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wirtschaft + weiterbildung
10_2011
40 Prozent der Europäer sind psychisch krank
STUDIE
NACHFOLGEMANAGEMENT
„Formel-1-Wettbewerb“ zur Unternehmensnachfolge
Psychische Belastungen.
Frühzeitig erkennen und Hilfe
anbieten, statt die Augen davor
zu verschließen.
Der Vertriebstrainer und -berater Walter Kalten-
bach aus Böbingen beschreitet einen neuen Weg
bei der Suche nach einem Nachfolger für sein
Trainings- und Beratungsunternehmen. Er startet
unter dem Namen „Formel 1“ einen Wettbewerb,
der sich über einen Zeitraum von vier Monaten
erstrecken und dessen Preis letztendlich sein
Unternehmen sein soll. Geplant sind vier „Vor-
läufe“, bei denen die Herausforderungen an die
Kandidaten kontinuierlich steigen. Wer sie löst,
qualifiziert sich für den „Endlauf“, nach dem der
Sieger gekürt wird. Der „Große Preis“ beinhaltet
zudem eine intensive Vorbereitung und Einar-
beitung des „Siegers“ auf die Übernahme des
Unternehmens Kaltenbach Training. An dem Wett-
bewerb teilnehmen, kann jeder, dessen Herz für
den Verkauf schlägt, und der auf mindestens fünf
Jahre Berufserfahrung im Vertrieb zurückblickt.
Anmeldungen für den „Formel-1-Wettbewerb“
sind vom 1. Oktober bis 13. November möglich.
Über den Ablauf und das Reglement können sich
Interessierte ab dem 30. September auch auf
der Webseite www.kaltenbach-training.de infor-
mieren.
Jährlich leiden 38,2 Prozent aller Einwoh-
ner der EU unter einer psychischen Störung.
Schlimmer noch: Weniger als ein Drittel
aller Betroffenen wird überhaupt behan-
delt, was auf dramatische Missstände in der
Versorgung zurückzuführen sei. Dies belegt
eine aktuelle Studie des Dresdner Psycholo-
gen Hans-Ulrich Wittchen, die in der Fach-
zeitschrift „European Neuropsychopharma-
cology“ veröffentlicht wurde. Die Studiener-
gebnisse basieren auf einer über drei Jahre
Walter Kaltenbach
sucht einen
Nachfolger.
Foto: Kaltenbach Training
durchgeführten Untersuchung und bezie-
hen sich auf alle 27 EU-Staaten sowie die
Schweiz, Island und Norwegen mit einer
Gesamteinwohnerzahl von 514 Millionen
Menschen. Der Studie zufolge gehören zu
den häufigsten Erkrankungsformen Angst-
störungen (14 Prozent der Gesamtbevölke-
rung), Schlafstörungen (7 Prozent), unipo-
lare Depressionen (6,9 Prozent), psycho-
somatische Erkrankungen (6,3 Prozent),
Alkohol- und Drogenabhängigkeit (> 4
Prozent), Aufmerksamkeits- und Hyperakti-
vitätsstörungen (5 Prozent aller Kinder und
Jugendlichen), und Demenzen (1 Prozent
bei 60- bis 65-Jährigen, bis 30 Prozent bei
Personen über 85 Jahren). Ein Grund für
die alarmierende Zahl psychischer Erkran-
kungen sei vor allem auch die gesellschaft-
liche und politische Tendenz, psychische
und neurologische Erkrankungen immer
noch zu marginalisieren und zu stigmati-
sieren, so die Forscher.