Kurz nach Redaktionsschluss dieses Hefts
        
        
          erschien in der „Frankfurter Allgemeinen
        
        
          Sonntagszeitung“ vom 28. August ein
        
        
          Artikel, auf den ich unbedingt noch
        
        
          hinweisen will, weil er das „Next Big
        
        
          Thing“ der deutschen Eventszene
        
        
          ankündigt. Es handelt sich um das
        
        
          500-jährige Reformationsjubiläum, das
        
        
          im nächsten Jahr begangen wird und das
        
        
          laut einiger Kirchenmänner, mit denen die
        
        
          „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ gesprochen hat, im Volk
        
        
          ähnliche „Gefühle wie beim Sommermärchen“ auslösen soll.
        
        
          Rund 50 Millionen Euro beträgt allein der Etat, den das
        
        
          Organisationsbüro in Wittenberg für seine Aktivitäten einsetzen
        
        
          kann. Das Land Sachsen-Anhalt lässt sich das Spektakel ungefähr
        
        
          100 Millionen Euro kosten. Die Stadt Berlin wird rund 40 Millionen
        
        
          Euro für diverse Lutherprojekte ausgeben. Private Investitionen
        
        
          hinzugerechnet sollen eine halbe Milliarde Euro ins Jubeljahr
        
        
          fließen.
        
        
          Vielleicht macht es ja Sinn, wenn die Veranstalter von Tagungen
        
        
          und Events sich an den „Megatrend Reformation“ anhängen und ihr
        
        
          Rahmenprogramm mit Luther anreichern. Das muss nicht so religiös
        
        
          werden, wie es sich zunächst anhört, denn Luther steht auch für
        
        
          einen kulturellen Umbruch und Kultur hat noch keinem Rahmen
        
        
          programm geschadet.
        
        
          Außerdem verdanken wir Luther, dass die Menschen anfingen, sich
        
        
          als Individuum zu verstehen. Das wäre doch ein lohnendes Thema
        
        
          für einen Keynote Speaker, der sich von den üblichen Motivations-
        
        
          Clowns abheben will.
        
        
          Von Martin Luther stammt übrigens der Spruch: „Ein heiterer Wirt
        
        
          ist das beste Gericht“. Ein Hinweis darauf, dass auch unsere Branche
        
        
          vom großen Theologen und Reformator noch etwas lernen kann:
        
        
          Eine freundliche und vielleicht sogar fröhliche Hotelmannschaft
        
        
          macht eine Tagung erst perfekt.
        
        
          Viel Erfolg beim Tagen und viel Spaß beim Lesen
        
        
          wünscht
        
        
          Martin Pichler
        
        
          Chefredakteur „wirtschaft + weiterbildung“
        
        
          Vom „Megatrend Luther“ zum
        
        
          „Megatrend Kultur“
        
        
          editorial
        
        
          10_2016
        
        
          Tagen
        
        
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