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editorial
02_2013
wirtschaft + weiterbildung
3
Die Fallbeispiele, die uns Journalisten aus der Wirtschaft angeboten
­werden, kranken in der Regel daran, dass die Unternehmen nur an einem
interessiert sind: Sie wollen lesen, wie einzigartig sie im Vergleich zu
ihren Wettbewerbern dastehen. Niemand möchte, dass die Krisen, die auf
dem Weg zum Vorzeigeunternehmen bewältigt werden mussten, auch nur
erwähnt werden. Pannen darf es selbst in der Rückschau nicht geben.
In unserer Titelgeschichte ist das anders. Dem Klinikum Konstanz ist es
hoch anzurechnen, dass es zu seiner konfliktbeladenen Vergangenheit
steht und uns daran teilhaben lässt (Titelgeschichte ab Seite 16). Genau
diese Grundhaltung der radikalen Offenheit war letztlich auch der Grund
dafür, dass die aufgestauten Konflikte überhaupt überwunden werden
konnten. Der Durchbruch kam, als in einem Workshop die jeweiligen
Gegner ihre Spannungen ansprachen und es den Trainern erlaubten,
die Vergangenheit mit der Methode der „Klärungshilfe“ durchzuarbeiten.
Dabei zeigte sich, dass unter Sparzwang und Veränderungsdruck oft
­zuerst die Menschlichkeit auf der Strecke bleibt. Mitarbeiter ­interessieren
sich nicht mehr für die Probleme der Kollegen, obwohl sie helfen könnten,
Abteilungen grenzen sich egoistisch ab. Kleine ­Missverständnisse
enden in eskalierenden Situationen. Einzelne (natürlich aus anderen
­Abteilungen) werden für Fehler verantwortlich gemacht - wobei der
­Umgangston zunehmend beleidigender wird (siehe auch die aktuelle
Change-Studie ab Seite 32).
Die Botschaft aus Konstanz: 1. Mit „sachlich reden“ löst man keine
­Konflikte. Menschen werden von Emotionen gesteuert. Ohne dass alte
Verletzungen heilen, gibt es keinen Neuanfang. 2. Es gibt nie einen
„­Schuldigen“ und einen „Unschuldigen“. Erst wenn jeder seinen Anteil
am Konflikt erkennt, wird eine Versöhnung möglich.
Vom Feind zum Freund
Allen Leserinnen und Lesern viel
Spaß und Inspiration mit unserer
neuen Ausgabe wünscht
Martin Pichler, Chefredakteur
Weitsichtig
Marke Brandenburg
Tagungsprofis
willkommen
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26. bis 27. Februar 2013
Ein Termin –
vier Routen zur Auswahl
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27. Februar 2013
Wasserwerk Berlin
Beginn 17:00 Uhr
Eintritt und Catering frei
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treffen. Sie haben die Wahl, oder
nehmen Sie am besten beides.
Infos und Anmeldung unter:
Das Netzwerk Tagung / MICE wird vom Ministerium
für Wirtschaft und Europa angelegenheiten des Landes
Brandenburg im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe
„Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“
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