Seite 32 - 1998-04

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Controller magazin 4/98
CONTROLLING AN DER
FACHHOCHSCHULE
LIECHTENSTEIN
von Bernd Britzelmaier und
Rene H.
Meiliger,
Vaduz
Bernd Britzelmaier ist Fachbereict)steiter Wirtscliaftsinlormatil< und Dozent an
der FH Uect)tenstein; Rene H. Meiliger ist Direktor bei der LGT Bank in
Liechtenstein mit langjähriger Controlling-Erfahrung in Bank, Treuhand und
Industrie. Er ist Mitglied der Diplomkommission (Fachbereich Wirtschaftsinfor-
matik) an der FH Liechtenstein.
I.LIECHTENSTEIN
1 . 1 . Geschichte
Die geschichtliche Entwicklung des Für–
stentums Liechtenstein in Meilensteinen:
1699
1712
1719
1806
1852
1921
1924
1978
1990
1991
1995
Fürst lohann Adam Andreas von
und zu Liechtenstein kauft die
Herrschaft Schellenberg und
die Grafschaft Vaduz
Erhebung von Vaduz und
Schellenberg zum Reichsfürsten–
tum Liechtenstein
Erlangung der Souveränität durch
Aufnahme in den Rheinbund
Zollvertrag mit Österreich-Ungarn
Die neue, in den Grundzügen noch
heute gültige Verfassung tritt in
Kraft
Zollvertrag mit der Schweiz, Ein
führung des Schweizer Frankens
als offizielle Währung
Beitritt zum Europarat
Liechtenstein wird 160. Mitglied
der Vereinten Nationen
Mitglied der EFTA
Mitglied des EWR und Erneueaing
des Zollvertrages mit der Schweiz
1 . 2 .
Staats-
und
Regierungsform
Gemäßder Verfassung von 1921 ist Liech–
tenstein „eine konstitutionelle Erbmon–
archie auf demokratischer und parlamen–
tarischer Grundlage: die Staatsgewalt ist
im Fürsten und im Volk verankert."
Der Fürst ist Staatsoberhaupt.
Der Landtag verkörpert die Volksvertre–
tung. Seine 25 Abgeordneten werden alle
vier lahre vom Volk gewählt.
Die Regierung besteht aus 5 Mitgliedern,
dem Regierungschef, dem Regierungs–
chef-Stellvertreter sowie drei Regierungs–
räten.
1 . 3 . Volkswirtschaft
Liechtenstein, viertkleinster Staat Euro–
pas, mißt 160 km^ und hatte per Ende 95
eineWohnbevölkerung von rund 31.000.
60,9 % sind Liechtensteiner und 39,1 %
Ausländer
Total Beschäftigte des Landes sind rund
22.200 Ftersonen (15.400sind in FLwohn–
haft, 7.800 Personen sind Zupendler aus
Österreich und der Schweiz und 1.000
arbeiten imbenachbarten Ausland). Der
Anteil Ausländer am Arbeitsplatz beträgt
rund 61 % (13.600 Personen).
Beschäftigte in der Industrie und im pro–
duzierenden Gewerbe sind 10.400 (47 %)
und im Dienstleistungsbereich 11.500
(51 %). 2 % der Beschäftigten sind in der
Land- und Forstwirtschaft tätig.
Das Exportvolumen (1995) betrug 2,9
Mrd. Schweizer Franken. Davon gingen
16 % in die Schweiz, 46 % in den EWR-
Raum und 38 % in übrige Länder
Die Steuereinnahmen (Land und Gemein–
den) betrugen 1995 420 Mio. Schweizer
Franken. Die wesentlichen Quellen be–
standen in der
Kapital- und Ertragsteuer
(tätige Gesellschaften)
Gesellschaftsteuer (Sitz-
und Holdinggesellsch.)
Vermögens und Erwerb–
steuer (natürliche Per–
sonen mit Wohnsitz in
Liechtenstein)
69.0 Mio CHF
79.8 Mio CHF
84.8 Mio CHF
2. DIE FACHHOCHSCHULE LIECH–
TENSTEIN
Unsere Welt ist im Umbruch. Verände–
rungen in Umwelt, Gesellschaft, Wirt–
schaft und Technik vollziehen sich in im–
mer schneller werdenden Zyklen. Diesen
großen Herausforderungen stellt sich die
Fachhochschule Liechtenstein mit ihren
Hochschulstudiengängen, ihrem breitge-
fächerten Aus- und Weiterbildungsange–
bot sowie dem Technologie- und Wis–
senstransfer zwischen Hochschule und
Unternehmungen.
Damit gibt die Fachhochschule Liechten–
stein bedeutende Impulse für das Land
und die Region. Sie bildet Anreiz für klu–
ge, junge Menschen, ein Hochschulstu–
dium in einem wirtschaftlich und kultu–
rell anregenden Land zu absolvieren;
Fachkräften bietet sie die Möglichkeit,
sich lebens-Zberufsbegleitend weiterzu–
bilden. Unternehmen finden an der Fach-
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