Controller magazin 1
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Erarbeitung einer neuen, umweltverträglichen
Untemehmensphilosophie
Die Unternetimensphilosophie ist ein strategisches
Unternehmensziel, welches den Standpunkt und die
Absicht des Unternehmens nach innen und außen
klar definiert. Da es ein sehr wichtiges Ziel darstellt
und alle anderen Ziele sich danach ausrichten, sollte
hierauf ein besonderes Augenmerk gelegt werden.
Mitarbeitermotivation: Nach Festlegung der Unter-
nehmensphilosophie ist diese den Mitarbeitern nahe–
zubringen, denn ohne Akzeptanz der Mitarbeiter ist
eine neue Untemehmensphilosophie niemals
durchsetzbar.
Öffentlichkeitsarbeit: Eine neue, umweltverträgli–
che Untemehmensphilosophie ist der Öffentlichkeit
zugänglich zu machen. Der Konsument und potenti–
elle Verbraucher muß über die Absicht des Unter–
nehmens informiert werden.
Überarbeitung der Produktpalette
Die vom Unternehmen angebotenen Produkte und
Dienstleistungen müssen hinsichtlich der neuen
Untemehmensphilosophie überprüft werden. Hier
sind Synergie- und Akkumulationseffekte zu
berücksichtigen.
Planungs- und Analyseinstrumentarien
Um Gelder für Umweltschutzmaßnahmen bereitstel–
len zu können, müssen diese definiert und monetär
bewertet werden. Hierbei wird zwischen langfristi–
gen (strategisch) und kurzfristigen (operativ)
Planungskonzepten unterschieden.
Bei der strategischen Planung wird die Richtung
festgelegt, es handelt sich in der Regel um qualitative
Aussagen, sie sind nicht quantitativ meßbar (z. B.
Untemehmensphilosophie, Entwicklung der Pro–
duktpalette).
Bei der kurzfristigen Planung, auch Budgetiemng
genannt, werden die bei der langfristigen Planung
ermittelten Untemehmensziele zu konkreten
Budgets.
Investitionsplanung
Um das zur Verfügung gestellte Budget optimal
einzusetzen, ist eine Gegenüberstellung alternativer
Investitionen sinnvoll. Hier ist allerdings auf eine
Vergleichbarkeit der Alternativen zu achten (z. B.
Nutzungsdauer, Wiederbeschaffungswert, Abschrei–
bungsmöglichkeiten, Instandhaltung, Bediener-
freundüchkeit).
^
Analyse interner Untemeh–
mensbereiche
Nachdem Untemehmensphilo–
sophie angepaßt und Produkt–
palette definiert wurden, ist es
erforderlich, die einzelnen
Untemehmensbereiche hin–
sichtlich ihrer Umweltverträg–
lichkeit zu überprüfen.
Der derzeitige Ist-Zustand der
einzelnen Bereiche ist ihrem zu
erarbeitenden Soll-Zustand
gegenül)erzustellen. Schwach–
stellen sind zu erkennen, zu
analysieren und zu beseitigen
(Abb. 2).
Da zwischen den einzelnen Be–
reichen Abhängigkeiten
he-
stehen, kann kein Untemeh–
mensbereich isoliert betrachtet
werden. Hier ist durch Koordi–
nation der Ziele und Teilpläne
eine ganzheitliche Ablauforga–
nisation zu erarbeiten.
Der Aspekt der Wirtschaftlich–
keit
Da wir den Gesetzen der freien
Marktwirtschaft unterliegen,
muß jede nach ökologischen
Gesichtspunkten notwendige
Maßnahme auch ökonomisch
vertretbar sein, da wir anson–
sten langfristig unsere Unter–
nehmensexistenz gefährden.
Um dies zu verhindern, ist es
wichtig, die Chancen und Risi–
ken, die sich durch Umwelt–
schutzmaßnahmen ergeben,
rechtzeitig zu erkennen und zu
nutzen.
Unternetwnensbereiche
Schwachstellenanalyse
Entwicklung
Sicherstellung umweltverträglicher
Produktentwicklung bis hin zum Endprodukt
Berücksichtigung knapper Ressourcen
(endliche, unendliche Ressourcen)
Materialwirtsctiaft
Einsatz umweltvertriglicher Rohstoffe.
Recylbarkeit der Materialien
Produktion
unnweltverträgliche Produktionsverfahren
unter Berücksichtigung des opitmalen
Einsatzes von Hilfsstoffen (z.B. Energien)
Logistik
umweltvertrjigliche Transportwege und Einsatzmittel
bis hin zum Endverbraucher
Verwaltung
umweltfreundliche Materialien, Überprüfung der
Wiederverwendbarkeit, Recylbarkeit
Vertrieb
Überprüfung der Kundenbetreuung und
• akquirierung hinsichtlich ihrer Umweltverträglichkeit
(z. B. Telefonverkauf)
Abb. 2: Analyse der einzelnen Untemehmensbereiche
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