Wohnungspolitische Informationen 23/2018 - page 1

Kritisch betrachtet die Wohnungswirtschaft
das Vorhaben, die Modernisierungsumlage
flächendeckend für fünf Jahre von 11 auf
acht Prozent zu senken und eine Kap-
pungsgrenze einzuführen. Demnach soll
die monatliche Miete nach einer Moder-
nisierung um nicht mehr als drei Euro pro
Quadratmeter innerhalb von sechs Jahren
steigen dürfen. „Wir gehen völlig konform
mit dem Anliegen der Politik, die ‚schwar-
zen Schafe‘, die durch Luxusmodernisie-
rungen ihre Mieter aus dem Haus drängen
wollen, einzuschränken“, so Gedaschko.
Er begrüßte in diesem Zusammenhang die
Absicht, hier über das Wirtschaftsstraf-
gesetz eine Lösung zu finden. Hier gebe
es im Detail aber noch Nachbesserungs-
bedarf. Die Modernisierung nun aber all-
gemein und in ganz Deutschland gleich
durch zwei Instrumente zu beschneiden,
hält der GdW-Chef für völlig unverhältnis-
Inhalt
2 Brüssel:
Die Benachteiligung kleiner
und mittlerer Unternehmen auf
EU-Ebene muss korrigiert werden.
Politische Vertreter diskutierten im
den Ausschuss der Regionen.
4 Studie:
Im Durchschnitt sind die
Einkommen der meisten Haushalte
in Deutschland gestiegen, das gilt
allerdings nicht für die 20 Prozent
der niedrigsten Einkommen.
5 Thüringer Wohnungstage:
Die
Wohnungswirtschaft im Freistaat
fordert, die Entwicklung der ländli-
chen Räume verstärkt in den Fokus
zu nehmen.
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Aktuelle Meldungen
Grundstückspreise deutlich
gestiegen
Die Baulandpreise haben sich in den
Jahren nach der Finanzkrise von 2008
bis 2016 im bundesweiten Durchschnitt
um 35 Prozent verteuert, berichtete
das
Hamburger Abendblatt
am 5. Juni
2018. Die Grundstückskosten machen
in Großstädten damit bereits 20 Prozent
der gesamten Investitionskosten beim
Wohnungsbau aus, mit negativen Aus-
wirkungen für den bezahlbaren Woh-
nungsbau in Ballungsräumen.
(wi)
Erneuerbare Energien auf Platz
zwei
In 64,6 Prozent der im Jahr 2017 fertig
gestellten Wohngebäuden wurden Heiz-
anlagen installiert, die erneuerbare Ener-
gien verwenden. Davon waren in 43,3
Prozent der Wohngebäude erneuerbare
Energien die überwiegend eingesetzte
Energiequelle. Damit lagen die erneuer-
baren Energien nach Gas auf Platz zwei
der primären Energiequellen, wie das
Statistische Bundesamt mitteilte.
(wi)
Veraltete Technologien hemmen
Breitbandausbau
Rechnungsprüfer warnen, dass das EU-
weite Ziel, flächendeckend ultraschnel-
les Internet bis 2025 zu installieren, mit
den aktuell genutzten Technologien
in Deutschland wahrscheinlich nicht
umsetzbar ist. Grund dafür ist die Kapazi-
tätsgrenze der alten Kupferkabel, die wei-
terhin bei einem Großteil der Anschlüsse
das Endstück zwischen Verteilerzentren
und Haushalten bilden, berichtete die
WELT
am 6. Juni 2018.
(wi)
Ausgabe 7. Juni 2018
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Mietrechtsentwurf: Herumdoktern an den
Symptomen löst das Grundproblem nicht
Berlin – Bundesjustizministerin Katarina Barley hat einen Gesetzentwurf zur
Verschärfung der Mietpreisbremse in die Ressortabstimmung gegeben. „Dieses
ganze Herumdoktern an den Krankheitssymptomen am Wohnungsmarkt hilft
nichts, wenn man nicht das eigentliche Problem angeht. Wir brauchen bessere
Rahmenbedingungen für bezahlbaren Wohnraum und praktikable Strategien
für eine stärkere Einbindung ländlicher Regionen, um die Wohnungsknappheit
in den Ballungsgebieten abzufangen“, erklärte Axel Gedaschko, Präsident des
Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW.
Die Modernisierung allgemein und bundesweit gleich durch zwei Instrumente zu beschneiden,
ist aus Sicht der Wohnungswirtschaft unverhältnismäßig.
Foto: Martin Moritz / pixelio.de
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