Seite 23 - CONTROLLER_Magazin_1997_01

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Controller
maga z i n
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b)
Controller's Sprachkompetenz
Bei Kostensachverhalten sind dreierlei Dimensionen
simultan gültig. Deshalb das Darstellungsbild des
Würfels. Zum einen ist herauszuarbeiten die Art des
Kostensachverhalts. Handelt es sich um Kosten–
elemente wie Material-Stückliste und Arbeitsplan,
die physisch die Existenz des nach draußen zu ver–
kaufenden Produktes hervorbringen? Aus dem
Kostenverzehr ins Produkt selber hinein erfolgt
auch die Proportionalität des Kostenverlaufs. Ohne
den zugehörigen Material- und Zeitinput existiert
das Produkt physisch nicht. Dies wäre kausal
Kosteninput ins Produkt selber rein.
Wenn wir Trainer an der Controller Akademie den
Kostenwürfel darstellen, benutzen wir Signalfarben:
Blau für senkrecht die Struktursachverhalte (coüt de
produit, frais de struchire); grün für die Beeinfluß-
barkeitsansatzpunkte; rot für die Erfaßbarkeit der
Kosten relativ einzeln zu Kostenträger, zu Kosten–
stelle, zu Kunde, zu Region. Dann formuliert sich vor
dem Bühnenbild des Kostenwürfels als Komm–
unikations-Hilfe der Merksatz: Was ich einzeln sel–
ber weiß (erfaßt habe), macht mich heiß für Maßnah–
men der Kostenbeeinflussung, die sich entweder im
Produktkosteninput oder im Strukturkostenblock
oder in beidem verh>essernd auswirken.
Um das Produkt herum schwingt der Prozeß des
sich Bemühens um. Dies sind die Strukturkosten. Es
geht nicht um die physische Ausformung des Pro–
duktes selber, sondem um das Bemühen des Ver–
kaufs um einen Auftrag, werbliche Anstrengungen,
das Investieren in Marktgeltung, das Anlegen von
Trampielpfaden zur Kundschaft. Es geht um das Be–
mühen für neue Produkte in der Forschung. Es dreht
sich um das Bemühen im Personalbereich, im Finanz-
und Rechnungswesen, im Controllert)ereich, in der
Informationsversorgung, in den logistischen Begleit–
prozessen... Die Bemütfprozesse im Management
sind periodisch formuliert.
Beide Kostensachverhalte sind beeinflußbar; manche
davon kurzfristig - andere nur mittel- bis langfristig.
So ist der proportionale Kosteninput ins Produkt
(Verlaufswinkel der Produktkosten) im Ist nicht
immer ganz kurzfristig genauso steuemngsmäßig
herzustellen; vor allem nicht beim Rückwärtsgang in
der Auslastung. Dann gibt es Abweichungen, die
sich auf die geplanten Stmkturkosten „draufsatteln".
Andererseits gibt es Strukturkosten, die ganz schnell
durch Entscheidungen veränderbar sind - in der
Werbung, in der Weiterbildung, biei den Reisespesen.
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c) Nicht-Fertigungsstelle
Seite 23 zeigt ein Beispiel aus dem Personalbereich.
Es sind Strukturkosten, weil die Vorgänge nicht zum
Arbeitsplan gehören einer zu erstellenden Schweiß–
maschine oder eines herauszuformenden Schoko–
ladeprodukts. Die Leistungsarten des Personalbe–
reichs, die wir geme mit Standards of Performance/
SOP's bezeichnen, gehören zum Bemühprozeß im
Sinn der Management-Regie. Das Prcxlukt muß
Deckungst)eiträge heranschaffen als Überschuß von
Umsatz über die Produktkosten, um die Stmktur–
kosten des organisatorischen Gehäuses abzudecken.
In den Strukbirkosten stecken solche drin, die
leistungsmengeninduziert sind (Imi). Diese werden
stärker getrieben durch die Anzahl der „abzuwickeln–
den" Vorgänge wie Lohn- und Gehaltsabrechnungen,
Zahl zu suchende Mitarbeiter, Anzahl Einstell–
gespräche, Anzahl Weiterbildungstage... Je deutli–
cher, wie auf Seile 23 gezeigt, die Prozeßkostenan-
sätze herausgearbeitet werden, desto weniger paßt
das alte Wort „Fixkosten" in Controller's Sprach–
landschaft herein. Für die Imi Stmkturkosten sind
auch Kostertsätze gebildet - Prozeßkostensätze, Vor–
gangskostensätze oder
Stmkturkostentarife.
Mi t diesen läßt sich
Benchmarking betrei–
ben durch Vergleich
mit den draußen auf
dem Markt existieren–
den Preisen für solche
Dienste; oder/und es
böte sich an, eine inter–
ne Leistungs–
verrechnung an die
Sparten aus dem Per–
sonalbereich Dr. Wich–
tig durchzuführen; sei
es zu Kostensätzen
oder auch zu als-ob-
Einkaufspreisen.
Und dann gibt es eben
im Stmkturkosten-
bereich jene Kosten,
die leistungsmengen-
neutral sind und dem
strategischen Gmnd-
auftrag einer Eigenver–
sorgung mit bestimm–
ten Diensten folgen.
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