Seite 40 - 2000-04

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magazin 4/2000 - Jörg Becker
Konzept der Wei terbi ldungs–
maßnahmen
o Die Fakten werden in einer be –
stimmten Struktur vermittelt, sodaß
sich der Tei lnehmer später besser
erinnern kann
o bereits während der Maßnahme
werden neue Informationen mit
bestehendem Wi ssen des Te i l –
nehmers verknüpft.
o bereits während er Maßnahme soll
der Tei lnehmer das Erlernte an kon–
kreten Beispielen anwenden
Fol low-up-Maßnahmen
o In Lernzirkeln denken die Tei lnehmer
über die Umsetzung des Erlernten
an ihrem Arbeitsplatz nach
0 Folgeveranstal tungen o. Auffr ischungs–
kurse ca. 1-3 Monate nach Ende
der Wei terbi ldungsmaßnahme
organisatorische
Bedingungen
0 Feedback durch Vorgesetzte,
z.B. auch als Coach
o Aufbau der Lernziele auf Organ i –
sationszielen
Abb. 9: TYansferfördernde
Maßnahmen
b i l dungsBudge t s . Um zu vermeiden,
dass sich Schulungen später als Fehl–
investitionen erweisen, muss vorher sehr
genau überlegt werden, wer zu welchen
T h eme n , die für i hn t a t s ä c h l i c h
arbeitsplatzrelevant sind, geschult wer–
den sol l .
Übergreifendes Wissensmanagement
- Von der Analyse bis zur Umsetzung
Die Qual ität der Unternehmensleistung
basiert nicht nur auf betriebswirtschaft–
lichen oder sachl ichen Daten, sondern
ebenso auf Informationen über interne
Abläufe, Strukturen, Erfahrungen, Bewer–
tungen von Informationen, Verdichtun–
gen, Vernetzungen etc. Wissen manife–
st ier t s i ch in Kommun i ka t i onsne t z –
werken, d. h. wer hat mit wem zur Lö–
sung welcher Fragestellung kommuni –
ziert. Um mit dem strategischen Gut
„Wissen" richtig umzugehen, sind fol–
gende Rollen sinnvol l :
• Knowl edge Enabler :
ist für die nö
tigen Werkzeuge und Methoden zu–
ständig, um das für die Durchführung
v on Prozessen notwendige Wissen
abrufen zu können, daraus eigenes
Wissen abzuleiten und dieses Wis–
sen über die gemeinschaftliche Wis–
sensbasis wiederum anderen bereit–
zustel len.
• Knowl edge Processor :
ist die Naht–
stelle zwischen technischer Wissens–
basis und Knowledge Enabler. Er setzt
Informat ionen und Regeln so um,
dass sie als Wissen im System vorge–
halten werden können.
• Knowl edge Creator :
recherchiert im
Markt nach zusätzl ichen relevanten
Informat ionen, die dann in die Wis–
sensbasis eingeflochten werden.
• Knowl edge Engineer :
sammelt das
v o r h a n d e n e I n f o rma t i on s - u n d
Wissenspotential der Mitarbeiter und
erzeugt strukturiertes Wissen, indem
er für einzelne Prozesse verbindl iche
Regeln aufstellt.
• Knowl edge Broker :
stellt das Wis
sen in Form eines Abfragesystems
bereit und bietet darüber hinaus all–
gemein zugängl iches Unternehmens–
wissen über elektronische schwarze
Bretter.
Beim Wissensmanagement geht es kon–
kret nicht nur darum, die auf separaten
Datenbanken und auf anderen
Medien vorl iegenden Informatio–
nen zusammenzuführen. Eben–
so wicht ig ist es, die in den Köp–
fen der Mitarbeiter gespeicher–
ten Informationen für das Unter–
nehmen verwer tbar zu machen.
Zu unterscheiden ist zwischen
expl izitem Wissen, das sich an–
hand von Regeln abbi lden lässt
und impl izitem Wissen, das sich
aus Problemlösungskompetenz
und Erfahrungsschatz der Mitar–
beiter zusammensetzt . D. h., zu–
nächst muss das Wissen der ein–
zelnen Mitarbeiter sowie des ge–
samten Unternehmens in einer
W i s s e n s - L a n d k a r t e
z u
sammengefasst werden. Diese
verzeichnet Wissensquel len und
Wissenssenken: wo sitzen Exper–
ten
zu welchen Themen, wo
be–
steht Bedarf für welche Informa-
. üonea
.
Knowledgemanagement -
Projektplanung
Wer
e f f i z i ent es
Wi s sens –
managemen t be t re i ben w i l l ,
muss die Prozesse im Unternehmen ge–
nau kennen. Dazu gehören die zur Durch–
führung einzelner Prozesse benöt igten
Informationen ebenso wie die an diesen
Prozessen beteiligten Mi tarbei ter Aus
techn i scher Sicht müssen Int ranet - ,
E-Mai l - , Vo i ce -Ma i l - , Wo r k f l ow- und
G r o u pwa r e - A nwe n d u n g e n für e ine
Orientierung am Wissensmanagement
thematisiert werden. Die technische In–
frastruktur muss gut skalierbar sein, da
mit der Zusammenführung des komplet–
ten Wi ssensbes t andes die Zugr i f fs –
häufigkeiten auf diesen zunehmen.
Wissen und Erfahrungen sind an Perso–
nen gebunden und daher können nur die
Knowhow-TTäger selbst diese Potentiale
erschließen. Bezügl ich Erfahrungswissen
bei der Projektarbeit ist es wicht ig, dass
für den notwendigen Wissenstransfer
Erfahrungsprofile der Mitarbeiter doku–
mentiert und gepflegt werden. Für die
Zusammenstel lung von Projektteams
sind diese Erfahrungsprofi le eigentlich
unabdingbar Gespeichert werden Daten
über die Exper t ise von Mi tarbei tern,
Universi täts- und Indust r iekontakten.
Damit ist ein erster Schritt zur Verknüp–
hjng von Projekt- und Wissensmanage-
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