Seite 18 - wirtschaft_und_weiterbildung_2013_05

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18
wirtschaft + weiterbildung
05_2014
Menschen, die sehr erfolgreich einen oder
mehrere Fernkurse oder gar ein Fernstu-
dium absolviert haben, machen es Jour-
nalisten nicht leicht. Statt sich ihres au-
ßergewöhnlichen „Unternehmertums in
eigener Sache“ bewusst zu sein, geben
sie sich ausgesprochen überrascht, wenn
sie für etwas Besonderes gehalten werden
und man von ihnen die „Geheimnisse“
ihrer Lernerfolge erfahren will. Neugierde
und Freude an anspruchsvollem Lernen
werden als natürliche Triebe beschrieben.
„Wir haben einfach nur unsere Pflicht
getan und das aus uns herausgeholt, was
in uns steckt“, lautet eine Antwort, die
immer wieder zu hören ist. So bleibt dem
Beobachter nichts anderes übrig, als die
Lebensläufe von besonders erfolgreichen
Lernern genauer unter die Lupe zu neh-
men. Der „Studienpreis Distance-Lear-
ning“ bietet dazu eine gute Gelegenheit.
Die Gewinner im Einzelnen:
Karl Schmollinger
(Lebenslanges Lernen/männlich)
Der heutige „Leiter Allgemeine Ferti-
gung“ bei der ZF Friedrichshafen AG ent-
scheidet sich nach dem Schulabschluss
für einen bodenständigen Einstieg ins
Berufsleben und schließt eine Facharbei-
terausbildung ab. Er holt nebenberuflich
seine Fachhochschulreife nach und wird
staatlich geprüfter Betriebswirt. Beruflich
sind damit die Weichen für den Aufstieg
bei seinem Arbeitgeber, der ZF Fried-
richshafen AG, nun gestellt. Schmollinger
übernimmt zunehmend Verantwortung
und entdeckt das (nebenberufliche) Un-
terrichten als neue Leidenschaft. Ganze
20 Jahre arbeitet Schmollinger nach der
ersten Qualifizierung in leitenden Positi-
onen in „seiner“ Firma. Um die nächste
Führungsebene zu erklimmen, schreibt
sein Arbeitgeber aber zwingend einen
akademischen Abschluss vor. Dieses Ziel,
ein Bachelorstudium, ist für ihn nur ne-
benberuflich zu realisieren. Schmollinger
entscheidet sich für den Studiengang „Eu-
ropäische Betriebswirtschaftslehre“ an
der Europäischen Fernhochschule Ham-
burg. „Das erste Halbjahr war wirklich
schwer. Ich musste nach all den Jahren
das Lernen buchstäblich neu erlernen“,
erinnert er sich. Ein hervorragender No-
tendurchschnitt und der ersehnte beruf-
liche Aufstieg mit der Übernahme von
noch mehr Verantwortung sind der Lohn
für all die Mühen. Hoch motiviert nimmt
Schmollinger gleich das nächste Studium
auf – ein Fernstudium zum Diplom-Kauf-
mann. Am Ziel angekommen, sattelt er
noch den MBA-Studiengang „General
Management (MBA)“ als dritten akade-
mischen Abschluss auf seine bisherigen
Erfolge. Noch vor dem MBA-Abschluss
erwartet Schmollinger eine weitere Be-
förderung. Ein großartiger Erfolg für den
53-Jährigen (Interview Seite 22), der mit
einer Lehre seinen Karriereweg startete.
Derzeit liegen ihm zwei Angebote für
eine Promotion vor.
Heide Niemann-Rabe
(Lebenslanges Lernen/weiblich)
2005 geht Niemann-Rabe, Rostock, nach
knapp 40 Berufsjahren als Lehrerin in den
Ruhestand. Als Pädagogin bildet sie sich
stets weiter, absolviert nach der Wende
sogar noch eine mehrjährige Ausbildung,
um auch das Fach Philosophie unterrich-
ten zu können. Im Ruhestand entdeckt
sie eine neue Leidenschaft – das Schrei-
ben. Sie zögert einige Zeit, meldet sich
aber schließlich doch für den Fernlehr-
gang „Große Schule des Schreibens“ an.
Sie veröffentlicht noch vor Beendigung
des Kurses ihren ersten Roman. „Lebens-
langes Lernen ist für mich so selbstver-
ständlich“, sagt Niemann-Rabe.
04.
Umfangreiche Studieninhalte
statt zu wenig Tiefe und Breite
in den Inhalten
05.
Anspruchsvolle Einsende-
aufgaben
statt allzu mühelose
Erfolge bei den Aufgaben
06.
Gute Einleitung
für Personen mit
wenigen Vorkenntnissen statt
Überforderung beim Start
R
Preisträger 2014.
Alle Studienpreisträgerinnen und Studienpreisträger des
Preises „Distance-Learning 2014“ bei der Ehrung in Berlin zusammen mit Mirco
Fretter, dem Präsidenten des Forums Distance-Learning (ganz links).
Foto: Forum Distance-Learning