personalmagazin 03/2016 - page 7

03/16 personalmagazin
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Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
... Henning Olesen zum Thema Übergangstherapie
Frage eins:
Ihr Netzwerk „Übergangstherapie“ garantiert Arbeitge-
bern bei akuten psychischen Erkrankungen eines Mitarbeiters
schnelle therapeutische Hilfe. Wäre der klassische Weg über den
Arzt oder die Direktansprache des Therapeuten nicht einfacher?
Henning Olesen:
Die ins Kassensystem eingebundenen Psycho-
therapeuten stehen einer kaum zu bewältigenden Nachfrage
gegenüber – die Wartezeiten können Monate dauern. Und über
die Dirketansprache einen wirklich qualifizierten Kollegen
außerhalb des Kassensystems zu finden, ist für Arbeitgeber oder
Mitarbeiter eine Sisyphusaufgabe. Genau diese Qualifikations-
prüfung übernimmt die Übergangstherapie und gewährleistet
damit Therapeuten, deren Ausbildung mindestens dem Niveau
der Psychotherapeuten im Kassensystem entspricht.
Frage zwei:
Damit wird die Therapeutensuche Arbeitgeberaufgabe?
Olesen:
Sie ist nicht zwingend Arbeitgeberverantwortung, sondern
vielmehr eine Chance, die Mitarbeiter bei der psychischen Gene-
sung zu unterstützen – nicht zuletzt im eigenen Interesse. Denn
auch Arbeitgeber stehen dem Phänomen der langen Wartezeiten
zunehmend ratlos gegenüber: Wozu in Gesundheitsförderung und
Gesundheitsmanagement im psychischen Bereich investieren,
wenn das Gesundheitssystem anschließend keine zeitnahe, per-
sönliche Versorgung sicherstellen kann? Daneben können betrieb-
liche präventive Maßnahmen bei bereits erkrankten Mitarbeitern
kontraindiziert sein und das Krankheitsbild noch verschlimmern.
Frage drei:
Wie geht es nach der Übergangstherapie weiter?
Olesen:
Das herauszufinden, ist ein weiteres Ziel der Übergangs-
therapie. Wird eine Erstversorgung schnell eingeleitet, kann eine
psychische Krise abgewendet und einer psychischen Erkrankung
vorgebeugt werden. Möglicherweise ist aber eine weitere ärztliche
oder psychotherapeutische Behandlung oder ein Klinikaufenthalt
angezeigt. In jedem Fall besteht nach der Übergangstherapie für
alle Seiten Klarheit darüber.
Drei Fragen an ...
HENNING OLESEN
gründete mit
seiner Frau Bianca das Netz-
werk
„Übergangstherapie“,
mit
dessen Hilfe Arbeitgeber psy-
chisch erkrankten Mitarbeitern
sofortige und bis zu 12 Stunden
dauernde therapeutische Hilfe
ermöglichen können.
Wer macht gute
Personalarbeit?
N
ach einer dreijährigen Pause star-
tet der BestPersAward mit frischem
Wind: Als nicht-kommerzieller Wett-
bewerb, der sich an den Mittelstand richtet,
ist er für die teilnehmenden Unternehmen
kostenfrei. Im Mittelpunkt stehen der Aus-
tausch im Netzwerk und das Lernen von den
Siegern. Unternehmen, die über mehrere
Jahre hinweg teilnehmen, können durch die
wissenschaftlich fundierte Analyse zudem die
Weiterentwicklung in ihrem Personalbereich
messen. Grundlage für die Teilnahme ist, dass
die Unternehmen einen umfangreichen Frage-
bogen ausfüllen. Insgesamt werden mehrere
Bereiche im Personalwertschöpfungsprozess
abgefragt. Am Ende vergeben die Initiatoren
um Professor Christian Scholz verschiedene
Spartensiege und einen Gesamtsieg. Unter-
nehmen, die die erforderliche Punktzahl errei-
chen, erhalten zudem ein Zertifikat, mit dem
sie zwei Jahre werben dürfen. Wer sich für eine
Teilnahme am diesjährigen BestPersAward in-
teressiert, kann den ausgefüllten Fragebogen
noch bis zum 1. Juni einreichen. Die Preisver-
leihung findet am 17. November in Frankfurt
am Main statt. Das Personalmagazin ist Medi-
enpartner und wird die siegreichen Konzepte
vorstellen.
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