Seite 26 - wirtschaft_und_weiterbildung_2012_04

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personal- und organisationsentwicklung
26
wirtschaft + weiterbildung
04_2012
merkmal gegenüber den Konkurrenten in
der holzverarbeitenden Industrie, wes-
wegen insbesondere in diesem Bereich
kontinuierlich investiert wird. Um den
Bildungsbedarf rechtzeitig zu erkennen
und aufgrund von Prozessautomatismen
und Masseneffekten zusätzlich Effizienz-
gewinne realisieren zu können, wurden
zusammen mit der Einführung des Lear-
ning-Management-Systems auch noch
Kompetenzprofile für die unterschied-
lichen Servicetechniker-Jobrollen entwor-
fen und den bereits vorhandenen Kom-
petenzen der einzelnen Servicetechniker
gegenübergestellt. Über Systemmechanis-
men wurde die permanente Kontrolle und
Überwachung auf eine systemtechnische
Basis gestellt, da alle erforderlichen Infor-
mationen in einem System zusammenge-
führt wurden:
1. aktueller Ausbildungsgrad
2. benötigter Weiterbildungsbedarf
3. Zeitpunkte und Status der letzten absol-
vierten Weiterbildungsmaßnahmen.
Diese Informationen (konsolidiert in
einem Learning-Management-System)
ergeben eine valide Datenbasis, auf der
aus unterschiedlichen Reporting-Bedürf-
nissen heraus Berichte zur aktuellen Aus-
und Weiterbildungslage der speziellen
Zielgruppe generiert werden können.
Als zusätzlichen Nebeneffekt konnte die
HOMAG-Gruppe mit der Einführung und
Etablierung des Learning-Management-
Systems die Aus- und Weiterbildungspro-
zesse in den nationalen und internatio-
nalen Produktionsgesellschaften verein-
heitlichen, was zu einer zentralisierten
Steuerung und Standardisierung beigetra-
gen hat. Insgesamt kann das Projekt als
Leuchtturmprojekt im Hinblick auf Um-
setzungsgeschwindigkeit und Prozess-
durchdringung für mittelständische In-
dustrieunternehmen angesehen werden.
Wie kann man den Erfolg dieses Projekts
belegen? Kontinuierliche Befragungen
der Kundenbasis und der zeitliche Ver-
gleich der erhobenen Informationen be-
legen, dass die Servicequalität gegenü-
ber den Endkunden weiter gestiegen ist.
Zudem belegen permanent ansteigende
Nutzungszahlen der Plattform, dass das
Learning-Management-System seit der
Einführung zu einer zentralen Wissens-
Die HOMAG-Gruppe ist Weltmarktführer
bei Maschinen, Anlagen und Systemen
für die Holzbearbeitung. Sie hat sich im
Jahr 2008 dazu entschieden, eine zen-
trale, internet-basierte Learning-Manage-
ment-Lösung einzuführen.
Zielsetzung war die Optimierung der Aus-
und Weiterbildungsprozesse bei der Ziel-
gruppe der Servicetechniker, die aufgrund
der technologischen Komplexität der an-
gebotenen Produktpalette permanent
einen erhöhten Bildungsbedarf haben.
Dem Unternehmen dient ein qualifizierter
und effizienter Service als Alleinstellungs-
Kompetenzprofile in
Lernplattform integriert
CHIEF LEARNING OFFICER 2011.
Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Mutschler, seit 1988 Leiter
des Trainings-Centers der HOMAG Holzbearbeitungssysteme GmbH, erreichte mit sei-
nem Entwicklerteam Bussieweke, Dettling und Köhring den 3. Platz im Wettbewerb
„Chief Learning Officer 2011“. Ausgezeichnet wurde er für die Konzeption, Einführung
und Organisation einer internationalen Lernplattform („HOMAG Group academy“).
Qualifizierung eines Service-
technikers
Tage Präsenztraining
(bisher)
Tage Präsenztraining
(nach Start mit LMS)
Veränderung
Basis-Training (1. Jahr)
25 Trainingstage 15 Trainingstage
Aufbau-Training (2. Jahr)
35 Trainingstage 20 Trainingstage
Profi-Training (3. Jahr)
11 Trainingstage 7 Trainingstage
Anreise/Abreise
9 Reisetage
6 Reisetage
Summe Tage
80 Tage
48 Tage
-40 %
Gesamte Kosten in 3 Jahren
40.000 Euro
24.000 Euro
-40 %
Kosten mit und ohne Lernplattform
Kostenrechnung.
Anhand der Qualifikation von einigen
Servicetechnikern innerhalb der ersten drei Jahre kann
gezeigt werden, dass sich durch den Einsatz der Lernplattform
„HOMAG Group academy“ die Qualifizierungskosten um über
30 Prozent vermindern lassen. Bei Servicetechnikern, die nicht
in Europa stationiert sind, gibt es noch größere Einsparungen.