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D E R S C O U T A L S C O N T R O L L E R -
D E R C O N T R O L L E R A L S S C O U T
Controller magazin 3/99
von Tina
Szodfridt,
Leinfelden-Echterdingen
Das Ziel der Wanderung war bekanntge–
geben. Einer der Pfadfinder kennt sich
sehr gut mit topographischen Landkar–
ten aus. Er schlägt verschiedene Routen
vor und weist auf mögl iche Schwierigkei–
ten hin. Der Leiter entscheidet sich f ür
e i nen Weg. Gleichzeitig legt die Gruppe
Etappenz iele und den Ze i t rahmen fest.
Mi tzuführende Ausrüstung und der Pro–
v i an t müssen geplant und bereitgestellt
werden. Unterwegs vergleicht der Pfad–
finder die auf seiner Karte eingezeichnete
Wegstrecke mit dem eingeschlagenen
Weg der Gruppe. Sobald er eine Abwe i –
chung erkennt , teilt er diese rechtzeitig
mit, so daß die Marschr ichtung korri–
giert werden kann.
Inzwischen hat es zu regnen angefan–
gen. Der Untergrund wi rd schlammig,
das Marschtempo der Gruppe verringert
sich. Bei seiner Hoch r echnung stellt der
Scout fest, daß mit dieser Geschwindig–
keit das gesteckte Ziel im vorgegebenen
Zeitrahmen nicht mehr zu erreichen ist.
Er schlägt vor, das Tempo anzuziehen.
Nach kurzer Beratung wi rd entschieden,
daß auf eine Essenspause ver z i chtet
w i r d , um die Zeit aufzuholen. So gelangt
die Gruppe noch rechtzeitig und wohlbe–
halten ans Ziel und berichtet von ihrer
Wanderung.
Landkarte oder PC, Kompaß oder Kosten–
würfel - beides wi rd jeweils oft mißtrau-
isch betrachtet. Da bietet sich der Rück–
griff auf Market ingmethoden an, um die
Inhalte - gefragt oder ungefragt - dem
Empfänger darzubieten.
Als leitendes Mitgl ied hatte ich bei einer
Le i t e r kon f e r enz e iner Pfadf i nder –
organisation die Aufgabe, ein Streitthema
über vier Stunden hinweg zu moderie–
ren. Geschult und sensibilisiert, war mei–
ne erste Anregung, das Wort „Streit" in
der Einladung wegzulassen.
Ich wol lte die Chance ergreifen, die in den
„Controller's Seminaren" beobachteten
Moderat i ons techn i ken anzu–
wenden und die Cont rol ler -
Funktion als begleitender Be–
rater zu trainieren. Damit revo–
lutionierte ich gleichzeitig die
Arbeitsweise der Konferenz, bei
der sich sonst endlose Diskus–
sionen mit sich wiederholen–
den A r gumen t en im Kreise
drehten und bei der über die
Ergebnisse nicht immer Zufrie–
denheit herrschte.
Vorteilhaft war, daß ich di rekt
im Ans ch l uß an me i n v ier tes
„Cont rol ler ' s Seminar " z u die–
ser Konferenz fuhr . Dadurch
wa r me i ne Mo d e r a t i o n s
Toolbox aus den vorher igen Seminaren
durch Herrn Dr Deyhle aufgefrischt und
um die wohlbekannten Flipchart-Blätter
sowie Stifte ergänzt.
Ich trat zur Bewährungsprobe unter An –
wendung des „Schluck-undZuck-Pr in-
zips" an: Agenda, Einleitung mit Ziel–
darstellung sowie Vorgehensweise, Ver–
te i l ung der Mode r a t i on s ka r t en z u r
I deen f i ndung usw. Me i ne Z uh ö r e r
s c h l u c k t en ! Di e n e u v o r g e s t e l l t e
Moderat ionswei se wu r d e mi t Begeiste–
r ung au f genommen Ich hatte mir Ach
tung und Respekt „ermoderiert", so daß
wi r zielgerichtet „prolöten" konnten.
Das Plenum brachte konstruktive Beiträ–
ge, die ich auf dem Flipchart notierte. Es
gab keine Wiederholungen, da ich die
genannten Punkte für jeden ersichtlich
und nachvol lziehbar dokumentierte. Der
Zeitrahmen konnte eingehalten werden,
da jeder das Platzbudget verstand und
einsah, daß wei tere Wor tme l dungen auf
dem F l i pchar t n i ch t meh r unt erge –
bracht we r den konnten. „Das Blatt ist
vol l , wenden wi r uns der nächsten Aufga–
benstel lung zu . " Dies waren die Arbeits–
gruppen zu den unterschiedl ichen Unter–
themen. Ich schickte sie i n die „Baustel –
l en " und forderte sie auf, die Kaffeepause
i
Szodfridt ist Controller bei Elring Klinger GmbH,
72581 Dettingen
in Eigenregie zu halten. Für die spätere
Präsentation erhielten sie die entspre–
chenden Utensilien. Die Arbei tsgruppen
kamen mit konkreten und plakativ ver–
anschaul ichten Ergebnissen aus ihren
Baustellen zurück. Wi r hatten das Ziel
des Gesprächs erreicht.
Moderne Moderationstechniken stehen
nicht nur für Professionalität, sondern er–
möglichen auch effektives sowie effizien–
tes Arbeiten. Sie können in den verschie–
densten Lebensbereichen nützl ich sein
und leisten wertvolle Überzeugungsarbeit.
Bei der nächsten Pfadfinderkonferenz
werde ich die erstellten Plakate und Prä–
sentationen bei mir haben, um die Um–
setzung mit dem Beschlossenen - für
alle nachvol lziehbar - zu vergleichen.
So konnte ich bereits einen Teil des in den
Seminaren Erlernten selbst in meiner Frei–
zeitbetätigung erfolgreich anwenden.
Con t r o l l e r -Wi s s en w i r d übe r a l l ge -
b r auchU
Z u o r d nun g CM- Themen - Tab l eau
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