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SZENE
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personalmagazin 03 / 15
Bei Fragen wenden Sie sich bit te an
laufdatenbanken. Auch in Deutschland
haben wir in einer CV-Database mehrere
100.000 Lebensläufe hinterlegt. Diese
haben wir hier aber nicht geöffnet und
generieren keinen Umsatz damit.
personalmagazin:
Werden Arbeitgeber künf-
tig in der Datenbank suchen können?
Hensgens:
Für Deutschland planen wir
das zunächst nicht, weil wir uns nach
wie vor auf die Jobsuche konzentrie-
ren werden. Wir wollen die Datenbank
hauptsächlich für die mobile Bewerbung
nutzen. Das heißt, die Kandidaten kön-
nen ihre dort hinterlegten Lebensläufe
anhängen, wenn sie sich zum Beispiel
über die App bei einem Unternehmen
bewerben.
personalmagazin:
Heißt das, dass die mobi-
le Bewerbung Realität wird?
Hensgens:
Wir sehen einen klaren Trend
in Richtung mobile Bewerbung. Derzeit
haben wir in Deutschland 42 Prozent
mobilen Traffic. Die Internet-Nutzung
findet zunehmend mobil statt. Schon
seit zwei bis drei Jahren richten wir uns
darauf aus, die Jobsuche auf mobilen
Endgeräten zu ermöglichen. Auch die
mobile Bewerbung gibt es schon. Wir
haben viele Unternehmenskunden, die
mobile Bewerbungen akzeptieren. Das
wird sich im Laufe des Jahres 2015 wei-
ter durchsetzen. Ein weiteres Trendthe-
ma wird die Messbarkeit von Kampa-
gnen sein. Unternehmen fragen sich
zunehmend, was sie für das Geld, das
sie ausgeben, bekommen.
„Bewerbern sind Bilder egal“
INTERVIEW.
Seit Juni 2013 ist Indeed mit eigenem Büro in Deutschland vertreten.
Frank Hensgens über das enorme Wachstum, das die Job-Seite seitdem hingelegt hat.
personalmagazin:
Indeed kam schon 2014
bei „Deutschlands besten Jobportalen“
unter die Top drei der Suchmaschinen.
Warum hat die Bekanntheit so schnell
zugenommen?
Frank Hensgens:
Hauptsächlich ist das
darauf zurückzuführen, dass wir die
größte Reichweite aller Jobseiten ha-
ben. Seitdem wir mit einer deutschen
Gesellschaft auf dem Markt sind, haben
wir erheblich investiert, um Kandidaten
auf unsere Seite zu ziehen und dort zu
halten. Ein anderer Grund für die Zu-
wächse liegt darin, dass Kandidaten von
unserer Seite aus möglichst alle Jobs fin-
den – also nicht nur Stelleninserate, die
in einem Portal veröffentlicht wurden.
Wenn sie einmal auf unserer Seite wa-
ren, kommen sie immer wieder zurück.
Außerdem sind wir seit November 2014
mit einer TV-Kampagne in Deutschland
aktiv. Seitdem ist unsere Bekanntheit
massiv angestiegen.
personalmagazin:
Viele Stellenanzeigen auf
Indeed sind in Textform. Wie kommt das
bei den Nutzern an?
Hensgens:
Wir verlinken direkt auf die
Unternehmens-Webseiten. Aber es
stimmt, bei uns gibt es weniger HTML-
designte Anzeigen als in klassischen
Stellenbörsen. Die Nutzerzahlen und die
häufigen Wiederkehrer sprechen dafür,
dass die Nutzer das gut finden. Die Un-
ternehmen sehen das etwas anders und
wollen lieber ihre schön gestalteten An-
zeigen abbilden. Aber demjenigen, der
einen Job sucht, ist das in erster Linie
egal. Er will wissen, was das für ein Job
ist, wo und in welchem Unternehmen
die Tätigkeit ist und wann die Anzei-
ge online gestellt wurde. Gerade auf
mobilen Endgeräten sind eine auf das
Wesentliche reduzierte Darstellung und
schnelle Ladezeiten viel nutzerfreundli-
cher als die klassische HTML-Anzeige.
personalmagazin:
Aus welchen Angeboten
für Firmen generieren Sie Ihre Umsätze?
Hensgens:
In Deutschland haben wir eine
Umsatzquelle – die sponsored Jobs. Das
ist zu vergleichen mit Google-Adwords:
Kostenpflichtige Stellenanzeigen erhal-
ten eine prominentere Platzierung in-
nerhalb der Suchergebnisliste und somit
mehr Aufrufe. In anderen Ländern gene-
rieren wir zudem Umsätze über Lebens-
Das Interview führte
Daniela Furkel.
FRANK HENSGENS
ist seit Mitte 2013 Ge-
schäftsführer von Indeed in Deutschland. Er
hat jahrelange Erfahrungen im E-Recruiting
auf dem deutschen Markt.