3
-8.2018
EDITORIAL
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
eine Schnittstelle vernetzt zwei Welten miteinander, überwindet
Isolation. Die Messe „The smarter E“ versuchte Schnittstelle zu sein
zwischen der Welt der Immobilienwirtschaft und Energiethemen.
Dort zu sehen Energieladestationen, die mobile und immobile Welt
verbinden. Überall Vernetzung. Schnittstellen verändern alles.
Amazon-Händler müssen sich entscheiden, ob sie mit dem Goliath
zusammenarbeiten. Entweder sie kooperieren mit der Plattform oder
sie werden nicht gefunden. Der Portalbetreiber Homeday macht es
ähnlich: Maklern, die sich mit dieser Schnittstelle zum Online-Kunden
vernetzen, werden Kunden zugeführt. Kommt ein Deal zustande,
erhält das Portal eine Provision. Lehnen Makler die Verbindung ab,
entgehen ihnen Umsätze. Der Marktanteil wird immer größer. Makler
können es sich kaum leisten, nicht zu kooperieren.
Wer Schnittstellen in der digitalen Welt anbietet, muss auch etwas
preisgeben von der eigenen. Deshalb ziert sich mancher Software-
Anbieter davor. Aber aufhalten lässt sich das Thema nicht. Immer
mehr Makler arbeiten über Software zusammen. Verbindendes ist
auf dem Vormarsch, Teilen setzt sich durch, wir liken, disliken, und
alle kriegen es mit. 22 Millionen Menschen sind hierzulande an einer
Genossenschaft beteiligt. Sie erheben das Teilen zum Prinzip. In der
Wirtschaft werden Sharing-Modelle stärker. Und die Arbeitswelt zeigt:
Herrschaftswissen ist völlig out.
In der Politik jedoch scheint die Zeit des Teilens vorbei zu sein. Teilen
wird als schwach empfunden. Die Abgrenzer treten markig auf, Teiler
sind eher leise. Sie sollten lauter werden, denn sie haben Recht: Wer
nur seine Pfründe sichert, wird einsam ...
Ihr
Teilen, nicht trennen
„In vielen Bereichen
ist Teilen zum Prinzip
geworden. In der Politik
jedoch scheint die Zeit
des Teilens vorbei zu
sein. Ich finde, Teiler
sollten lauter werden. “
Dirk Labusch
, Chefredakteur