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Controller magazin 1/95
Ist die Bedarfsmenge
mit den verfügbaren
Potentialen realisierbar?
JA.
Sind die Potentiale der
relevanten Kostenstellen
mit der Erstellune voli-
ausgelastet?
EINi
JA.
Sind die Potentiale an–
derer Kostenstellen für
die Erstellung nutzbar?
EIN
Können ÜberschuOka-
pazitaten anderweitig
genutzt werden?
JA.
wobei
JA.
EIN
JVEIN
kis - ky
kp +
k|nv"*" kp
(/„v)
'FN
k|s - ky + kp
kpN ~ ( ^ F * ' ' lS^ ' 'ni»x) / ' ' lS
Abb. 9: Fallspezißsche Bestimmung der Insourcing- bzw. Mal(estiickl(osten
kosten) zusammen. Im Falle der Vollbeschäftigung
sowie der Unterbeschäftigung, bei der die Über-
schußkapazitäten nicht anderweitig genutzt werden
können, sind die vollen Stückkosten relevant. Dies
bezieht sich wie gesagt nur auf Verantwortungsbe–
reiche, deren Leistungen sich vollständig dem Objekt
zurechnen lassen. Im anderen Falle wird man in der
Tat auf die objektspezifischen variablen Kosten bzw.
auf die variablen und die methodisch zurechenbaren
(fixen) Gemeinkosten (z. B. eben durch die Prozeß–
kostenrechnung) zurückgreifen.
Reichen die verfügbaren Potentiale der vorgesehe–
nen Leistungsbereiche zur Erstellung der Bedarfs–
menge nicht aus, so sind i. d. R. zwei Alternativen zu
prüfen: Zum einen ist zu überlegen, ob nicht weitere
Bereiche im Untemehmen zur Beseitigung des
Engpasses beitragen können. Wenn dies möglich
ist,
so entstehen
Zusatzkosten
k^, die der Option
Insourcing zuzuordnen sind. Dahinter verbergen
sich z. B. die mit den Verrechnungssätzen der
entsprechenden Kostenstellen bewerteten Arbeits–
gänge bzw. über Werkaufträge verrechnete Kosten.
Im ungünstigen Falle führt das Ausweichen auf die
Leistungen zusätzlicher, ursprünglich nicht einge–
planter Leistungen anderer Kostenstellen zu Engpäs–
sen. In diesem Fall ist mit
Opportunitätskosten
im
Sinne von engpaßbezogenen Stückkosten (vgl.
Kilger, 1974, S. 715) bzw. Deckungsbeiträgen zu
rechnen. Ist eine Kapazitätserweitemng erforderlich,
so sind zu den variablen und ausgenutzten fixen
Kosten zwei Kostenelemente hinzuzuaddieren: (1)
Die stückbezogen zugerechneten Kosten der Erwei-
temngsinvestition. Die Kosten für die Beschaffung
von neuen Maschinen (Beschaffungspreise) und ggf.
Mitarbeitern (Such-, Einstellungs- und
Einarbeitungskosten) sind vereinfacht auf die für
den Planungszeitraum vorgesehene Bedarfsmenge
zu beziehen. Und (2): Die durch die Investition in die
zusätzlichen Potentiale ausgelösten laufenden fixen
Kosten (insbesondere Gehälter) sind ebenfalls durch
die planungszeitraumspezifische Bedarfsmenge zu
dividieren.
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