training und coaching
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wirtschaft + weiterbildung
10_2014
der ein. Ähnlich verhält es sich mit den
meisten Facebook-Accounts. Nach einer
anfänglichen Euphoriephase von einigen
Wochen oder Monaten verlieren ihre In-
haber oft die Lust an ihrem neuen „Spiel-
zeug“ – vor allem, weil sie meist schnell
registrieren: Die erhoffte Marketingwun-
derwaffe sind diese Medien leider nicht.
Deshalb hier einige Tipps, die Trainer
beim Planen von Social-Media-Aktivitä-
ten beachten sollten, damit sie weder Zeit
noch Geld für wenig zielführende Aktio-
nen verschwenden.
Tipp 1:
Glauben Sie nicht alle Erfolgsgeschichten,
die Ihnen die Propagandisten des „Vira-
len Marketing“ und „Guerilla Marketing“
sowie des „Social Media Marketing“ und
„Marketing 3.0“ erzählen. Denn letztlich
wollen sie Ihnen etwas verkaufen.
Tipp 2:
Prüfen Sie, bevor Sie sich für irgendwel-
che Social-Media-Aktivitäten entschei-
den, zunächst: Habe ich meine Haus-
aufgaben im Marketing-Bereich erledigt?
Habe ich zum Beispiel eine Strategie, wie
ich meine Zielkunden Schritt für Schritt
zur Kaufentscheidung führe? Und habe
ich meine Webseite für Suchmaschinen
optimiert? Ansonsten sind all Ihre Aktivi-
täten in Social-Media-Bereich von vorn-
herein vergebens. Denn sie können Ihre
sonstigen Defizite im Marketing-Bereich
nicht kompensieren.
Tipp 3:
Prüfen Sie insbesondere als Anbieter im
B2B-Bereich, ob Sie über solche Kanäle
wie Facebook, Google plus und Xing
Ihre Zielkunden beziehungsweise die
Entscheider in den Unternehmen über-
haupt erreichen. Meist ist dies nicht der
Fall. Denn für die meisten Leistungsträger
in den Unternehmen, deren E-Mail-Ac-
counts ohnehin täglich überquellen, gilt:
Sie erleben es nur als „nervend“, wenn
sie zudem noch permanent irgendwelche
Facebook-Statusmeldungen erhalten.
Tipp 4:
Denken Sie zudem daran, dass Sie im
Gegensatz zu Marken wie „Coca Cola
oder Vereinen wie Bayern München als
„Dienstleister für Unternehmen“ keine
Fans haben. Was Sie haben, sind Ge-
schäftspartner, und diese haben andere
Erwartungen an Sie als Fans.
Tipp 5:
Prüfen Sie außerdem, bevor Sie sich für
bestimmte Social-Media-Aktivitäten ent-
scheiden, ganz genau: Wie viel Mehr
arbeit halse ich mir damit auf? Zum Bei-
spiel für das Schreiben von Blog- oder
Forumsbeiträgen? Oder für das Reagieren
auf individuelle Fragen und Kommentare
von „Followers“ und „Friends“? Fragen
Sie sich, ob und wie Sie diese Mehrar-
beit neben Ihrer Alltagsarbeit stemmen
können. Sonst werden Ihre Social-Media-
Aktivitäten schnell zu einer „Dauerbau-
stelle“, die Sie nur noch als echte Last
empfinden.
Tipp 6:
Hegen Sie zum Beispiel nie die Illusion,
dass ein Blog von Ihnen zu einem Selbst-
läufer wird, der ohne weiteres Zutun von
Selbstständige müssen heute in den So-
cial Networks wie Xing, Linkedin, Face-
book und Google plus aktiv sein – das
behaupten viele Marketingdienstleister.
Und als selbstverständlich gilt es, dass
man twittert und mit Kurzvideos in You-
tube vertreten ist.
Doch schaut man sich zum Beispiel die
Werbefilmchen vieler Trainer auf Youtube
an, dann stellt man fest: Viele wurden
in den letzten zwei, drei Jahren, seit sie
online stehen, weniger als 100 Mal ange-
klickt. Ebenso verhält es sich mit Blogs.
Viele schlafen, nachdem ihre Betreiber
in der Startphase ein, zwei neue Beiträge
pro Woche online stellten, rasch wie-
13 Tipps für intelligentere
Social-Media-Aktivitäten
TRAINERMARKETING.
Viele persönliche Dienstleister wie Berater, Trainer und Coachs
vergeuden viel Zeit und Geld mit Social-Media-Aktivitäten, weil diese Aktivitäten nicht
in eine Marketingstrategie eingebettet sind. Hinzu kommt, dass alle, die mit Online-
Marketing noch wenig Erfahrung haben, zu gutgläubig auf die „Zaubermittel“ vertrauen,
die ihnen geschäftstüchtige Social-Media-Experten empfehlen.
Bernhard Kuntz
bloggt jetzt auch!
Kuntz, Chef der
„Profilberater“,
startet im Sep-
tember 2014 (anlässlich des 20-jäh-
rigen Bestehens der Agentur) einen
eigenen Blog. Die Adresse lautet:
Trainerszene mit Marketing-Tipps zu
versorgen. Außerdem will er Fehlent-
wicklungen des Weiterbildungsmarkts
mit spitzer Feder aufspießen.
Die Profilberater GmbH
Eichbergstraße 1
64285 Darmstadt
Tel. 06151 89659-0
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