WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 19/2015 - page 1

„Die Prognosen zeigen, dass die wirtschafts-
starken Metropolen in den nächsten Jahren
einen starken Zuzug zu erwarten haben.
Deswegen brauchen wir vor allem dort
eine große Zahl neuer Wohnungen“, sagte
Bundesbauministerin Dr. Barbara Hendricks
bei der Vorstellung der neuen Wohnungs-
marktprognose 2030 des Bundesinstituts
für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
gemeinsam mit BBSR-Direktor Harald Herr-
mann in Berlin. Die neue Bevölkerungs-
und Wohnungsmarktprognose soll ein Bild
künftiger demografischer Entwicklungen
und Trends auf den Wohnungsmärkten ver-
mitteln. Anhand der Studie müssten in den
nächsten fünf Jahren 272.000 neue Woh-
nungen pro Jahr gebaut werden. Im Jahr
2014 lag die Zahl der Baufertigstellungen
aber erst bei rund 240.000 Wohnungen.
Damit gibt es derzeit jährlich immer noch
30.000 Wohnungen zu wenig. Die Studie
Inhalt
2 Altersgerecht Wohnen:
Der AAL-
Kongress und die Messe „Zukunft
Lebensräume“ in Frankfurt zeigten
Chancen und Herausforderungen
des demografischen Wandels auf.
3 Bezahlbarer Wohnraum:
Der Ver-
band der Wohnungs- und Immobili-
enwirtschaft Niedersachsen Bremen
fordert finanzielle Mittel auch für
Flüchtlingsunterkünfte.
3 Mecklenburg-Vorpommern:
Die
153 kommunalen Gesellschaften
und Wohnungsgenossenschaften
des VNW investieren 421 Millionen
Euro in bezahlbare Wohnungen.
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Aktuelle Meldungen
Verbraucherpreise steigen
Die Inflationsrate in Deutschland –
gemessen am Verbraucherpreisindex –
wird im April 2015 voraussichtlich 0,4
Prozent betragen. Wie das Statistische
Bundesamt nach bisher vorliegenden
Ergebnissen weiter mitteilt, sinken die
Verbraucherpreise gegenüber März
2015 voraussichtlich um 0,1 Prozent.
(wi)
Weniger Hartz IV-Empfänger
Im April befanden sich nach den hoch-
gerechneten Daten rund 6,14 Millionen
Menschen im Leistungssystem SGB II.
Die Hilfebedürftigkeit im SGB II spreizt
sich zwischen 3,5 Prozent der Einwoh-
ner in Bayern und 16,5 Prozent in Ber-
lin. Somit bezieht im Osten jeder zehnte
und in den Stadtstaaten jeder siebte
Bundesbürger Hartz IV-Leistungen, in
den Flächenländern West ist es jeder
Sechzehnte. Gegenüber dem Vormonat
März 2015 ist die Zahl der Leistungsbe-
zieher um 0,1 Prozent gesunken.
(wi)
42,5 Millionen Erwerbstätige
im März
Im März 2015 waren nach vorläufigen
Berechnungen des Statistischen Bundes-
amtes rund 42,5 Millionen Personen mit
Wohnort in Deutschland erwerbstätig.
Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl
der Erwerbstätigen um 238.000 Per-
sonen oder 0,6 Prozent. Allerdings hat
sich seit Jahresanfang der Anstieg der
Erwerbstätigkeit im Vorjahresvergleich
abgeschwächt. Erwerbslos waren im
März 2015 rund 2,0 Millionen Personen,
207.000 weniger als ein Jahr zuvor.
(wi)
Neubautätigkeit zieht an, aber liegt noch unter erwartetem Bedarf.
Ausgabe 7. Mai 2015
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Zu wenig Neubau in den Hotspots –
zu viel Leerstand in den schrumpfenden Regionen
Berlin – Der Wohnungsmarkt befindet sich im Spannungsfeld wachsender und
schrumpfender Regionen. „Die aktuelle Bautätigkeit reicht bei weitem nicht
aus, um den Bedarf an neuen Wohnungen in den Hotspots zu decken“, erklärte
Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft
GdW anlässlich der Präsentation der BBSR-Bevölkerungs- und Wohnungsmarkt-
prognose 2030 durch Bundesbauministerin Dr. Barbara Hendricks im Rahmen
des 2. Forums des Bündnisses für bezahlbares Wohnen und Bauen in Berlin.
Dazu seien mindestens 320.000 neue Wohnungen jährlich in den nächsten zehn
Jahren notwendig. Auf der anderen Seite dürfen die schrumpfenden Regionen
nicht außer Acht gelassen werden. „Wenn wir jetzt nicht handeln, droht vieler-
orts eine neue Leerstandswelle“, so Gedaschko.
Quelle: BBSR-Analysen kompakt 07/2015, Wohnungsmarktprognose 2030
sowie eigene Berechnung.
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