Wohnungspolitische Informationen 20/2018 - page 3

„Gemeinsam haben wir durch die Partner­
schaft mit Immowelt in den vergangenen
Jahren einen deutlichen Mehrwert für unsere
3.000 Mitgliedsunternehmen geschaffen.
Die Immowelt Group kennt und versteht
unsere Bedürfnisse bestens. Daher haben wir
uns dazu entschlossen, im Bereich der Por­
talkooperationen exklusiv mit Immowelt eine
langfristige und aktive Partnerschaft einzu­
gehen. Wir sind überzeugt, dass Immowelt
uns bei den Herausforderungen der Digita­
lisierung erfolgreich begleiten wird“, sagte
GdW-Präsident Axel Gedaschko über die
erfolgreiche Kooperation.
Seit 2016 konnte Immowelt mit enormer
Reichweite und hoher Anfragenqualität
die Arbeit der GdW-Mitgliedsunterneh­
men wirkungsvoll unterstützen. Künftig
soll ein Fachbeirat aus Mitgliedern des
GdW und der Immowelt Group die Ent­
wicklung innovativer Leistungen im Zuge
der weiteren Digitalisierung der Vermie­
tungsprozesse unterstützen. „Teure Leer­
stände von Wohnungen bei Aus- oder
Umzügen werden so auf ein zeitliches
Minimum beschränkt. Das trägt auch
dazu bei, dass Menschen schneller zu
einer Wohnung eines unserer Mitglieds­
unternehmen kommen können“, erklärte
GdW-Präsident Axel Gedaschko.
Sicherheit von Kundendaten hat Vor-
rang
„Bei der Sicherheit von Kundendaten unse­
rer Mitgliedsunternehmen sowie von deren
Mietern setzen wir höchste Maßstäbe. Mit
dieser Partnerschaft wird gewährleistet,
dass die Hoheit über die Daten in größt­
möglichem Umfang bei den Wohnungs­
unternehmen bleibt. Das bezieht sich vor
allem auf die direkte Kommunikation zwi­
EUROPAPOLITIK
Energieeffiziente Gebäude: Europäischer Rat nimmt überarbeitete Richtlinie an
Langfristig sollen mithilfe der überarbeiteten
Richtlinie die CO
2
-Emissionen des Gebäu­
debestands in der Europäischen Union
(EU) spürbar gesenkt werden. Erreicht wer­
den soll dies durch die Förderung kosten­
wirksamer Renovierungen, die Einführung
eines Intelligenzindikators für Gebäude, die
Vereinfachung der Inspektionen von Hei­
zungs- und Klimaanlagen sowie durch die
Steigerung der Elektromobilität, indem ein
Rahmen für die Einrichtung von Stellplätzen
für Elektrofahrzeuge geschaffen wird.
Auf Vermieter und Mieter wären
unverhältnismäßige Mehrkosten
zugekommen
Wären die Wohnungsunternehmen tat­
sächlich, wie in dem vom Industrieausschuss
des Europäischen Parlamentes ursprüng­
lich angenommen Änderungsantrag vor­
gesehen, dazu verpflichtet worden, ihre
Sanierungsrate auf drei Prozent pro Jahr
zu erhöhen, hätte das eine Verdreifachung
ihrer bereits sehr großen Bemühungen für
noch mehr Energieeffizienz bei Wohnge­
bäuden notwendig gemacht. Resultat wäre
eine unverhältnismäßige Belastung für die
sozial orientierten Vermieter und insbe­
sondere einkommensschwächere Mieter
in Deutschland gewesen. Darauf hatte der
GdW gemeinsam mit dem Deutschen Mie­
terbund eindringlich aufmerksam gemacht.
