48
ORGANISATION
_GESUNDHEITSMANAGEMENT
personalmagazin 10 / 14
D
as Thema digitales oder on-
linebasiertes Betriebliches Ge-
sundheitsmanagement (BGM)
befindet sich noch in einer
frühen Phase, wird aber in der Praxis
zunehmend wichtiger. Die Unternehmen
favorisieren es auch deswegen, weil sich
damit gezielt Kennziffern generieren las-
sen. Das zeigt eine aktuelle Studie von
EuPD Research Sustainable Management
und der Vitaliberty GmbH. Der Bedarf
für moderne Online-Tools im BGM wird
von den befragten 119 Verantwortlichen
in den Unternehmen übergreifend gese-
Von
Oliver-Timo Henssler
hen. Praxiserprobte Ansätze finden sich
überwiegend im Bereich der betrieb-
lichen Gesundheitsförderung (BGF). Hier
kommen onlinebasierte Mitarbeiter- oder
Gesundheitsbefragungen sowie mobile
Apps zum Monitoring des Ernährungs-
verhaltens oder von Bewegungs- und
Trainingserfolgen zum Einsatz. Ebenso
werden Online-Plattformen zur Visuali-
sierung der Zielerreichung im Rahmen
von Pedometer-Wettbewerben eingesetzt.
Wettbewerbe zwischen einzelnen Abtei-
lungen, Niederlassungen oder verschie-
denen Unternehmen einer Region oder
Branche können ein möglicher Erfolgs-
faktor in digitalen BGM-Projekten sein.
Im Fokus stehen digitale Lösungen für
dieBeschäftigten,wohingegenLösungen,
die Gesundheitsmanager in ihrer Arbeit
unterstützen, bisher nur vereinzelt zum
Einsatz kommen, beispielsweise in Form
von Online-Mitarbeiterbefragungen.
Frühe Lösungen digitaler Gesundheits-
förderungsmaßnahmen wurden vielfach
ohne das richtige Setting als Einzelmaß-
nahmen umgesetzt, die Nachhaltigkeit
wurde nicht gewährleistet.
Ein wichtiges Entscheidungskri
terium für den Einsatz digitaler
BGM-Lösungen ist neben dem Preis-
Leistungsverhältnis und dem Mehrwert
für den einzelnen Mitarbeiter die Ge-
währleistung des Datenschutzes. Digi-
tale Lösungen, die Mitarbeiter in ihrer
Gesundheit unterstützen, eignen sich
nach den Studienergebnissen insbe-
sondere, um jüngere, technikaffine Be-
schäftigte zu erreichen. Digitales BGM
erschließt somit neue Zielgruppen im
Unternehmen und ist gleichzeitig durch
die Erlebnisorientierung und das Medi-
um sehr niedrigschwellig.
Digitale Wege zur Gesundheit
STUDIE.
Die Schnittmenge zwischen klassischem BGM und gezieltem Technologie
einsatz entsteht erst, doch der Bedarf ist bereits da. Das zeigt eine neue Studie.
Bei Fragen wenden Sie sich bit te an
DR. OLIVER-TIMO HENSSLER
ist Geschäftsführer EuPD Re-
search Sustainable Manage-
ment.
Der Bedarf an BGM-Maßnahmen ist unterschiedlich. Maßnahmen der gezeigten Hand-
lungsschwerpunkte wurden von den Teilnehmern als „sehr relevant“ identifiziert.
QUELLE: EUPD RESEARCH/VITALIBERTY 2014
HANDLUNGSSCHWERPUNKTE NACH BRANCHEN
Stress
management
Rücken-
gesundheit
Bewegung Ernährung Health Risk
Assessment
Chemie/
Pharma
●
● ● ●
●
Finanzen/
Versicherungen
●
● ● ●
●
Dienstleistungen/
IT/Kommunikation
●
●
●
Verkehr/Handel/
Logistik
●
● ● ●
●
Konsumgüter/
Elektrotechnik/
Kleinproduktion
●
●
●
●
Energie-/
Wasserwirtschaft
●
●
Maschinenbau/
Schwerindustrie
●
●
●
●
UMFRAGE
Ist psychische Stärkung der Mitarbeiter
eine Führungsaufgabe? Beteiligen Sie
sich an unserer Umfrage in der App!