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MANAGEMENT
_HR-MASTERSTUDIENGÄNGE
personalmagazin 03/17
D
as Studium hat mich schnell
dazu gebracht, das Spektrum
der Personalarbeit aus einem
völlig neuen Blickwinkel zu
betrachten und mich mehr mit ihrem
Wertbeitrag im Unternehmen auseinan-
derzusetzen“, erzählt Daniel Pangritz,
Personalmitarbeiter beim Innovations-
Hub „Innogy“, einer Tochter des Energie-
konzerns RWE. Das habe dazu geführt,
dass er sich bereits während des Studi-
ums innerhalb des Unternehmens verän-
dern wollte. Heute könne er sein Wissen
als „Talent and People Partner“ noch
wertvoller einsetzen und die praxisnahen
Projektarbeiten aus dem Studium nutzen,
um Prozesse und Vorgehensweisen zu
analysieren und optimieren. „Vor allem
der ausgewogene Mix von Themen rund
umWirtschaftspsychologie, Management
und Strategie stellen sicher, dass man auf
aktuelle Themen und Herausforderungen
im Berufsalltag vorbereitet wird und sich
vom Personaler zum Sparringspartner
für das Business entwickelt.“ Pangritz
hat den Studiengang zum Master in Hu-
man Resource Management absolviert,
der seit 2009 an der Akademie der Ruhr-
Universität Bochum angeboten wird.
Personaler, die sich akademisch wei-
terbilden können und wollen, finden ei-
ne Palette vonMaster-Studiengängenmit
Fokus auf HR. Dabei variieren nicht nur
die inhaltlichen Schwerpunkte, sondern
auch die Abschlüsse. Das reicht vom
Master of Arts (M. A.) über den Master of
Science (M. Sc.) bis zum Master of Busi-
ness Administration (MBA). Insgesamt
Von
Bärbel Schwertfeger
scheint die Nachfrage bisher jedoch eher
gering zu sein: Die Klassen haben oft we-
niger als 20 Teilnehmer und so manches
Angebot verschwindet auch wieder vom
Markt, wie kürzlich der Executive Mas
ter in Human Resource Management
an der Ludwig-Maximilians-Universität
(LMU) in München. Der von Personalver-
bänden unterstützte Studiengang wollte
die „Top-Weiterbildung für exzellente
HR-Professionals“ sein – doch die Nach-
frage war zu gering (siehe Kasten „Aus
für Executive Master an der LMU“).
Arbeitgeber muss Freiraum schaffen
Ein berufsbegleitendes Masterstudium
sei immer ein zusätzlicher Aufwand und
eine große Belastung, sagt Silvia Kutz-
ner, Programm-Managerin beim „MBA
Human Resources Management“ an der
Management Akademie Heidelberg. „Da
braucht man auch einen Arbeitgeber,
der zustimmt und ein bisschen Frei-
raum gibt.“ Dort startete 2016 bereits
die neunte Klasse des Studiengangs
mit 17 Teilnehmern, deren berufliches
Spektrum vom HR-Manager bei Luft-
hansa oder SAP bis zum selbstständigen
Trainer reicht. „Wir haben eine enorme
Berufserfahrung im Klassenzimmer und
das macht das Lernen voneinander so
wertvoll“, schwärmt Kutzner.
Dass der Studiengang mit einem
MBA abschließt, der eigentlich für ein
General-Management-Studium steht, sei
durchaus gerechtfertigt: Das Studium be-
stehe aus den drei Säulen „Business Ad-
ministration“, „Führungskompetenzen
und Kommunikation“ und „HR“, wobei
Letzteres natürlich wiederum ein Teil
von Business Administration ist. Den
Gesamtanteil von General-Management-
Inhalten schätzt Kutzner daher auf 70
Prozent. „Für uns ist es ganz wichtig,
dass es nicht nur um HR-Themen geht,
sondern dass die Teilnehmer über den
Tellerrand schauen und damit auch als
Business Partner auf der strategischen
Ebene mitreden können“, so Kutzner.
Die Unterstützung der Arbeitgeber sei
von Jahr zu Jahr schwankend. Insgesamt
werden 60 Prozent in irgendeiner Form
finanziell unterstützt bei den Studienge-
bühren von insgesamt 21.500 Euro. Das
21-monatige Studium findet in elf Prä-
senzphasen von Donnerstag bis Sams-
tag sowie in vier Blockwochen statt. „Die
meisten Themen der Master-Thesis kom-
Sparringspartner fürs Business
TRENDS.
Wissenschaftlich fundiert, trotzdem praxisnah: Ein Master in HR bietetPer-
sonalern eine akademische Weiterbildung. Welche Schwerpunkte es am Markt gibt.
„Gerade der psychologische Hintergrund
des Studiums ist für die Teilnehmer sehr
hilfreich.“
Christine Heinemann, Akademie der Ruhr-Universität Bochum
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