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ORGANISATION
_HR-STRATEGIE
personalmagazin 02 / 15
Von
Britta Gross
alisierten Partnern: Fast die Hälfte der
Unternehmen wird mittelfristig nach
Dienstleistern für die Gehaltsabrech-
nung oder die Verwaltung von Sozial-
leistungen suchen. Signifikante Anstie-
ge beim Rückgriff auf externe Partner
ergeben sich darüber hinaus in den
Bereichen Aus- und Fortbildung, dem
Management von HR-Transaktionssys-
temen und von Shared-Service-Centern
(SSC). Auch hier macht sich bemerkbar,
wie der Einsatz neuer Technologien die
Arbeitsweise der Personalabteilungen
verändern wird. Denn ihre Nutzung
schafft oft erst die notwendigen Voraus-
setzungen für solche neuen Kooperatio-
nen und Dienstleistungen.
Kritisch bewerten die Personaler ih-
re Fähigkeiten im Hinblick auf ihre
aktuellen und zukünftig wichtigsten
Aufgaben: so schätzen etwa bei der Mit-
arbeiterbindung nur sechs von zehn Be-
fragten ihre Arbeit als effektiv ein, auch
im Bereich Talentmanagement, Qualifi-
zierung, Zusammenarbeit und Wissens-
austausch sehen sie Handlungsbedarf.
Strategische Potenziale aktiv angehen
Noch wird, nach Erkenntnissen aus
der parallel durchgeführten IBM-CEO-
Studie, der strategische Beitrag der
Personalabteilungen zum Unterneh-
menserfolg als eher gering eingestuft:
Als Mitglied der Führungsebene, die
maßgeblich an der Ausgestaltung der
Geschäftsstrategie beteiligt sind, wurde
die Personalleitung nur von 35 Prozent
der CEOs genannt. Wesentlich höher be-
wertet wurde der Einfluss der Chief Fi-
nancial Officers (CFOs) mit 72 Prozent,
Neues im digitalen Ökosystem
STUDIE.
Der digitale Wandel erfordert neue Prioritäten in der professionellen Personal-
führung. Eine aktuelle Studie zeigt, wie die Weichen jetzt gestellt werden müssen.
punkte der Personalverantwortlichen
verändern werden: Sie nehmen die Aus-
wirkungen des digitalen Wandels sowie
die damit einhergehenden neuen Anfor-
derungen an die moderne Wissensge-
sellschaft und die technisch induzierten
Veränderungen in der Arbeitswelt vor-
weg. Sie spiegeln aber auch wider, wie
die demografische Entwicklung das
Thema lebenslanges Lernen weit nach
oben auf die Agenden der Personalver-
antwortlichen setzt. Insbesondere infol-
ge dieser neuen Rahmenbedingungen
werden Bemühungen um eine Intensi-
vierung der professionellen Zusammen-
arbeit und des Wissensaustauschs (von
heute 55 Prozent auf 92 Prozent) sowie
die möglichst schnelle Entwicklung von
Mitarbeiterkompetenzen (von heute 57
Prozent auf 89 Prozent) immer wichti-
ger. Wie erfolgreich diese neuen Schwer-
punktthemen umgesetzt werden, hängt
dabei nicht zuletzt vom Einsatz entspre-
chender Social-Media- beziehungsweise
Kollaborationslösungen ab. Ein Großteil
der Unternehmen steckt hier erst in
der Anfangsphase. Doch angesichts der
­enormen Bedeutung, die Unternehmen
generell dem Einsatz dieser neuen Ins­
trumente und dem Teamworking bei-
messen, müssen auch die Personalchefs
diesem Thema mehr Zeit und Aufmerk-
samkeit widmen.
Externe Partner als Mittel der Wahl
Da immer mehr HR-Abteilungen die
vielfältigen Aufgaben sowie deren neue
Gewichtung nicht mehr alleine bewäl-
tigen können oder sollten, steigt die
Nachfrage nach externen, hoch spezi-
L
angsam, aber mit massiven
Konsequenzen, verändert der
Einsatz digitaler Technologien
das Personalmanagement. Die
neue IBM-HR-Studie „Neue Aussichten
für ein neues Zeitalter“ gibt Aufschluss
darüber, wie sich die Prioritäten der
Personalabteilungen angesichts des di-
gitalen Wandels in den nächsten Jahren
verschieben und welches strategische
Potenzial sich daraus für das HR-Ma-
nagement ergibt.
Größte Herausforderungen im Per-
sonalmanagement heute sind nach
Meinung der rund 350 befragten Perso-
nalchefs die Nachwuchsförderung (87
Prozent) sowie die Mitarbeitereinbin-
dung und -Motivation (80 Prozent). Noch
muss man sagen, denn diese Schwer-
punkte werden sich in den nächsten drei
Jahren erheblich verschieben. An ihre
Stelle rücken zwei neue Themen: Kolla-
boration beziehungsweise Wissensaus-
tausch sowie Mitarbeiterentwicklung.
In dieser Prioritätenverschiebung zeigt
sich, wie massiv die neuen digitalen
Ökosysteme auch die Aufgabenschwer-
ONLINE
Den Link zum kostenlosen Download der
kompletten Studie „Neue Aussichten für
ein neues Zeitalter“ finden Sie auf unserem
Portal in der News „Digitale Ökosysteme:
Neue Prioritäten in der Personalführung“.