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Organisation
_HR-Image 2013
personalmagazin 05 / 13
N
och immer klaffen Eigen- und
Fremdbild von HR teils erheb-
lich auseinander. Der Berufs-
stand ist daher gefordert, sich
weiter um die eigene Positionierung Ge-
danken zu machen – und um sein Image.
Marken haben ihr „Brand Image“, Fir-
men ihr „Corporate Image“, Branchen
und Produkten hängt ein Branchen- und
Produktimage an, selbst ganze Standorte
und auch Personen sind mit einem be-
stimmten Image verbunden. „Arm, aber
sexy“ – so sagt man beispielsweise über
Berlin. Das Image ist ein aus kognitiven
und emotionalen Bestandteilen zusam-
mengesetztes Bild eines Betrachtungs-
objekts. Dieses Bild kommt sowohl durch
eigene wie auch durch fremde Informa-
tionen, Assoziationen, Wahrnehmungen
und Erfahrungen zustande. Auch wer
noch nie in Berlin war, hat ein ganz be-
stimmtes Bild der Stadt im Kopf. Dieses
prägt Konsumentscheidungen und kann
das künftige Schicksal einer Region oder
Firma bestimmen.
Warum sollte man sich nun mit dem
Image von HR befassen? Weil HR die
wichtigste Ressource des Unterneh-
mens verantwortet: die Mitarbeiter. Wie
diese sich wahrgenommen und behan-
delt fühlen, beeinflusst maßgeblich den
Unternehmenserfolg. Aber ist HR, so
könnte ein Einwand lauten, nicht einfach
nur die Abteilung mit den Personalak-
tenverwaltern und denen, die bei Vor-
stellungsgesprächen dabeisitzen? Bei
solchen Einwänden liegt es nahe, auch
die Wahrnehmung der Leistungen und
Von
Christoph Beck
und
Frauke Bastians
Kompetenzen von HR genau zu unter-
suchen. Letztlich geht es nicht nur um
HR, sondern um die Leistungsfähigkeit
der Gesamtorganisation. Das Image von
HR, verstanden auch als Gradmesser des
Vertrauens zwischen Personalabteilung
und Belegschaft, wirkt in der Organisa-
tion meinungs-, verhaltens- und hand-
lungsmitbestimmend.
Pulsmesser für die HR-Community
So versteht sich die vorliegende Studie
wie ihre Vorgängerstudien aus den Jah-
ren 2009 und 2011 als Pulsmesser für
die HR-Community. Sie ermittelt An-
satzpunkte, wie das Image des Unter-
nehmensbereichs HR zu verbessern ist.
Natürlich unterscheiden sich HR-Abtei-
lungen in der Praxis erheblich hinsicht-
lich Größe, Ausstattung, Aufgaben und
Zielen und selbstverständlich könnte
die Evaluation der HR-Abteilung eines
bestimmten Unternehmens gänzlich an-
dere Ergebnisse liefern als die hier vor-
gestellten. Aber dennoch zeichnet diese
Studie ein allgemeines Stimmungsbild
Positionierung muss sein
ANALYSE.
Personaler sehen sich gern als Förderer der Mitarbeiter, werden von diesen
jedoch eher als Verwaltungsexperten betrachtet. Das belegt die HR-Image-Studie 2013.
HR-Fachleute werden
vielfach anders wahr-
genommen, als sie sich
selbst sehen – doch am
Image lässt sich feilen.