Controller Magazin Special 2017 - page 40

Digitale Transformation
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Wenn sich Self-Service BI immer stärker durchsetzt, werden Mitarbeiter quasi
selbst zum Controller. Dieser muss wiederum neue Kompetenzen entwickeln, um
die veränderten Prozesse lenken zu können. Peter Sinn, Vorstand der CP Corporate
Planning AG, über richtige Technologien für die Zukunftsplanung.
„Der Mittelstand muss digital werden“
Controller Magazin Special:
Herr Sinn, wie
verändert die Digitalisierung das Berufsbild
des Controllers?
Peter Sinn:
Hier passiert etwas sehr Span-
nendes. Zum ersten Mal in der Geschichte
des Controllings beobachten wir, dass sich
das Rollenbild anpassen muss, weil sich die
Technologie um uns herum verändert. Bisher
war es im Controlling so, dass die Anforde-
rungen aus der Praxis bestimmt haben, was
die Technologie zu leisten hat. Mit der fort-
schreitenden Digitalisierung laufen bereits
viele Prozesse im Controlling automatisiert
ab und das Thema Self-Service-BI ist allge-
genwärtig. Dieser Trend wird sich verstärken.
Das bedeutet, die Entscheider führen Analy-
sen immer öfter ohne externe Hilfe ad-hoc
durch. Die klassischen „Zuliefertätigkeiten“
des Controllers werden weniger gebraucht.
Gleichzeitig wächst die Zahl der Entscheider.
Jeder Mitarbeiter wird quasi selbst zum Con-
troller. In diesem Zuge wird der eigentliche
Controller neue Kompetenzen entwickeln,
damit er diese neuen Prozesse des Self-Ser-
vice unterstützen und lenken kann. Daneben
werden auch immer mehr technologische
Anforderungen das Berufsbild des Controllers
prägen. Das bietet natürlich neue Möglich-
keiten und Karrierewege.
CM Special:
Was bedeutet die Digitalisie-
rung für Sie als Anbieter?
Sinn:
Digitalisierung bedeutet Transforma-
tion in Richtung einer datengetriebenen
Organisation. Unsere Aufgabe ist es, dem
Controller die für ihn relevanten Informati-
onen zur Verfügung zu stellen, zunehmend
automatisiert, zunehmend fachbezogen
intelligent und mehr und mehr handlungs-
unterstützend. Wir verfolgen seit je her die
Philosophie, dass der Controller kein Tech-
nologe oder gar Entwickler sein muss. Eine
Software für die Unternehmenssteuerung
muss betriebswirtschaftlicher Logik folgen.
Deshalb müssen unsere Lösungen entspre-
chend dem natürlichen Denkmuster des
Anwenders arbeiten. Sie bringen Daten in
eine hierarchische Ordnung – wie die Denk-
weise des menschlichen Gehirns. Man begin-
nt an einem Punkt zu denken und verzweigt
sich von dort aus immer weiter ins Detail.
Genauso wachsen Bäume. Es ist deshalb
kein Zufall, dass wir betriebswirtschaftliche
Zusammenhänge nicht in Cubes oder nur in
Peter Sinn
Peter Sinn ist Vorstand der CP Corporate Planning AG. Das Unternehmen aus
Hamburg entwickelt seit fast 30 Jahren Software zur Unternehmenssteue-
rung im Mittelstand – einfache und flexible Controllinglösungen mit integ-
riertem BWL-Know-how. Heute ist Corporate Planning einer der führenden
Anbieter in Europa von Corporate Performance Management Software.
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