Seite 23 - CONTROLLER_Magazin_1995_01

Basic HTML-Version

Controller magazin
1/95
Prämissen:
Ka l ku l a t i ons / e i t punk t :
Planhcc lar f ' smcnge :
ma x . Ou t s ou r c i ngdaue r :
Abbau/ . i ' i lpunkt (K^^,):
t = 3
1 . 25« Stück / Pe r i ode
12 Per ioden
Pc r i odenhcg inn (Kos tenef fekt in dt*rscll)cn Per iode )
Ou t s ou r c i ng
für...
k , +
k p .
ks .
k f i F
1 Mon a t
6 , 75 DM
2 0 4 , - DM
- 1 9 7 , 2 5 DM
2 Mo n a t e
6 , 75 DM
102 , - DM
- 9 5 , 2 5 DM
3 Mo n a t e
1 0 0 , 7 5 DM
6 8 , - DM
3 2 , 7 5 DM
4 Mon a t e
7 7 , 2 5 DM
5 1 , - DM
2 6 , 2 5 DM
5 Mo n a t e
6 3 , 1 5 DM
4 0 , 8 0 DM
2 2 , 3 5 DM
6 Mon a t e
5 3 , 7 5 DM
3 4 , - DM
19 , 75 DM
7 Mon a t e
4 7 , 0 4 DM
2 9 , 1 4 DM
17 , 90 DM
8 Mon a t e
4 2 , - DM
2 5 , 5 0 DM
1 6 , 5 0 DM
9 Mo n a t e
9 6 , 0 9 DM
2 2 , 6 7 DM
7 3 , 4 2 DM
10 Mon a t e
8 7 , 1 5 DM
2 0 , 4 0 DM
6 6 , 7 5 DM
11 Mon a t e
79 , 82 DM
18 , 55 DM
6 1 , 2 7 DM
12 Mo n a t e
7 3 , 7 5 DM
17, - DM
5 6 , 7 5 DM
Abb. 8: Ermittlung der einsparfältigen Eigenfertigungsslückkosten bei variierenden Stillegungsdauern zu einem
alternativen Kalkulationszeitpunkt
Zur
Ermittlung stückbezogener Kostenwerte müssen
die Vorlaufkosten wie die Stillegungskosten durch
die Fremdbezugsmenge im Outsourcingzeitraum
dividiert werden. Entsprechend liefert eine rechen–
technische Darstellung keine neuen Erkenntnisse.
Gilt: K
^.j,
= K^,, so neutralisieren sich beide Effekte
und es kann wieder das Kriterium
3
herangezogen
werden. Um den Sachverhalt noch einmal klarzustel–
len: In beiden Fällen erwächst die Kostenbelastung
für den Abnehmer. Stillegungskosten verringern
aber die einsparfähigen Kosten bei Verzicht auf
Eigenfertigung, während Vorlaufkosten die (dann)
aufzuwendenden Kosten bei Fremdbezug erhöhen!
Ein weiterer Aspekt ist in dem Beschäftigungsgrad
(Voll- versus Unterbeschäftigung) des Unternehmens
bzw. seiner MoB-relevanten Teilbereiche zu sehen.
Wir haben bislang eine "virtuelle" Vollbeschäftigung
unterstellt, indem wir eine Planbedarfsmenge (pro
Planungsperiode) angenommen haben, die bei
Eigenfertigung einer Vollbeschäftigungssituation
entspricht. Man könnte nun argumentieren, daß man
bei einer realen Unterbeschäftigung zu anderen
Eigenfertigungsstückkosten gelangt, da ja die
entsprechende Produktionsmenge geringer ist.
Dies
ist aber falsch! Das MoB-Kostenkalkül zielt im
Werteteil
alleine auf die einsparfähigen Kosten ab.
Gerade die Struktur und das Volumen der abbau–
fähigen Fixkosten werden im wesentlichen durch die
zugrundeliegenden Vertragsmodalitäten bestimmt
und nicht durch die Ausnutzung der Potential-
kapazitätcn - die Strukturkosten sind ja eben
beschäftigungsneutral. Auch im
Mengenteil
ist
die
Betrachtung bei einer Outsourcingentscheidung
irrelevant: Nicht die aktuell produzierte Ist-Teile–
menge, sondern die im Rahmen der Planungsrech–
nung für erforderlich gehaltene Plan-Teilemenge ist
entscheidungsrelevant! Insofern sei das hier ver–
wendete Teilevolumen als Beispielausprägung
verstanden.
Der Beschäftigungsgrad ist aber dann von kosten–
wirtschaftlichem Interesse, wenn die Option
Insourcing (Inside Resourcing), also die mögliche
Eigenfertigung von bislang fremdt)ezogenen Objek–
ten (Make) betrachtet wird.
4. UND WELCHE KOSTENAUSPRAGUNGEN
WEISEN DEN WEG BEI INSOURCING?
Ganz ohne Betrachtung der Kehrseite des Buy, also
des Make, geht es denn doch nicht! Abbildung 9
(nächste Seite) zeigt die fallspezifisch relevanten
Stückkostenausprägungen bei Insourcing.
Man mag zunächst überrascht sein, daß der klassi–
sche Fall - k,^ (Insourcingstückkosten) = k^ - nicht in
der Abbildung 9 aufgeführt ist. Dies hat folgende
Ursachen: Zum einen hat sich, technologisch be–
dingt, in den letzten Jahrzehnten eine immer stärkere
Transformation von variablen in fixe Kosten vollzo–
gen (anschaulich belegt in jüngster Zeit bei
Backhaus/Funke, 1994). Somit sind die (früher)
variablen Kosten in den (heute) fixen Kosten enthal–
ten, d. h. die Kosteninformation geht nicht verloren.
Zum anderen werden ausschließlich jene fixen
Kosten berücksichtigt, die sich objektbezogen (und
über eine Durchschnittsbetrachtung: stückbezogen)
auch verrechnen lassen. Gerade die Prozeßkosten–
rechnung versucht ja, die ehedem nicht oder nur rein
willkürlich produktneutralen Potentialkosten, also
Fixkosten, dem betrachteten Leistungsobjekt zuzu–
weisen.
Zur Erläuterung der Abbildung: Sofern die zur Er–
stellung des Objektes benötigten Kostenstellen–
leistungen (Potential- bzw. Strukturleistungen)
ausreichen, um die Bedarfsmenge zu erstellen, setzen
sich die Insourcingstückkosten aus den variablen
Kosten und den ausgenutzten fixen Kosten (Nutz-
21