Seite 51 - wirtschaft_und_weiterbildung_2012_04

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04_2012
wirtschaft + weiterbildung
51
Die an der Befragung teilnehmenden
Coaches wurden gebeten, den Teil ihres
Jahreseinkommens, das sie mit Coa-
ching erzielen, genau anzugeben. Die
unterschiedlichen Währungen wurden
zu einem bestimmten Stichtag zum Kurs
der Weltbank in US-Dollar umgerechnet,
ohne dass dabei die Unterschiede in den
Lebensstandards zusätzlich berücksich-
tigt worden wären.
Das Ergebnis: Weltweit gesehen ver-
dient ein Coach im Durchschnitt 47.900
US-Dollar, der Median liegt bei 25.000
US-Dollar. In Westeuropa liegt das Durch-
schnittseinkommen bei 52.100 US-Dollar
(Median: 27.700 US-Dollar). Je weiter der
statistische Wert „Median“ vom Durch-
schnittswert entfernt ist, desto mehr
„Ausreißer“ nach unten oder nach oben
gibt es bei den Einkommen. Ausgehend
von der Anzahl der Coaches und den An-
gaben zum Durchschnittseinkommen,
schätzt die Studie, dass weltweit im Jahr
2011 etwa 1,98 Milliarden US-Dollar mit
Coaching umgesetzt wurden.
Eine wichtige Anmerkung: Zwar wird die
Zahl der weltweit identifizierten Business-
Coaches mit 47.500 angegeben, aber nur
87 Prozent davon (41.325 Coaches) coa-
chen regelmäßig das ganze Jahr über und
nur diese „aktiven Coaches“ wurden in
die weiteren Betrachtungen einbezogen
und nach ihren Einnahmen gefragt. Diese
„aktiven“ Coaches wurden auch gebeten,
ihr Durchschnittshonorar für eine Stunde
Coaching zu benennen. Der weltweite
Durchschnittssatz beträgt demnach 229
US-Dollar (umgerechnet 175 Euro). Die
Befragten betonten, dass sie im Schnitt
13 Stunden pro Woche als Coach arbei-
teten. Darin enthalten sei auch die Vorbe-
reitungszeit. Der durchschnittliche Coach
bietet noch Beratung (62 Prozent der
Coaches) und Training (60 Prozent der
Coaches) als weitere Dienstleistung an.
Eine große Mehrheit der Coaches (76 Pro-
zent) glaubt, dass der Markt von ihnen
erwarte, dass sie ein Zertifikat vorwei-
sen könnten. Eine knappe Mehrheit der
Coaches (53 Prozent) glaubt außerdem,
dass der Coaching-Markt reguliert wer-
den solle. 23 Prozent widersprechen
diesem Ansinnen deutlich. 84 Prozent
der Befragten sind der Meinung, dass
Coaching-Verbände die besten Akteure
seien, um bei Bedarf eine Marktregulie-
rung vorzunehmen. Gefragt wurde auch
noch danach, was das größte Hindernis
für eine weitere positive Entwicklung
des Coaching-Markts sei. Weltweit ant-
worteten 43 Prozent, dass unprofessio-
nelle, schlecht ausgebildete Individuen,
die sich selbst als Coach bezeichneten,
das größte Übel für den Markt seien. An
zweiter Stelle rangierte die Furcht, dass
die Unternehmen Zweifel am Nutzen des
Coachings bekommen könnten. 36 Pro-
zent der Coachs forderten deshalb auch,
glaubwürdige ROI-Berechnungen durch
unabhängige Institute erstellen zu lassen.
Der Coching-Markt wird von
Frauen dominiert
Die Studie hat auch nachgewiesen, dass
Coaching ein „female-dominated“ (ICF)
Berufsfeld ist. In Nordamerika sind zum
Beispiel 75 Prozent der Coaches weib-
lich, in Westeuropa sind es immerhin 63
Prozent. In Asien und in Lateinamerika
liegt die Frauenquote „nur“ knapp über
50 Prozent.
Es ist dem ICF hoch anzurechnen, dass
er auf seiner amerikanischen Homepage
nicht nur eine Zusammenfassung der
Studie zum Download anbietet, sondern
auch in weiteren Dokumenten viele auf-
schlussreiche, länderspezifische Details
veröffentlicht. Aus Deutschland nahmen
182 Coaches an der Befragung teil. 61
Prozent davon waren Frauen. 43 Prozent
der Befragten lagen im Alter zwischen 46
und 55 Jahren. Die deutschen Coaches
sind durchschnittlich zwischen 36 und 45
Jahren alt.
79 Prozent der deutschen Coaches treffen
sich laut Befragung mit ihren Klienten zu
persönlichen 1:1-Gesprächen. Weltweit
sind das nur 66,5 Prozent. Der Rest der
Coaching-Gespräche findet ganz überwie-
gend am Telefon statt (in Deutschland zu
14,2 Prozent, weltweit zu erstaunlichen
26,9 Prozent). Nachzulesen ist auch, wie
die Deutschen ihre Zukunft einschätzen.
68,5 Prozent glauben, dass ihr Einkom-
men aus Coaching in den nächsten zwölf
Monaten deutlich ansteigen werde. Doch
damit befinden sie sich noch lange nicht
in der Oberliga der Optimisten. Weltweit
rechnen stolze 76,1 Prozent der Coaches
mit spürbaren Einkommenszuwächsen.
Martin Pichler