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szene
_Kulturwandel
personalmagazin 02 / 14
B
ei Angelika Flatz dreht sich al-
les um Politik – auch wenn sie
selbst keine Abgeordnete im
österreichischen Nationalrat ist.
Die Juristin leitet seit 2009 die Sektion
„Öffentlicher Dienst und Verwaltungsin-
novation“ imBundeskanzleramt inWien,
ist also Personalchefin von rund 130.000
Mitarbeitern. Zu ihren Aufgaben gehö-
ren Tarifverhandlungen genauso wie
Debatten zum Lehrergesetz sowie ein
Change-Prozess, der die ganze Verwal-
Von
Ruth Lemmer
tung umkrempeln wird und dabei einige
Millionen Euro einsparen soll – bei ge-
stiegener Arbeits- und Ergebnisqualität.
Seit 2013 setzt die offensive Verwal-
tungsmanagerin das Konzept von der
wirkungsorientierten Steuerung des
öffentlichen Diensts um. „Wir brau-
chen ein fokussiertes und schlankes
steuerbares System, um die komplexen
Aufgaben der Zukunft zu bewältigen“,
sagt die 50-Jährige, „und wir brauchen
Transparenz.“ Es geht also darum, die
Wirksamkeit der Verwaltungsarbeit in
allen Ebenen zum Maßstab aller Dinge
zu machen. Was schlüssig klingt, bedarf
aber eines erheblichen Kulturwandels
in einem Apparat, der bisher eher im
Verborgenen arbeitete. Immerhin: Der
Bundeskanzler der großen Koalition,
SPÖ-Mann Werner Faymann, war be-
eindruckt und suchte jemanden, der für
Neuerungen offen war. Seine Wahl fiel
auf das Multitalent Angelika Flatz.
Praktisch funktioniert wirkungsori-
entiertes Arbeiten so: Die Verwaltung
übernimmt die Aufträge der Politik und
schlägt Lösungen vor. Die Ausgangs-
punkte der Handlungen und die not-
„Fokussiert, schlank, steuerbar“
Porträt.
Angelika Flatz will zeigen, was Verwaltung bewirkt. Die Personalchefin im
Bundeskanzleramt in Wien arbeitet an einem Kulturwandel im öffentlichen Dienst.
© Wenzel/BKA
Für Angelika Flatz gibt es viel zu tun: Die Juristin plant, die Arbeitsweise der österreichischen Bundesverwaltung grundlegend zu verändern.