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EIGENKAPITALQUOTE
Der Anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme ist eine Kennzatil lür die finanzielle Stabilität
eines Untemetimens. Sie verdeutlictit, wieviel Prozent des Gesamtkapitals durch das Eigenkapital
finanziert sind.
Die EK-Ouote hat im Rahmen der Kapitalanalyse große Bedeutung, da dort primär Kennzahlen
benutzt werden. Für diese Kennzahl wird als Normwen 1/3 der Bilanzsumme angegetjen.
Formel :(Eigenkapital/Bi lanzsunine)*100
Jahr
1988
1989
1990
1991
34,5
103,3
1992
Unternehmen XI:
Bilanzsunne (Mio DM)
615,9
649,8
689,3
706,9
722,1
Eigenkapital (Mio DM)
127,3
128,7
160,5
154,0
153,7
Eigenkapitalquote (in %) 20 . 7
19,8
23,3
21 , 8
21,3
Index (in %)
88 , 7
85,0
100,0
93,5
91,4
Unternehmen X2:
Bilanzsumne (Mio DM)
674,8
761,2
763,0
813,0
873,1
Eigenkapital (Mio DM)
218,8
225,7
217,8
208,9
220,3
Eigenkapitalquote (in %) 32 , 4
29,7
28,5
25 , 7
25,2
Index ( in %)
113,8
104,0
100,0
90 , 2
88,5
Unternehmen X3:
Bilanzsumne (Mio DM)
605,5
617,4
639,6
669,9
712,9
Eigenkapital (Mio DM)
120,0
120,0
125,0
135,0
150,0
Eigenkapitalquote (in %) 19,8
19,4
19,5
20,2
21,0
Index (in %)
101,6
99 , 7
100,0
103,3
107,9
Unternehmen Xn:
Bilanzsunne (Mio DM)
491,3
480,0
480,1
471,9
479,2
Eigenkapital (Mio DM)
167,3
170,3
175,1
179,2
183,2
Eigenkapitalquote (in %) 34,1
35,5
36,5
38,0
38,2
Irxlex (in %)
93 , 3
97,2
100,0
104,0
104,7
"Klassenbester":
Bilanzsumme (Mio DM)
663 , 9
650,0
648,3
648,0
658,0
Eigenkapital (Mio DM)
240,6
248,1
255,9
266,0
272,8
Eigenkapitalquote (in %) 36 , 2
38,2
39,5
41,0
41,5
Index ( in %)
91 , 7
96,6
100,0
103,9
105,0
Durchschni ttsunternehmen:
Eigenkapital (Mio DM)
186,7
191,0
193,5
197,3
206,6
Bilanzsunme (Mio DM)
608,9
627,2
632,8
650,7
680,8
Eigenkapitalquote (in %) 30 , 7
30,5
30 , 6
30,3
30,3
Index (in %)
100,2
99
,5
100,0
99,1
99,2
Hiert)ei besteht das Problem, daß die
Begrenzung der Aussagekraft jeder
Analyse im Grad der Diskrepanz
zwischen Informationsbedürfnis
und mit Hilfe der Analyseergebnisse
erreichbarer Informationsmöglich–
keiten liegt.
Die Mangelhaftigkeit der Informati–
onsquellen stellt die wichtigste
Einschränkung der Aussagekraft
jeglicher Analyseergebnisse dar. Die
Mangelhaftigkeit hat verschiedene
Ursachen. Eine Ursache ist die
Manipulationsmöglichkeit der
Informationsquellen. Die Zahlen der
Jahresabschlüsse z. B. sind aufgrund
der Bilanzierungs- und Bewertungs–
wahlrechte keine eindeutig definier–
ten Größen und auch die Zahlen des
ÜBV und BKV werden innerhalb
bestimmter Spielräume erstellt.
Bestehen z. B. bei den miteinander
verglichenen Unternehmen Unter–
schiede bei der Beschaffungs-, Netz–
oder Kundenstruktur, dem Umfang
von Fremd- und Eigenleistungen,
dann beeinflußt das unmittelbar die
Zahl der Beschäftigten. Die Offenle–
gung bzw. Kenntnis derartiger
Strukturunterschiede in einem
zwischenbetrieblichen Vergleich ist
wichtig, um die Aussagekraft der
Kennzahlen abzusichern. Trotzdem
gehören die Jahresabschlüsse, der
ÜBV und der BKV zu den z. Z.
wichtigsten Informationsquellen für
derartige Vergleiche in der Praxis
der kommunalen Versorgungs–
wirtschaft. Die hier angesprochene
Begrenzung der Aussagekraft der
auf den Vergleichen aufbauenden
Analysen soll nicht zu dem Schluß
verführen, es sei sinnlos, Analysen
dieser Art durchzuführen. Die
Kenntnis der Grenzen und ihre
Beachtung muß vielmehr sowohl bei
der Auswahl der Analysemethode
als auch bei der Ergebnis–
interpretation berücksichtigt
werden.
Branchendurchschni t t
Eigenkapitalquote ( in %) 29,5
28,8
33 , 4
Index ( in %)
88 , 3
86 , 2
100,0
34,5
103,3
Abb. 1: Beispiel einer Dateistruictur als Grundlage fiir die Analyse von
Leistungsstärken und -schwächen auf der Basis von Jahresabschlüssen.
und Beseitigen der Leistungslücken von besonderer
Bedeutung für die Steigerung der Unternehmens-
Effizienz. Die Leistungslücken müssen auf ihre
unternehmensspezifischen Ursachen hin untersucht
werden. Erfahrungsgemäß wird zunächst eine
Grobanalyse erfolgen, der sich in Einzelfällen eine
detaillierte Analyse anschließt.
Wenn dies entsprechende Beachtung
gefunden hat, dann kann das eigene
Unternehmen gemäß den Ausprä–
gungen der einzelnen Kennzahlen
innerhalb der ausgewählten Gruppe
von Versorgungsunternehmen
(vergleichbare Versorgungsunter–
nehmen) positioniert werden. Nach
den gewichteten Erfolgsfaktoren
wird ein Profil erstellt und ein
Rangplatz dem eigenen Unternehmen zugeordnet,
wobei die Differenz zum "Klassenbesten" von
besonderer Bedeutung ist. Danach richtet sich auch
die Positionierung auf der Stärke-/Schwäche-Skala,
die von
0
(Schwäche) bis
5
(Stärke) reicht. Stärke und
Schwäche sind relative Größen. Sie lassen sich des-
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