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SZENE
_MESSE
personalmagazin 12 / 14
Handlungsbedarf: Die Zukunft Personal braucht eine Erneuerung.
B
ei der Besuchermobilisierung
hatte die Zukunft Personal mit
zwei Schwierigkeiten zu kämp-
fen: dem Bahnstreik, dafür wa-
ren höhere Umstände verantwortlich,
und den Herbstferien in Nordrhein-
Westfalen, das war hausgemacht. Trotz
dieser Widrigkeiten konnte der Veran-
stalter 14.212 Besucher in die Kölner
Messehallen locken, das waren zwar sie-
Von
Reiner Straub
(Red.)
ben Prozent weniger als im Vorjahr und
lag auf dem Niveau von 2012 – aber ein
kleiner Erfolg, sodass Ralf Hocke, neuer
Geschäftsführer, zufrieden feststellte:
„Die Zukunft Personal verzeichnete eine
gute Besucherfrequenz.“
Die Zukunft Personal hatte sich aber
nicht nur in diesem Jahr mehr vorge-
nommen. Als Alexander Petsch, Grün-
der der Messe, im Jahr 2009 die Zukunft
Personal von zwei auf drei Messetage
ausweitete, versprach er den murrenden
Ausstellern steigende Besucherzahlen
und eine Internationalisierung der Mes-
se. Bei den Besucherzahlen hat er sein
Versprechen gehalten, diese stiegen
bis heute um 72 Prozent. Die Internati-
onalisierung ist bis heute wenig voran-
gekommen. Ralf Hocke stellt in seiner
Messebilanz 2014 zwar heraus, dass 14
Prozent der Aussteller aus dem Ausland
kommen. Der Anteil der ausländischen
Besucher bleibt in der offiziellen Mes-
sebilanz unerwähnt, erst auf Nachfrage
wurde dieser mit 4,8 Prozent angegeben.
Kritische Töne
Bei allen Erfolgen tauchen zunehmend
kritische Stimmen auf: „Nachholbedarf
besteht bei der Planung der Fachforums-
Vorträge. Auffallend waren zeitliche
Überschneidungen von hochaktuellen
Vorträgen und die Anhäufung von Vor-
trägen vor gähnend leerem Publikum“,
beklagt etwa Gerhard Kenk von Cross-
water Web Services. Begis-Geschäfts-
führer Thomas Eggert bemängelt in
seinem Blog den fehlenden Fokus und
vermisst relevante Debatten über die
Zukunft der Personalarbeit.
Es sind drei zentrale Kritikpunkte:
zahlreiche Aussteller wünschen sich
zwei statt drei Messetage, die Preise
seien überhöht und Besucher fordern
mehr Übersicht imProgramm. Die größte
Gefahr lauert aber darin, dass die Messe
zwar Publikum mobilisieren kann, aber
an Relevanz für Top-Entscheider verliert,
wie das Marcus Reif, Leiter Rekrutierung
bei Ernst & Young, formulierte: „Der Tag
auf der Zukunft Personal war zwar ganz
nett, die Messe an sich wird für mich
immer weniger relevant.“ Die Messe
braucht frischen Wind, wenn sie auf die
Erfolgsspur zurückkehren will.
Magere Messebilanz
RÜCKBLICK.
Die Zukunft Personal konnte sich zwar als
der größte Marktplatz für Personalfachleute behaupten.
Doch kritische Stimmen mehren sich.
STIMMEN IM WEB
Weitere Web-Fundstücke zur Zukunft
Personal finden Sie in der Personal­
magazin-App.
Das Twittern und Posten hat zugenommen, was vor allem HR-Bloggern und Ausstellern
zu verdanken ist. Auffälligste Bloggerin war Eva Zils, Beraterin für Online-Recruiting:
Lesenswert ist ihr Messefazit
Der Veranstalter hat mit der neuen Messe-App diesen Kommunikationsweg unterstützt.
#ZP14 IM SOCIAL WEB
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