Wohnungspolitische Informationen 1/2018 - page 1

Nach Angaben des Europäischen Statis-
tikamts haben 2016 rund 1,2 Millionen
Menschen erstmals einen Asylantrag in
den 28 Staaten der Europäischen Union
(EU) gestellt – die meisten von ihnen kamen
mit 334.800 aus Syrien. Insgesamt 183.000
der Antragssteller kamen aus Afghanistan
und 127.000 aus dem Irak. Das sind etwa
50.000 weniger Asylsuchende als 2015.
Im sogenannten EASY-System der Polizei
wurden im Laufe des Jahres 2016 rund
321.000 Flüchtlinge beim Grenzübertritt
nach Deutschland registriert. Damit haben
deutlich weniger Flüchtlinge Deutschland
erreicht als im Vorjahr. Das EASY-System ist
eine IT-Anwendung zur Erstverteilung der
Asylbegehrenden auf die Bundesländer.
Bei den EASY-Zahlen sind Fehl- und Mehr-
facherfassungen unter anderem wegen der
fehlenden Erfassung der persönlichen Daten
nicht ausgeschlossen. Auch durch eigen-
ständige Rück- und Weiterreisen der Flücht-
linge weichen die EASY-Zahlen von der Zahl
Inhalt
3 Nachhaltige Stadtentwicklung:
Mit der Initiative „Urban Innovative
Actions“ fördert die EU-Kommission
Projekte, die mit innovativen Ansätzen
zur Nachhaltigkeit beitragen.
3 Europäische Förderung:
Die Lauf-
zeit des Europäischen Fonds für stra-
tegische Investitionen wird bis Dezem-
ber 2020 verlängert – er gilt auch für
energetische Sanierungen.
4 Forschung:
Das Leibniz-Institut für
Raumforschung untersucht Ansätze
zur Verbesserung der Wohn- und
Lebensqualität durch Anpassung
von Gebäuden und Grünräumen.
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Aktuelle Meldungen
Städtetag für neue Grundsteuer
Der Deutsche Städtetag fordert von
Bund und Ländern eine schnelle Reform
der Grundsteuer, wie die
Süddeutsche
Zeitung
am 3. Januar 2018 berichtete.
Die Städte befürchten nach Aussagen
von Städtetag-Hauptgeschäftsführer
Helmut Dedy, dass die Grundsteuer
in der heutigen Form für unvereinbar
mit dem Grundgesetz erklärt werden
könnte. Für eine gesetzliche Neure-
gelung und eine Neubewertung des
gesamten Grundbesitzes seien mehrere
Jahre notwendig.
(wi)
Kommunen fordern 100 Milliar-
den Euro
Die Kommunen haben die künftige Bun-
desregierung aufgefordert, sie mit einem
Investitionspaket von 100 Milliarden Euro
beim Bemühen um bessere Lebensver-
hältnisse vor Ort zu unterstützen. Dabei
gehe es um einen Zeitraum von 10 Jah-
ren, so dass pro Jahr 10 Milliarden Euro
anfielen, berichtete die
Berliner Zeitung
am 4. Januar 2018. Der Investitionsstau
betrage derzeit 126 Milliarden Euro.
(wi)
Zahl der Erwerbstätigen gestiegen
Im November 2017 waren nach vorläu-
figen Berechnungen des Statistischen
Bundesamtes rund 44,7 Millionen Per-
sonen mit Wohnort in Deutschland
erwerbstätig. Damit nahm die Zahl der
Erwerbstätigen gegenüber Novem-
ber 2016 um 617.000 Personen oder
1,4 Prozent zu. Erwerbslos waren im
November 2017 rund 1,5 Millionen
Personen, 178.000 weniger als ein Jahr
zuvor.
(wi)
Ausgabe 5. Januar 2018
1
Zuwanderung: Weniger Schutzsuchende erreichen
Deutschland und Europa
Berlin – Rund 64 Millionen Menschen waren nach Angaben des Hohen Kommis-
sars der Vereinten Nationen für Menschenrechte 2016 weltweit auf der Flucht.
Es gibt viele Gründe, die Menschen zur Flucht bewegen können: bewaffnete
Konflikte, Kriege und Bürgerkriege, aber auch politische Verfolgung, Diskrimi-
nierung oder Perspektivlosigkeit. Die meisten von ihnen leben als Binnenver-
triebene in ihrem Herkunftsland oder in den Nachbarregionen. Deutschland
gehörte 2016 zu den 10 Hauptaufnahmeländern Schutzsuchender. Allerdings
kommen nur knapp drei Prozent aller Flüchtlinge überhaupt in die EU.
Der Wohnungsbedarf hat durch die Zuwanderung von Flüchtlingen seit Anfang 2015 bis Juni
2017 um circa 340.000 Wohneinheiten zugenommen.
Quelle: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, eigene Berechnung
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WOHNUNGSPOLITISCHE
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