indikators:
Kennzahl, mi t der das
Geschäftsvolumen gemessen werden
soll bzw. werden kann (z. B. Umsatz,
Wertschöpfung, Absatz, Anzahl und
In Tabelle
1
sind für ein vereinfachtes
Beispiel die Daten aufgelistet, die zu den
in Bi ld
2
skizzier ten Produkt i v i täts–
geraden für die Unternehmen
1
und
2
führen.
Nutzt man dieses Konzept als Manage–
men t - , Con t r o l l i ng - u n d / o d e r als
Beratungsinstrument, dann lässt es sich
u.a. für folgende Aufgaben heranziehen:
• Aufspüren von Produkt ivi tätslücken
und Produkt ivi tätsnachtei len;
•
P r o d u k t i v i t ä t s - B e n c h m a r k i n g
zwischen Unternehmen;
• Produk t i v i t ä t s -Benchmar k i ng im
Unternehmen (z. B. zwischen ver–
schiedenen Tochterunternehmen,
Standorten, Werken und Fertigungs–
linien);
• Prüfung der Frage, ob Produkt ivi–
tät ss te i gerungsprogramme über–
haupt Sinn machen (z. B. dann, wenn
das Benchmarking eine vergleichs–
weise ger inge Bas i sproduk t i v i tät
ausweist);
• Zielvorgabe für das Management
(z. B. Erhöhung der Basisproduktivität
um
x Prozent);
i
8
6
4
2
^ Produk t i v i t ä t s –
ve r ände r ung
U1
^ " ^ ^ " ^
U2
-4
-6
>•
2
4
6
8
w a c h s t um s -
v e r ände r ung
Bild
2:
Produkt iviktätskurven für ein zwischenbetriebliches Benchmarking - Beispiel
I
Betrachtungsperioden"
I
P1
I
P2 | P 3 | P 4 | P 5 | P 6 | P 7 | P 8 | P 9 | P 1 0 |
Wachstumsveränderung
U1
5
6
3
-3
8
4
3
-4
9
1
gegenüber Vorperiode in %
U 2
6
8
4
-4
9
-3
3
-5
7
1
Produktivitätsveränderung
U1
4
5
4
-2
8
5
1
1
7
-1
gegenüber Vorperiode in %
U 2
1
4
3
-2
2
0
0
-4
0
-2
Tabelle V. Daten für die Konstruktion von Produktivitätskurven
- Beispiel
548