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01 / 15 personalmagazin
Bei Fragen wenden Sie sich bit te an
W
ie können Unternehmen
in Märkten bestehen, die
sich in disruptiven Ver-
änderungen befinden?
Für Joachim Rotzinger, Geschäftsführer
Haufe-Lexware, und Marc Stoffel, CEO
Haufe-Umantis, die gemeinsam die Ver-
anstaltung eröffneten, lag die Antwort auf
der Hand. „Nur Unternehmen, die über
eine breite Klaviatur an mitarbeiterzen­
triertenManagementsystemen und agilen
Führungsstrukturen verfügen, werden
auch morgen noch erfolgreich sein.“ Dass
die Antwort je nach Branche unterschied-
lich aussehen kann, zog sich wie ein roter
Faden durch den diesjährigen Gipfel. Der
Von
Reiner Straub
(Red.)
österreichische Dirigent Christian Gansch
veranschaulichte das an einem Orchester-
betrieb. Nicht die Virtuosität der Musiker
sei prägend für den Erfolg, wie der Laie
meine, sondern Handwerk, Präzision
und Disziplin. Die Talente müssten sich
einem knallharten Auswahlprozess stel-
len und werden dann „nur“ auf Probe für
ein Jahr eingestellt. „Wer Mitglied des Or-
chesters werden will, braucht dafür die
Mehrheit der Stimmen“, so Gansch, der
betonte: „Jeder Musiker muss nicht nur
sein Instrument exzellent beherrschen,
sondern sich auch in die Gruppe einfü-
gen können.“ Gansch sprach sich für eine
starke Leistungskultur aus und kritisierte
den überstrapazierten Teamgedanken. „Je
besser die Leute sind, desto anstrengen-
der sind sie für die Organisation. Wenn
wir das nicht akzeptieren, brauchen wir
nicht von Talent Management sprechen“,
sagte Gansch.
Die Aufgabe von Angelika Dammann,
zuletzt Arbeitsdirektorin der SAP, war es,
die Rolle vonHR zu beleuchten. „Wir müs-
sen dem CEO in Zahlen darstellen, wa-
rum es sich lohnt, in ein systematisches
Talent Management zu investieren.“
Produkte und Technik können kopiert
werden, nicht aber die Mitarbeiter. „HR
macht den Unterschied“, so Dammann.
Über alternative Führungsmodelle
diskutierten der Blogger Sascha Lobo,
BPM-Präsident JoachimSauer, Unterneh-
mensberater Hans-Jürgen Erbeldinger
und Unternehmer Hermann Arnold.
Während Arnold und Erbeldinger sich
für die Wahl des Führungspersonals und
mehr Demokratie in der Unternehmens-
führung stark machten, sahen Lobo und
Sauer darin interessante und öffent-
lichkeitswirksame Experimente, die ge-
genwärtig für die Breite der Wirtschaft
wenig Relevanz haben.
Veranstalter Rotzinger zeigte sich am
Ende des Tages zufrieden. „Unser Ziel
war es, HR-Managern Denkanstöße für
die Gestaltung der Managementsysteme
zu geben. Das ist uns, wie wir den Kun-
denreaktionen entnehmen, gelungen.“
HR macht den Unterschied
RÜCKBLICK.
Über neue Tools für das Management und die Zukunft der Arbeit disku­
tierten die 200 Teilnehmer des 3. Haufe Talent Management Gipfels in Heidelberg.
Je besser die Talente sind, desto anstrengender sind sie für die Organisation.
© HAUFE
BILDERGALERIE
Weitere Eindrücke vom Talent Manage­
ment Gipfel finden Sie in einer Bilder­
galerie in der App.