Seite 42 - personalmagazin_2013_03

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personalmagazin 03 / 13
Die Dirndlfrage am Arbeitsplatz
R
ainer Brüderles nächtliche Überlegungen, wie seiner Gesprächs-
partnerin wohl ein Dirndl passen würde, haben die Diskussion über
die Grenze zwischen Altherrenwitzen und sexueller Belästigung
wieder neu entfacht. Die Haufe-Online-Redaktion hat diese Frage zumin-
dest für den Bereich des Arbeitsplatzes nun geklärt. Rein rechtlich muss
für den Tatbestand der sexuellen Belästigung nach dem AGG ein sexuell
bestimmtes Verhalten vorliegen, das eine Würdeverletzung des Opfers zu-
mindest bewirkt und von diesemunerwünscht ist. Dazu gehören neben den
körperlichen oder verbalen
Belästigungen auch Belästi-
gungen durch das Versenden
von E-Mails oder Filmclips mit
pornografischem Inhalt. Doch
neben Strafgesetzbuch und
AGG können auch ganz einfa-
che Regeln zum gesellschaft-
lichen Umgang miteinander
vor unangenehmen Fehltrit-
ten bewahren. Knigge-Ex-
pertin Christina Taberning
empfiehlt in diesem Zusam-
menhang das räumliche Ein-
halten einer Distanzzone und
einen grundsätzlich respekt-
vollen Umgang im geschäftli-
chen Miteinander
.
Kampfansage
Bundesarbeitsministerin von der Leyen sagt dem chronischen Stress bei der Arbeit den Kampf an. „Ich erwarte, dass die
Betriebe mitziehen,“ äußerte sie gegenüber der Bildzeitung. Nach deren Recherchen sind 43 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland der
Überzeugung, dass ihr Arbeitsstress, insbesondere starker Termin- und Leistungsdruck, in den vergangenen zwei Jahren zugenommen hat.
Höchststand
Knapp 1,44 Millionen sozialversicherungspflichtige Beschäftigte zwischen 60 und 64 Jahren zählte die Bundesagentur für
Arbeit (BA) im vergangenen Jahr. Damit, so eine Auswertung der Frankfurt Rundschau, hat sich der Anteil der über 60-jährigen Beschäftig-
ten seit 2002 mit 29,2 Prozent annähernd verdreifacht und befindet sich auf einem neuen Höchststand.
Verunsicherung
Trotz positiver Konjunkturansagen blickt Deutschlands Mittelstand noch verunsichert in die Zukunft. Nur noch ein
gutes Drittel (39 Prozent) der Mittelständler hierzulande bewertet die aktuelle Geschäftslage als gut. Vor rund einem halben Jahr hatte sich
noch mehr als die Hälfte (53 Prozent) uneingeschränkt zufrieden gezeigt, so das Mittelstandsbarometer von Ernst & Young. Konsequenz sind
in vielen KMU-Sparprogramme und ein ausgedünntes Stellenangebot.
News des Monats
+++ Ak t ue l l e News +++ H i n t e rg r ünde +++ t äg l i c h un t e r
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Streit um die Statistik
Nachgezählt
Als „höchst erfolgreich“ lobte das Bildungs-
ministerium den Ausbildungspakt der
Bundesregierung mit der Wirtschaft. Die
Wirtschaft habe ihre Zusagen, neue Aus-
bildungsplätze zu schaffen, weit übertrof-
fen. Zum 30. September 2012 seien mehr
unbesetzte Ausbildungsplätze (33.300) als
unversorgte Bewerber (15.700) bei den
Agenturen für Arbeit und Jobcentern ge-
meldet. Bis zum Ende der Nachvermittlung
sei die Zahl der unversorgten Bewerber auf
7.700 reduziert worden.
Als „Verschleierung der tatsächlichen
Lage“ beurteilt der DGB dagegen die
gemeldeten Zahlen zur Ausbildungslage. In
der Statistik der Bundesagentur für Arbeit
(BA) würden mehr als 160.000 junge
Menschen als versorgt geführt werden, die
trotz ihrer Einstufung als „ausbildungsreif“
nur in Ersatzmaßnahmen wie Einstiegs-
qualifizierungen oder Praktika beschäftigt
worden wären. Daneben sortiere die
BA frühzeitig junge Menschen als nicht
ausbildungsreif aus und lasse sie damit
aus der offiziellen Statistik der Bewerber
verschwinden.
Kein Thema für´s Büro:
die Passform eines Dirndls.