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5.7Projel(te
Der Erfolg oder Mi ßer fo l g v o n Pro-
duktentwicklungs- , Markterschl ießungs–
oder Reengineeringprojekten stellt einen
s t r a t eg i s chen Sch l üs se l f ak t o r f ür
Marquardt
wie
für jedes andere Unter–
nehmen dar Dem soll durch ein entspre–
chendes Berichtswesen, das Auskunft
über den Stand der wicht igsten Verände–
rungen gibt, Rechnung getragen werden.
Deshalb wurden die Top-Projekte in das
Führungsber ichtswesen eingebunden.
Dabei werden in den konsol idierten Dar–
stel lungen die laufenden Projekte nur
genannt , und auf nicht vorhergesehene
Entwicklungen wi rd allenfalls mit weni –
gen St ichworten hingewiesen. Im Rah–
men der Detailblätter ist eine Zeile je
Projekt vorgesehen, wobei hier von der
an s on s t en du r c hgäng i g en Spa l t en –
struktur abgewichen werden mußte. Da
Projekte in den seltensten Fällen inner–
halb eines Geschäftsjahres abgewickelt
werden, wurde die jahresbetrachtung
(kumuliert bis zum Berichtsmonat / Plan
/ Forecast) ersetzt. Da bei Entwicklungs–
und Markterschl ießungsprojekten die
Zeit oft eine wichtigere Rolle als die Ko–
sten spielt, wi rd sowohl der Projektauf–
wand (in Mio DM) als auch der voraus–
sichtliche Projektabschlußtermin (Plan /
Forecast) berichtet. Somit ist dieTTanspa-
renz und Koordinationsmögl ichkeit der
wesentl ichen Projektaktivitäten mögl ich.
5.8 Externe Daten
Externe Daten dienen als wesentl iche
Grundlage unternehmerischer Entschei–
dungen. Deshalb wurde entschieden, die–
se in das r ege lmäß i ge F üh r un g s –
berichtswesen in standardisierter Form
aufzunehmen. Dabei handelt es sich so–
woh l um strategisch relevante „weiche"
I n f o rma t i o n e n , w i e
Ma r k t t r e n d s ,
Wettbewerbsinformationen, Konjunktur–
barometer etc., als auch im Rahmen des
Tagesgeschäfts eines internatinalen Kon–
zerns zu berücksichtigende Größen wie
z. B. die Wechselkursentwicklung. In ei–
ner weiteren Stufe sollen auch externe
Früherkennungsindikatoren, die frühzei –
tig Aufschluß über für Marquardt rele–
vante Entwicklungen geben sollen, inte–
griert werden. Hier wurde - wie im Fall
des Projektberichtswesens - von der
Standardspal tenst ruktur abgewi chen
und eine offene Struktur vorgesehen,
weiche Raum für verbale Informationen
läßt.
_
.
6 FAZIT UND AUSBLICK
Erleichtert das geschaffene Berichtswe–
sen die Führung der Gruppe? Sind in aus–
r e i chendem Ma ß F r ühe r kennung s –
indikatoren eingebaut worden, oder er–
folgt auch hier die oft zitierte „Steuerung
durch den Rückspiegel"? Hat sich der
Projektaufwand gelohnt?
Tatsächlich muß man zur Beantwortung
dieser Fragen den Zustand des Führungs–
berichtswesens vor und nach Projekt–
durchführung nebeneinanderstellen vor
allem vor dem Hintergrund, daß die Töch–
ter einzubinden waren. Es ist mit dem
Projekt gelungen, sehr schnell ein einfa
ches Führungsberichtswesen aufzubauen,
welches seine Stärke sicherlich weniger
in innovat iven Features, sondern in der
Bereitstellung eines soliden Grundgerüsts
und einer systematischen Vorgehenswei –
se hat. Stellt man die einzelnen Berichts–
fächer nebeneinander und untersucht,
wo tatsächl ich strategierelevante Indika–
toren abgebildet werden, welche Fächer
eher taktisch-operativen Charakter ha–
ben und welche Fächer eher die kurzfri –
stige Liquidität beleuchten, erkennt man
einen Schwerpunkt im takt ischoperat i -
ven Bereich (vgl. Abb . 4).
Die Bereiche der Liquiditätssicherung und
der unter Führungsgesichtspunkten so
w i ch t i ge Bere i ch der s t r a t eg i schen
Früherkennungsindikatoren sind jedoch
ebenso vertreten. Nur im Rahmen der
jetzt beginnenden laufenden Führungs–
unterstützung durch das neue Führungs–
berichtswesen kann entschieden werden,
wo und in welcher Form dieses noch der
Ergänzung bedarf. Das neue Führungs
berichtswesen soll als 1. Schritt hin zu
dem angestrebten Navigat ionssystem
von Marquardt dienen. Es sind im folgen–
den strategieorientierte Erwei terungen
um e ine Cen t e r e r g ebn i s r e c hnung ,
Prozeßkostenrechnung und -kalkulation
sowie Target Costing angedacht. Damit
wi rd ein wesentl icher Beitrag zur dauer–
haften Sicherung der Wettbewerbsfähig–
keit der Marquardt Gruppe auch im tur–
bulenten Umfeld angestrebt.
•
Zuo r dnung CM- Themen - Tab l eau
04
35
36
S
G
Z
Auftragseingang
Strategie–
relevanz
Ergebnis–
relevanz
f
Liquiditäts-
relevanz
Ergebnisse
Investitionen/Abschreibungen
Personal
1
Bestände/Kapazitäten
Finanzstatus/Forderungen
-^"-""^
Projekte
Externe Daten
4
Abb. 4: Strategie/Ergebnis-
und Liquiditätsrelevanz
der
Führungsberichte
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