Seite 13 - 2000-04

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Cont ro l l er magaz i n 4/2000
Frageliste im Vorfeld der Risiko identifizierung
Controller und Controlling
r isikobehaf tet
( ja/nein - j /n )
• Wird
unterjährig eine Vorschau, Enwartungsrechnung, ein „Forecast" gemacht? Sind die Zahlen
maßnahmenunter legt - act ivi ty based?
• Ist der Control ler eingebunden in das „Abklopfen" einer Planung auf Belastbarkeit?
• Sind Wenn . . . - dannFragen eingebracht und eventuel l offene Punkte notiert?
• V^^as wräre der „worst case" in der zu verabschiedenden Planung?
• Ist geklärt, was in diesem Falle zu tun ist an „Feuerwehrmaßnahmen"?
• Ist die Planung einvernehml ich mit den zuständigen Entscheidungsträgern aufgestellt? Was ge–
p l ant w i r d , ist Ange l egenhe i t des management (der Linie) , dass nachvo l l z i ehbar geplant w i r d ,
ist Verantwor t l i chke i t des Cont rol lerdienstes (Stab).
Was ergibt sich daraus an Risikofeldern? Wie ist deren Bewertung nach Eintritts–
wahrscheinlichkeit und Schadenhöhe („Risk Map")?
Zuo r dnung CM- Themen - Tab l eau
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G
F
Z
Aus dem Controller Verein eV
Beeinflusst die alternative Rechnungslegung
nach US-GAAP oder HGB das Controlling?
von Ralf Thiede, Betriebswirt VWA und kaufmännischer Vorstand der AZURA LASER AG, Berlin, Pressereferent
des AK Berlin Brandenburg, und Dr. Walter Schmidt, Partner der ICG Investitions-Consult GmbH Berlin
(Der Artikel wurde als Ergebnis des 25. AK-Treffens des Arbeitskreises Berlin-Brandenburg geschrieben.)
Die Rechnungslegung nach US-GAAP (Generally Accepted Accounting Principles) wird auch in Deutschland immer wichtiger Zahlreiche
börsennotierte Unternehmen haben sich bereits umgestellt oder die Umstellung in Angriff genommen. In der Europäischen Union gewinnen
die den US-GAAP recht nahe stehenden lAS (International Accounting Standards) stetig an Bedeutung. Einige Literaturbeiträge
prophezei–
en in diesemZusammenhang der In Deutschland dominierenden, auf dem HBG (Handelsgesetzbuch) basierenden Rechnungsle–
gung, ein baldiges Ende.
Aber die meisten Controller - sofern sie nicht direkt davon betroffen sind - haben sich bisher kaum diesem Thema
zugewandt bzw. sehen das Thema nicht als „controlling-relevant".
Zunächst scheinen die Unterschiede zwischen den Rechnungslegungsarlen in einer verschiedenen „Kundenorientierung" zu liegen.
Die Empfänger deutscher Jahresabschlüsse sind der Fiskus, die Gläubiger und auch die Investoren,
und zwar meist genau in dieser
Reihenfolge. Hier spielt vor allem die enge Verzahnung des HGB mit dem deutschen Steuerrecht eine Rolle. Dabei bietet das HGB dem
kundigen Bilanzfachmann eine Reihe von Möglichkeifen an, gezielte „Bilanzpolitik" zu betreiben. Eine tendenziell niedrige Offenlegungs–
pflicht und zahlreiche Bewertungswahlrechte lassen eine manipulative Schaffung und Auflösung von stillen Resen/en zu. Manipulativ im
Sinne der „Steueroptimiemng".
Jahresabschlüsse von US-Firmen gehen zuerst an die Investoren bzw. an die Analysten der Fondsgesellschaften.
Diese
Infonnationsempfänger als Kunden des Berichterstatters wollen eine realitätsbezogene Gewinnbemessung und eine faire Abschätzung der
jetzigen Ergebnisse, verisunden mit einer Einschätzung der zukünftigen Entwicklungspotentiale. US-Firmen können daher mit dem
deutschen Vorsichtsprinzip und der für uns typischen Steuer- und Fördermittelopfimierung nur wenig anfangen. Dazu steht die Aus-
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