Controller magazin 4/98
LITERATURFORUM
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen !
In der vorliegenden Ausgabe habe ich für Sie vorbereitet:
IM FOKUS
Aktuelles zum Controlling
Spezielles Controlling
^ Ökologisches Management und „Öko-Controlling"
Der EURO kommt
Arbeitshilfen
Aktuelle Dissertationen zum Controlling im Überblick
Weitere Neuauflagen und Neuerscheinungen im Überblick
IM FOKUS
Kübel, Rolf: Wider den deutschen Kleinmut:
Kreative Energie oder Dauerlähmung
München: Verlag C. H.
Beck
1998 - 179 Seiten -
gebunden - DM 48, -
Autor und Konzeption
Rolf Kübel leitet die Gesellschaft zur Erforschung strategischer
Unternehmensorganisation (GEO) in Rottach-Egern und befaßt
sich vor allem mit der Personal- und Organisationsentw/icklung.
In seiner neuen Veröffentlichung leistet er einen Beitrag zur
Diskussion um Stärken und Schwächen des Standorts Deutschland und mft dazu auf, die Bereitschaft der Menschen zu Leistung
und Engagement in Wirtschaft und Gesellschaft einzubinden.
Inhaltsübersicht
Selbstbestimmung statt Kostensenkung - Härter arbeiten? - Stmkturelle Verhärtungen - Orientiemngskrise - Die große
Vergeudung - Personalkosten, eine Investition schlechthin - Der arbeitende Mensch als Potentialfaktor - Die neue Rolle der
Fühmngskräfte - Aufstand der Underdogs - Das Fell des Bären.
Anmerkungen
Kübel befaßt sich zum einen mit klassischen Fragen der „Standort-Debatte", zum anderen setzt er einen besonderen Akzent auf
Fragen der Führung und des Personaleinsatzes. Seine Kritik an der traditionellen Führung gipfelt in der Behauptung, mehr als 500
Milliarden DM vergeude die deutsche Wirtschaft jähr für |ahr durch den unvernünftigen Umgang mit der Ressource Mensch
(S. 73), wobei die Errechnung der Zahl sowie die zugrundeliegenden Annahmen skizziert werden. Nach Ansicht des Autors müssen
wir uns zum Ausgleich der Kostennachfeile des Standorts Deutschland darauf konzentrieren, mit dem eingesetzten Personal zu
wesentlich höherer Produktivität zu gelangen. Den Weg hierzu sieht Kübel aber nicht in den klassischen Rationalisierungen,
sondern in einem anderen Einsatz der Mitarbeiter und einer veränderten Art des Umgangs. Das Buch wirbt auch dafür, Controlling
so aufzubauen, daß es, dezentral installiert, den Führungskräften gleichsam als Armaturenbrett dient (S. 158). Kübel setzt sich
ausgesprochen kritisch und engagiert mit dem Bestehenden auseinander: dies reicht von einer Diskussion vielfältiger Fühmngs-
fehler über Organisationsprobleme, etwa der Problematik der individuellen Anpassung an den Arbeitsablauf der Standardsoftwa–
re, bis hin zur Kritik am Shareholder Value. Abschließend umreißt er den praktischen Einstieg in die Umsetzung seiner
Vorstellungen. Dieses Kapitel wäre zu vertiefen, zu hinterfragen und zu konkretisieren. Insgesamt ein recht diskussionswürdiges
und diskussionsbedürftiges Buch, das die „Standort-Debatte" konstmktiv bereichert und belebt und insbesondere bei dem
Handlungsbedarf der Unternehmen selbst ansetzt und sich nicht in einer allgemeinen politischen Diskussion verliert.
Reffert-Schönemann, Doris: Die 60/40-Regel
Zürich: Orell-Füssli Verlag 1997 - 160 Seiten - DM 4 9 -
Autorin und Konzeption
Die Autorin setzt sich als Wirtschaftspublizistin mit der Frage „Kontinuität versus Reengineering" auseinander
300