WOHNUNGSPOLITISCHE_INFORMATIONEN_2015_31 - page 1

„Wir brauchen dringend eine Lösung,
um dauerhaft in Deutschland bleibende
Zuwanderer und Flüchtlinge unterbringen
zu können“, erklärte GdW-Präsident Axel
Gedaschko. Dabei gelte es, Interessenskon-
flikte vor Ort zwischen den verschiedenen
Nachfragegruppen zu vermeiden. Zusätzlich
müsse neben der Unterbringung der Flücht-
linge als Daueraufgabe die sprachliche und
berufliche Integration gewährleistet wer-
den. „Bund, Länder, Kommunen und die
Wohnungs- und Immobilienwirtschaft ste-
hen hier vor einer riesigen Herausforderung,
die sofort angegangen werden muss – denn
Wohnungsbau braucht nun einmal Zeit“,
so der GdW-Chef. Um den Wohnungsneu-
bau in den angespannten Märkten anzu-
kurbeln und dort für eine Abmilderung der
Wohnraum-Engpässe zu sorgen, fordert der
GdW in dieser Notsituation ein gezieltes
und zeitlich befristetes Sonder-Investitions-
Inhalt
2 WohnZukunftsTag:
Beim zentralen
Innovationskongress der Branche
standen sowohl die Trends als auch
die Herausforderungen der nächsten
Jahre im Mittelpunkt.
4 Sommertour:
Dieses Jahr besuchte
GdW-Präsident Axel Gedaschko Pro-
jekte und Bauvorhaben der Mitglieds-
unternehmen in Berlin, Brandenburg,
Sachsen und Bayern.
6 Zahlenspiegel:
Mietpreisindex,
Wohnungsbaugenehmigungen und
mehr – die wichtigsten Rahmenda-
ten zur Wohnungswirtschaft für den
Monat Juli.
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Aktuelle Meldungen
Reform der Grundsteuer
verzögert sich
Bevor die Reform der Grundsteuer in
Kraft tritt, könnten laut Parlamentari-
schem Staatssekretär im Bundesfinanz-
ministerium Michael Meister (CDU) wei-
tere fünf Jahre vergehen, berichtete die
Frankfurter Allgemeine Zeitung
am 28.
Juli 2015. Zentrale Elemente seien noch
vollkommen offen. Dazu zählen einheit-
liche Bewertungsziele und Maßstäbe.
Fachleute gehen mittlerweile sogar
davon aus, dass die Steuer mit dem
Grundgesetz nicht vereinbar ist. Eine
Klage liegt dem Bundesverfassungsge-
richt bereits vor.
(wi)
Neun weitere Länder wollen die
Mietpreisbremse
Nach Berlin, Hamburg und Nordrhein-
Westfalen wollen neun weitere Bundes-
länder die Mietpreisbremse einführen.
Das ergab eine am 22. Juli 2015 veröf-
fentlichte Umfrage des
Handelsblatts
.
Ab August wird Bayern die Erhöhung
des Mietzinses gesetzlich deckeln. Auf-
grund der großen Leerstände sehen nur
Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern
derzeit keinen Handlungsbedarf.
(wi)
Mehr Bauaufträge
Der Auftragseingang im Bauhauptge-
werbe war nach Angaben des Statisti-
schen Bundesamtes im Mai 2015 saison-
und arbeitstäglich bereinigt um fünf
Prozent höher als im April. Im Vorjah-
resvergleich war der preis- und arbeits-
täglich bereinigte Auftragseingang im
Bauhauptgewerbe im Mai 2015 um drei
Prozent höher als im Mai 2014.
(wi)
Ausgabe 30. Juli 2015
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Zuwanderung in Ballungsregionen: Wohnungs-
wirtschaft fordert Sonder-Wohnungsbauprogramm
Berlin – Die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum in zahlreichen deutschen
Städten nimmt infolge des stark ansteigenden Zustroms von Zuwanderern und
dauerhaft bleibenden Flüchtlingen deutlich zu. In den Ballungsregionen mit oh-
nehin bereits angespannten Wohnungsmärkten verschärft sich die Lage weiter.
Angesichts dieser Notsituation fordert der Spitzenverband der Wohnungswirt-
schaft GdW ein fünfjähriges Sonder-Investitionsprogramm des Bundes und der
betroffenen Länder in Höhe von 600 Millionen Euro jährlich für den Neubau
von 100.000 zusätzlichen bezahlbaren Wohnungen in den Hotspots.
Die Bundeshauptstadt gehört zu den Hotspots, in denen die stark gestiegene Zuwanderung den
Bau neuer, bezahlbarer Wohnungen notwendig macht.
Foto: fotolia.com / Gerhard Seybert
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