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Leasingobjekt zu aktivieren und in glei-
clier Höhe eine Verbindlichkeit auszu–
we i s en . A l s We r t an s a t z i st de r
Gegenwartswert der Leasingraten anzu–
setzen. Die Abschreibung des Leasing–
objekts erfolgt entweder über die Dauer
der Grundmietzei t oder über die wi rt –
schaf t l i che Nu t z u n g s d a u e r Für die
Leasingparteien bestehen umfangreiche
Informationspfl ichten in den Notes (An–
hang).
4. 1. 4 Vor räte ( Inventor ies)
Zu den Vorräten zählen nach HGB insbe–
sondere Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe,
unfertige und fertige Erzeugnisse. Die
Bewertungsobergrenze bi lden die An –
schaffungskosten bzw. Herstellungsko–
sten. Vertriebskosten zählen nicht zu den
Herstel lungskosten. Für das Umlaufver–
mögen gilt das strenge Niederstwertprin–
zip. Nach unten wi rd der Bewertungs–
rahmen durch den Börsen- oder Markt –
preis bzw. den beizulegenden Wert be–
grenzt . Der beizulegende Wert wi rd bei
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen i. d. R.
beschaffungsmarktorientiert durch die
Wiederbeschaffungskosten konkretisiert.
Bei den unfertigen und fertigen Erzeug–
nissen kommen die Wiederherstel lungs–
kosten bzw. -beschaffungskosten oder
der Net to-Veräußerungser lös (absatz–
ma r k t o r i en t i e r t ) z um An s a t z . A l s
Bewertungsverfahren für das Vorrats–
vermögen sind Durchschnittsverfahren
sowie die Fifo- oder Lifo-Methode zuläs–
sig. Gleichartige Vermögensgegenstände
des Vor ratsvermögens (RHB) können
unter best immten Voraussetzungen zu
einer Gruppe zusammengefaßt und mit
einem Festwert bewertet werden.
Hinsichtl ich des Bi lanzansatzes der Vor–
räte bestehen nach US-GAAP den deut–
s chen Vor –
schriftenent–
sp r echende
Regelungen.
Die Bewe r –
t ung des
MDnatsvennö-
gens o r i en –
tiert sich ent–
s p r e c h e n d
dem Histori –
cal Cost Prin–
ciple an den
Anschafiungs-
oder Herstel–
lungskosten
als Bewertungsobergrenze. Bei der gmnd–
sätzl ichen Interpretation der Anschaf–
fungskosten geht das HGB mit den US-
GAAP konform, jedoch besteht nach US-
GAAP für Fremdkapitalzinsen bei
Qua l i f y i ng
Assets
e i n e E i nb e z i e hun g s –
pflicht. Die Herstellungskosten umfassen
zwingend sämtliche Einzel- sowie zure–
chenba r e Tei le de r Ma t e r i a l - u n d
Fertigungsgemeinkosten (bei Qual i fying
Assets auch Fremdkapitalkosten). Sofern
Verwal tungskosten das Kriterium der
Herstel lungsbezogenheit erfüllen, soll
eine Akt ivierung erfolgen. Vertriebsko–
sten gehören nicht zu den Herstellungs–
kosten. Hinsicht l ich der Bewer tungs –
v e r f ah r en s i nd neben der E i nze l –
bewertung die Lifo- und Fifo-Methode
sowie das Durchschnittsverfahren aner–
kann t . We r den die h i s t o r i s c hen
Anschaffungs- oder Herstel lungskosten
unterschritten, so gelangt verpfl ichtend
das Prinzip des Lower
of
Cost or Market
zur Anwendung. Als Wertansätze sind
entweder:
• die Wiederbeschaffungs- bzw. Wie–
derherstel lungskosten (Replacement
or Reproduct ion Cost),
• de r
r ea l i s i e r ba r e
Ne t t o -
Veräußerungswer t (Net Realizable
Value) oder
• dieser abzügl ichderübl ichen Gewinn–
marge
heranzuziehen.
Dabei wi rd in zwei Schritten vorgegangen:
1. Zunächst erfolgt die Ermittlung des
Vergleichsmaßstabes zu den histori –
s chen Kos t en . Da z u s i nd die
Wiederbeschaffungs bzw. Wieder–
he r s t e l l ung s ko s t en dem Ne t t o -
Veräußerungserlös (Obergrenze) und
dem Netto-Veräußerungserlös abzüg–
lich der übl ichen Gewinnspanne (Un–
tergrenze) gegenüberzustel len, der
Controller
magazin
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4. 1. 5 Forderungen aus L ieferungen
u n d Le i s tungen (Accounts and Notes
Receivables- lYade Receivables)
In der Praxis sind insbesondere Forde–
rungen aus Lieferungen und Leistungen
von großer Bedeutung. Handelsrechtl ich
sind diese grundsätzl ich mit ihrem Nenn–
betrag anzusetzen. Sie unterl iegen dem
strengen Niederstwertprinzip und dem
Grundsatz der Einzelbewertung. Forde–
rungen, für die keine Einzelabwertung
vor zunehmen ist, können imWege der
Pauschalwertberichtigung(Berücksichti -
gung des allgemeinen Ausfallrisikos) mit
ihrem niedrigeren beizulegenden Wert
angesetzt werden. Wi rd eine Kaufpreis–
forderung längerfristig un- oder unter–
verzinsl ich gestundet, sind diese mit ih–
rem Barwert zu aktivieren. Der Barwert
entspricht dem Barverkaufepreis und die
Differenz zum höheren Verkaufeerlös dem
Zinsanteil, der über die Stundungsdauer
erfolgswirksam zu verteilen ist. Die DM-
Anschaf fungskos ten v on nicht kurs–
gesicherten Fremdwährungsfordemngen
ergeben sich zum Zeitpunkt der Einbu-
chung durch Umrechnung mit dem Geld–
kurs. Spätere Kursänderungen sind nur
dann wertber icht igend zu berücksichti –
gen, wenn die DM-Anschaffungskosten
unterschritten werden.
Lower of Cost or Market
A K / H K
W A K / W H K
Net to–
verkaufs–
erlös
normale
Gewi im-
spanne
Net to–
verkaufs–
erlös ab-
zügl .
Gewinn–
spanne
Bilanzansatz
nach
US - GAAP
Bilanzansatz
nach
HGB
500
525
575
25
550
500
500
500
475
450
25
425
450
450/425
500
450
500
75
425
450
450/425
500
425
525
75
450
450
425
500
425
575
25
550
500
425
(W)AK: (Wieder-)Anschaffungskosten;
(W)HK:
(Wieder)Herstellungskosten
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mi tt lere Wer t
stellt den Vergleichs–
maßstab dar.
2. Im zwei ten Schritt ist der sich erge–
bende Wert mit den historischen Ko–
sten zu vergleichen. Zur Bewertung
de r Vor rä t e wi rd de r n i edr i g e r e We r t
herangezogen. Gegenüber der deut–
schen Bewertung werden unter Um–
ständen unrealisierte Gewinne akti–
viert. Nachfolgende Tabelle zeigt die
Unterschiede der Bewertung nach
HGB sowie US-GAAP.
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