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MANAGEMENT
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NEWS
Für viele Top-Manager gilt: Auf dem
Weg nach oben verändern sie sich zum
Negativen. In der Kolumne auf haufe.
de/personal drückt es Oliver Maassen,
ehemals Personalchef der Unicredit Bank
und seit 2013 Geschäftsführer von Pawlik
Consultants, plakativ aus: „Mann wird auf
dem Weg nach oben zum Arschloch. Für
Frauen fehlt es mir an der nötigen Empirie;
ich vermute jedoch, dass diese Wesens-
veränderung deutlich weniger ausgeprägt
ist.“ Die Gründe dafür sind laut Maassen
vielfältig. Häufig fehle es an der Selbst-
reflexion. Diese könne man aber einfach
fördern, so zum Beispiel mit Fragen zur
eigenen Geburtstagsfeier vor zehn Jahren
und heute: „Wie hat sich die Gäste­gruppe
verändert? Sind mehr „Die muss ich ja
einladen“-Gäste darunter? Hatten Sie Spaß
beim Fest?“ Den gängigen Personalent-
wicklungskonzepten traut er hingegen
wenig zu: „Zwar ist durchaus zu beobach-
ten, dass in einigen Führungsnachwuchs­
programmen das Thema aufgegriffen und
damit transparent wird. Nachhaltige Trai-
nings oder Feedback-Partnerschaften sind
jedoch kaum zu finden. Coaching wird in
der frühen Führungsphase zu selten ange-
boten und im Top-Management ist häufig
die Beratungsresistenz zu ausgeprägt.“
Negativ-Entwicklung
NACHGEFRAGT
Chef 4.0: Hier hapert es noch
D
ie Rolle von Führungskräften im Zeitalter von Industrie 4.0 wird
wichtiger denn je – davon ist die Mehrheit (71 Prozent) der Fir-
menvertreter überzeugt, die der Unternehmensberater Staufen für
seinen „Deutschen Industrie-4.0-Index“ befragt hat. Um diese Rolle gut aus-
füllen zu können, müssen die Führungskräfte nach Meinung der Befragten
vor allem über die richtigen Soft Skills verfügen: Der ideale Chef 4.0 sollte
demnach vor allem ein guter Kommunikator sein. Bisher gibt es aber offen-
bar in diesem Punkt noch Nachholbedarf. Auch eine gemeinsame Studie
des Beratungsunternehmens Ingenics AG und des Fraunhofer-Instituts für
Arbeitswissenschaft und Organisation (IAO) zum Thema „Industrie 4.0“ hat
gezeigt, wie wichtig weiche Faktoren in einer digitalisierten Arbeitswelt
sind: Hier forderten die befragten Entscheider, dass in allen Bereichen ne-
ben der IT-Kompetenz auch soziale Fähigkeiten ausgebaut werden müssten.
Neue Erkenntnis
Welche Folgen hat es für Unternehmen, wenn Bewerber negative Erfahrungen machen? 1.500 Bewerber antworten
darauf: Die Arbeitgebermarke nimmt Schaden. Die Bewerber warnen Freunde vor dem Unternehmen und kaufen möglichst keine Produkte
des Unternehmens mehr.
Neuer Pakt
Vertreter aus Bund, Wirtschaft, Gewerkschaften und Ländern haben eine Allianz für Aus- und Weiterbildung gegründet. Die
Allianz soll den nationalen Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs ablösen und unter anderem die assistierte Ausbildung fördern.
Neuer Plan
Zwei von drei Mitarbeitern feilen an ihrer Karriere, Männer mehr als Frauen. Jeder Dritte hat dagegen keine Ahnung, wohin
die Reise geht. Grund für schlechte Karriereaussichten sind nicht nur fehlendes Vitamin B und wenig Zeit: Jedem Zehnten mangelt es
schlicht an Motivation. Das zeigt eine Umfrage des Online-Netzwerks Linkedin unter 1.000 Befragten.
NEWS DES MONATS
+++ Ak t ue l l e News +++ H i n t e rg r ünde +++ t äg l i c h un t e r
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Führungskräften mangelt es
an kommunikativen Skills.