Seite 41 - 1998-04

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Controller magazin 4/98
Zuordnung CM-Themen-Tableau
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V
DER EINSATZ VON
WIRTSCHAFTSDATENBANKEN
IM CONTROLLING
von Dr Helgard
Struckmeier,
Weylie-Dreye
Dr. rer pol. Helgard Struckmeier,
Am Deich 18,28844 Weyhe-Dreye
1. Einleitung
Zu den Hauptaufgaben des Controllers
gehört die bedarfsgerechte Informations–
versorgung aller Entscheidungsträger in
einem Unternehmen. Dabei stehen un–
ternehmensinterne Informationen im
Vordergrund. Wegen der zunehmenden
intemationalisierung der Märkte, des
verschärften Wettbewerbs und der
schnellen technischen Entwicklung wer–
den aber unternehmensexterne Informa–
tionen als Entscheidungsgrundlage so–
wohl für die strategische Planung (z. B.
Prognosen über wirtschaftliche, politi–
sche und technische Entwicklungen) als
auch für das operative Geschäft (z. B.
Aktien-und Währungskurse, Marktinfor–
mationen) immer wichtiger Die Kennzei–
chen von externen Informationen sind,
daß sie außerhalb des Unternehmens
entstehen oder erstellt werden und daß
sie allgemein zugänglich sind. Das be–
deutet, daß auch andere Marktteilneh–
mer wie Lieferanten, Kunden oder Kon–
kurrenten diese kennen können.
Wie groß der Anteil der externen Infor–
mationen am gesamten Informationsbe–
darf in einem Unternehmen ist, ist sehr
unterschiedlich. Weil Führungskräfte
häufig globale Aspekte in ihre Entschei–
dungen einfließen lassen müssen, ist ihr
Bedarf an externen Informationen rela–
tiv groß.
2. Inhalte von externen Informationen
Da das Angebot an externen Informatio–
nen immens groß ist, ist es wichtig, daß
ihr Bedarf präzise festgestellt wird, damit
dieser zielgerichtet gedeckt werden kann.
Dabei ist zwischen dem permanent be–
stehenden Informationsbedarf und dem
spontan sich ergebenden Informations–
bedarf zu unterscheiden.
Der externe Informationsbedarf ist wie
der interne in Abhängigkeit von der Bran–
che, demUnternehmen und der jeweili–
gen Mitarbeiter sehr unterschiedlich. Die
folgende Aufstellung vermittelt einen
Überblick über die möglichen Inhalte des
externen Informationsbedarfs. Sie erhebt
keinen Anspruch auf Vollständigkeit,
son–
dem gibt die üblicherweise von Unter–
nehmen für ihre Mitarbeiter nachge–
fragten extemen Informationen
wieder:
• Wirtschaftliche und politische
Rahmenbedingungen im In- und
Ausland:
/ allgemeine Wirtschaftslage
/ Inflation
/ Konjunktur
/ Arbeitsmarkt
/ Bruttosozialprodukt
/ demographische Entwicklung
/ Außenhandel
/ Gesetzgebung
^ Finanzwirtschafüiche Daten:
/ Aktienkurse
/ Währungskurse
/ Rohstoffpreise
• Firmeninformationen
(z. B. über die
wichtigsten Kunden und Konkurren–
ten):
/ Umsatz / Gewinn
/ Mitarbeiterzahl
/ Produktpalette
/ Übernahmen
/ Kooperationen und loint Ventures
/ Finanzierung
• Produktinformationen:
/ Forschung und Entwicklung
/ Innovationen / Patente
/ neue Modelle
/ Produktionstechnologien
• Marktinformationen:
/ Marktanteile
/ Produktion
/ Nachfrage
/
Importe
/ Exporte
/ Preisentwicklung
/ allgemeine Prognosen
Brancheninformationen:
/ Marktvolumen
/ Produktion
/ Preiserhebungen
/ Personalstatistiken
• Betriebswirtschaftliche Entwick–
lungen
• Aktuelle Nachrichten
Messe- und Ausstellungskalender
3.
Quellen von externen Informationen
Um den Bedarf an externen Informatio–
nen decken zu können, kann auf eine
Vielzahl von unternehmensexternen
Quellen zurückgegriffen werden:
• Berufliche Kontakte
/ Unternehmensberater
/ Führungskräfte aus anderen
Unternehmen
/ Kontakte zu Hochschulen
/ Seminare, Tagungen
/ Messen, Ausstellungen
• Gedruckte Medien
/ Fachzeitschriften
/ Fachbücher
/ Tagespresse
/ Adreß- und Handbücher
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