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Bei Fragen wenden Sie sich bit te an
Zitate von der Zukunft Personal
„Personalchefs sollten nur Nachwuchskräfte
einstellen, die in ethisch kritischen Situationen
ungehorsam sein können.“
Rupert Lay, Ethik-Papst und Philosophieprofessor
... Claudia Borgwardt zum Thema Employer Branding
Claudia Borgwardt
leitet das
Employer Branding und HR-Marketing
bei der Linde AG mit über 60.000
Mitarbeitern weltweit. Als Absolventin
des Zwei-Länder-Zertifikatskurses von
TU München, WU Wien und Deutscher
Employer Branding Akademie gehört sie
zu den elf ersten zertifizierten Employer
Brand Managern in Deutschland.
Frage eins:
Weshalb haben Sie an der Aus-
bildung zum „Employer Brand Manager“
teilgenommen?
Claudia Borgwardt:
Vor zwei Jahren haben
wir im Unternehmen angefangen, uns
an das Thema anzunähern. Allerdings
waren wir dabei stark auf eine Bera-
tungsfirma angewiesen. Das hat sich für
uns so nicht richtig angefühlt. Außerdem
sprechen zwar alle über Employer Bran-
ding, aber es ist noch eine relativ junge
Disziplin, vor allem im internationalen
Kontext. Wir hatten das Gefühl, dass
wir gern mehr Wissen dazu im Haus
haben wollten: Was macht den Prozess
aus? Wie kommt ein Unternehmen zu
einer Employer Value Propositon? Als
ich bei Linde etwas später die Verant-
wortung für das Thema übernahm,
wolle ich zunächst Struktur schaffen
und von Experten erfahren, wie wir das
entsprechende Know-how inhouse auf-
bauen können. Das war der Grund für
mich, an dem Lehrgang teilzunehmen.
Frage zwei:
In welchen Bereichen hatten Sie
den größten Lerneffekt?
Borgwardt:
Das war eindeutig die Heran-
gehensweise. Employer Branding ist ein
riesengroßes Feld. Es geht um die Kul-
tur eines Unternehmens und gegebenen-
falls darum, die Kultur zu verändern. Ich
hatte mich ziemlich lange gefragt, wo wir
ansetzen sollen. Der Lehrgang hat mir
die Augen für die Lösungen geöffnet.
Sehr hilfreich waren all die Praxisbe-
richte, bei denen Unternehmen geschil-
dert haben, wie sie selbst – ohne die
Beteiligung von Agenturen – vorgegan-
gen sind. Das war unglaublich wertvoll.
Frage drei:
Was haben Sie seit dem Lehr-
gang in die Praxis umgesetzt?
Borgwardt:
Der Lehrgang ging von März
bis Juni. Für mich kam er genau zur
richtigen Zeit. Denn seit Februar bin
ich in der Planung unseres weltweiten
Employer-Branding-Projekts. So konnte
ich sehr gut die Anfangsschwierigkeiten
im Projekt in den Kurs mit einbringen
und habe auch Antworten gefunden.
Und jetzt setzen wir das Projekt tatsäch-
lich um. Es befindet sich gerade in der
Startphase, unser globales Projektteam
ist aufgesetzt und wir laufen jetzt los.
Das war perfektes Timing.
Drei Fragen an ...
„Komplexität ist die größte
Herausforderung von Füh-
rung. Die Schere zwischen
Wirkung und Wissen öffnet
sich immer dramatischer.
Man kann Komplexität redu-
zieren über Musterbildung.“
Professor Peter Kruse, Nextpractice
„BGM ist kein weiches Thema – es ist knallhart
und ökonomisch sinnvoll.“
Ole von Beust, ehemaliger Bürgermeister von Hamburg