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wirtschaft + weiterbildung
04_2011
BCG will mit
dem Thema
„Personal“
wachsen
UNTERNEHMENSBERATUNG
HARTZ-IV-REFORM
In Deutschland werden ab dem 1. Mai Min-
destlöhne für rund 1,2 Millionen Beschäf-
tigte eingeführt. Das haben die Regie-
rungsparteien mit der SPD im Rahmen der
Mindestlohn für Bildungsbranche kommt
jetzt doch
Gegen den Fusionstrend
bei Unternehmensberatungen
sprach sich die „Boston Consul-
ting Group“ aus. Der Deutsch-
landchef Christian Veith sagte
der FAZ am 23. Februar, er sehe
keinen Grund, warum er mit
einem Wettbewerber zusam-
mengehen solle. „Es gibt noch
genug Themenfelder, in denen
wir unser Beratungsangebot
Weltweit
HR-Management im
Blick: BCG gibt es in 41 Ländern.
Verhandlungen über die Hartz-IV-Reform
beschlossen. Vereinbart wurden in diesem
Zusammenhang auch Lohnuntergrenzen für
die Aus- und Weiterbildungsbranche. Hier
sind die Mindestlöhne nach Tätigkeiten
gestaffelt. Pädagogen stehen 12,28 Euro
pro Stunde (West) beziehungsweise 10,93
Euro (Ost) zu. Verwaltungsangestellte
bekommen mindestens 10,71 Euro (West)
beziehungsweise 9,53 Euro (Ost).
Die Mindestlöhne spielen hauptsächlich für
jene Bildungsanbieter eine Rolle, die für die
Bundesagentur für Arbeit arbeiten wollen.
VHS-Vertreter beklagten sich in der Vergan-
genheit regelmäßig, dass bei Projektaus-
schreibungen der Bundesagentur oft sol-
che Kursanbieter den Zuschlag bekämen,
die unter zehn Euro pro Kursstunde zahlten
und ihre Dozenten somit in eine prekäre
Lebenssituation trieben.
Piloten der US-Armee konnten
trotz Schlafentzug hervorragende
Leistungen am Flugsimulator brin-
gen, weil sie „Vigil“ schluckten.
Dieses Gerücht machte das ver-
schreibungspflichtige Medikament,
das den Wirkstoff Modafinil enthält,
zu „der“ Droge des Hirndopings.
Jetzt wurde der „Muntermacher für
Job und Prüfung“ von der Europäi-
schen Arzneimittelbehörde (EMA)
als gefährlich eingestuft.
Bekannt war schon, dass es zu
lebensbedrohlichen Hautschäden
und Überempfindlichkeitsreaktio-
nen kommen kann. Nun kam noch
dazu, dass „psychiatrische Erkran-
kungen wie Suizidgedanken auf-
treten“ können. Professor Dr. Klaus
Lieb, Uniklinikum Mainz, hatte
sich in seinem Buch „Hirndoping“
(Artemis und Winkler 2010) bereits
intensiv mit Modafinil auseinander-
gesetzt und gewarnt.
LERNDROGE
Modafinil gefährlich
Dozenten:
Künftig wenigstens für einen
Mindestlohn arbeiten.
weiterentwickeln können“, so
Veith, der damit ausdrücklich
den Bereich „Personal“ meinte.
Die Unternehmen hätten
erheblichen Beratungsbedarf
in Fragen des demografischen
Wandels und des Talentma-
nagements. Hier könne sich
das Geschäftsvolumen mögli-
cherweise sogar verfünffachen.
Dazu will Veith aber erst noch
mehr Spezialwissen in die
generalistisch aufgestellte Bera-
tungsgesellschaft holen.
2010 ist der Umsatz von BCG
in Deutschland und Österreich
um sechs Prozent auf 444 Mil-
lionen Euro gewachsen. Inter-
national stieg der Umsatz um
zwölf Prozent auf mehr als drei
Milliarden Dollar. Die Zahl der
Berater erhöhte sich in Deutsch-
land von 865 auf 910. Für das
laufende Jahr plant man 220
Einstellungen. Rund 90 Prozent
werden Universitätsabsolventen
sein. Auf die Frage, wie Bera-
ter ohne praktische Erfahrung
Konzerne beraten könnten, ant-
wortete Veith in der FAZ: „Man
kann viele Dinge lernen.“