WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 4/2018 - page 1

Die Entscheidung fiel äußerst knapp aus.
Für die hauchdünne Mehrheit von 349
Gegen-Stimmen gegenüber 302 Ja-Stim-
men bei 29 Enthaltungen sorgten insbe-
sondere Europaabgeordnete aus Deutsch-
land und Österreich. „Wir begrüßen dieses
Ergebnis ausdrücklich“, erklärte dazu
GdW-Präsident
Axel Gedaschko
. „Eine
unverhältnismäßige Belastung für die
sozial orientierten Vermieter und insbe-
sondere einkommensschwächere Mieter in
Deutschland wurde vermieden. Das ist ein
großer Erfolg für die Wohnungswirtschaft
und ihre Mieter“, so Gedaschko, Präsident
des Spitzenverbandes der Wohnungswirt-
schaft GdW. „Es bleibt zu wünschen, dass
zukünftig auf solche unrealistischen, und
für die Energiewende schädlichen Vor-
schläge verzichtet wird.“
Inhalt
2 70 Jahre wi:
Anlässlich ihres
70. Jubiläums kommen in der wi in
einer Interview-Serie ihre „Macher“
zu Wort. Diese Woche Chefredak­
teurin Katharina Burkardt.
4 Grundsteuer:
Zusammenfassende
Analyse über den aktuellen Stand zur
Verfassungsmäßigkeit der Einheits-
werte als Bemessungsgrundlage
der Grundsteuer.
6 Zahlenspiegel:
Mietpreisindex,
Wohnungsbaugenehmigungen
und mehr – die wichtigsten
Rahmendaten zur Wohnungs­
wirtschaft für den Monat Januar.
Weiter auf Seite 2
Aktuelle Meldungen
Grundsteuerreform soll Boden-
spekulation entgegenwirken
Bundesbauministerin Barbara Hendricks
will eine Reform der Grundsteuer nut-
zen, um die wachsende Wohnungs-
not zu bekämpfen, berichtete
Spiegel
Online
am 19. Januar 2018. Entschei-
dend sei, dass künftig allein der Boden-
wert zähle und nicht die Art des Gebäu-
des. Kommunen soll ermöglicht werden
für baureife, unbebaute Grundstücke
mehr Grundsteuer zu erheben als für
bebaute. Bodenspekulation soll auf
diese Weise eingedämmt werden.
Mehr
zum Thema auf Seite 3.
(wi)
Internationale Erklärung soll Bau-
kultur stärken
Im Vorfeld des Weltwirtschaftsforums
beschloss die Kulturministerkonferenz
am 22. Januar 2018 die „Erklärung von
Davos zur Baukultur“. Ziel ist es Baukul-
tur, als sektorübergreifendes Handlungs-
feld in den unterschiedlichen Verantwor-
tungsebenen stärker zu verankern und
so seine Bedeutung für eine integrierte
und nachhaltige Stadt- und Regionalent-
wicklung international zu stärken.
(wi)
Zahl der Baugenehmigungen
gesunken
Im Jahr 2017 wurden in Deutschland 7,8
Prozent weniger Baugenehmigungen von
Wohnungen erteilt als in den ersten elf
Monaten 2016. Wie das Statistische Bun-
desamt am 18. Januar 2018 weiter mit-
teilte, nahm die Zahl der Genehmigungen
von September bis November 2017 im
Vergleich zum entsprechenden Vorjahres-
zeitraum um 11,6 Prozent ab.
(wi)
Ausgabe 25. Januar 2018
4
EU-weiter Sanierungszwang für sozialen Wohnungs­
bau abgewendet
Straßburg/Berlin – Bei einer Abstimmung im Europäischen Parlament über
einen Änderungsantrag zur Energieeffizienzrichtlinie hat am 17. Januar 2018
der Realismus die Oberhand behalten. Der Antrag, eine verpflichtende Sanie-
rungsrate in Höhe von drei Prozent pro Jahr auf Gebäude von Ländern, Kom-
munen und Sozialwohnungen auszuweiten, wurde abgelehnt. Der Deutsche
Mieterbund (DMB) und der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW hat-
ten im Vorfeld der Abstimmung intensiv vor erheblichen negativen Auswirkun-
gen auf den sozialen Wohnungsbau und die Mieter kommunaler und öffentli-
cher Wohnungsunternehmen in Deutschland gewarnt.
Haarscharfe Mehrheit: Bei der Abstimmung über eine verpflichtende Sanierungsrate für Sozialwoh-
nungen hat sich in Straßburg der Realismus knapp durchgesetzt.
Foto: Erich Westendarp / pixelio.de
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