Zudem hätte den Wohnungsunternehmen
durch eine Belastung diesen Ausmaßes die
Finanzkraft für die so notwendigen Investiti­
onen in den Wohnungsneubau gefehlt. Und
die infolge der starken Neubaunachfrage
bereits deutlich gestiegenen Baupreise hät­
ten noch weiter angezogen. Deutliche Miet­
preissteigerungen von monatlich zwei Euro
pro Quadratmeter und mehr wären ange­
sichts einer verpflichtenden dreiprozenti­
gen Sanierungsrate dann unausweichlich
gewesen. Gerade das suchen Wohnungs­
unternehmen bei der energetischen Moder­
nisierung zu vermeiden, um bezahlbares
Wohnen für ihre Mieter gewährleisten zu
können. Eine solch enorme Erhöhung der
Effizienzvorgaben hätte sich bei geschätz­
ten Investitionskosten von 30.000 Euro pro
zu sanierender Wohneinheit allerdings letzt­
lich nicht anders finanzieren lassen.
Nach der nun förmlichen Billigung durch
den Rat – das Gremium der Staats- und
Regierungschefs der EU – muss die Richt­
linie noch im EU-Amtsblatt veröffentlicht
werden. 20 Tage nach der Veröffent­
lichung tritt sie in Kraft. Die Frist für die
Umsetzung in nationales Recht beträgt 20
Monate. Zu den Kernmaßnahmen gehören
unter anderem Vorgaben für die regelmä­
ßige Überprüfung von Heizungssystemen.
Hier wird es weiterhin erlaubt sein, Auto­
matisierungssysteme durch Alternativen
wie Beratungen zu ersetzen. Zudem sol­
len die Mitgliedstaaten in den kommen­
den Jahren langfristige nationale Renovie­
rungsstrategien entwickeln, um bis 2050
einen hocheffizienten, dekarbonisierten
Gebäudebestand zu schaffen. In neuen
oder umfassend renovierten Nicht-Wohn­
gebäuden mit mehr als 10 Parkplätzen soll
mindestens eine Lademöglichkeit für Elek­
troautos geschaffen werden. Neue oder
grundlegend renovierte Wohngebäude mit
mehr als 10 Parkplätzen sollen mit gewis­
sen Ausnahmen Leitungsinfrastruktur an
allen Parkplätzen erhalten. Die Europäische
Kommission wird aufgefordert, bis Ende
2019 einen sogenannten Intelligenzindi­
kator zu entwickeln. Er soll anzeigen, wie
stark ein Gebäude seinen Betrieb an die
Erfordernisse der Bewohner und des Strom­
netzes anpassen kann.
(öne/schi)
Weitere Infos hier:
Brüssel – Der Europäische Rat hat am 14. Mai 2018 die überarbeitete Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von
Gebäuden angenommen und damit die letzte Phase des Gesetzgebungsverfahrens abgeschlossen. Die Richtlinie soll die
Energieeffizienz von Gebäuden verbessern und Anreize für Gebäuderenovierungen schaffen. Eine ursprünglich in einem
Änderungsantrag vorgesehene Ausweitung der bereits für öffentliche Verwaltungsgebäude geltenden verpflichtenden
Sanierungsrate von jährlich drei Prozent auf Gebäude von Ländern, Kommunen und Sozialwohnungen konnte durch die
eindringliche Warnung des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft vor enormen Kostensteigerungen von insgesamt
1,38 Milliarden Euro pro Jahr für Vermieter und Mieter abgewendet werden.
Strategische Kooperation mit Immowelt:
Wohnungswirtschaft treibt Digitalisierung voran
Berlin/Nürnberg – Der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW und die Immowelt Group bauen ihre gemeinsame
Kooperation weiter aus. Die Portale der Immowelt Group sind damit exklusiver Immobilienportal-Partner des GdW. „Mit
dieser Kooperation vertiefen wir unsere bisherige vertrauensvolle Zusammenarbeit, die für uns von großer Bedeutung
ist“, erklärte Immowelt-CEO Carsten Schlabritz.
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DIGITALISIERUNG
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